Einen Ring kann ich mir leider noch nicht leisten

14 1 0
                                    

Dem konnte ich nicht widersprechen, und mein knurrender Magen erst recht nicht.
»Gibst du heute aus?«, fragte ich ihn in einem neckenden Ton, denn unabhängig von seiner Antwort hätte ich mich so oder so dafür entschieden, mein Essen selbst zu bezahlen.
»So gern ich dich auch habe, meine liebe Jean, so kann ich dieser Bitte leider nicht ganz nachkommen. Wiederum möchte ich dich daran erinnern, dass ich nicht wenig an unserem heutigen Verdienst beteiligt war und deswegen eher selbst um deine Güte bitten würde. Nun?«, »Ich kann es mir überlegen, wenn du dafür vor mir auf die Knie fällst.«, »Oh, entschuldige. Einen Ring kann ich mir leider noch nicht leisten.«, so meinte er und unterstreichte das ganze mit einem charmanten Zwinkern. Was für ein Idiot. Aber auch wenn das ein Witz war, konnte ich die sich ansammelnde Hitze in meinen Wangen nicht aufhalten. Und, damit er nicht zu übermütig wurde, stieß ich ihm dabei einen Ellbogen in die Seite, was ihn überrascht aufjaulen ließ.
»Wie du direkt zu Gewalt greifst! Ich bin entrüstet! Das-, HEY!«, ich ließ ihn gar nicht erst ausreden, so schnell steuerte ich den hintersten Tisch im Restaurant an. Ich hoffte dabei stark, dass er das alles einfach schleifen lassen und wir direkt zum essen kommen würden. Daher setzte ich mich auch auf die rot gepolsterte Bank, welche mit der Lehne direkt an der Wand festgeklebt worden war und hielt Ausschau nach einer Bedienung. Dabei blendete ich Joshis sinnfreien Redeschwall so gut es mir möglich war aus, bis er es einsah und schließlich den Mund hielt, wie ein schmollendes, kleines Kind. Das war schon beinahe süß, wie er sich so gegenüber gesetzt hatte, ein Bein über das andere geschlagen und die Arme bockig vor der Brust verschränkt. Aber ich würde schon noch zu ihm zurück kommen, sobald wir bestellen würden.

Going BackwardsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt