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Elena

Um Vier Uhr morgens warteten ich und Said mit unseren Miniatur Koffern an den Schaltern im Flughafen Los Angeles.
Ich hatte echt lange gebraucht, ein passendes Outfit zu finden.

Ich wollte nämlich nicht mit einer breiten Jogginghose und meinem geliebten Call Of Duty Pulli auftauchen und ihn verscheuchen.
Denn genauso würde ich am liebsten hier stehen, doch mein Plan würde scheitern und dass gerade mal am dritten Tag.

Deshalb hatte ich mich für eine Kurze Jogginghose in Grau entschieden und darauf ein eneges weißes Oberteil.
Verdammt mir würde kalt werden.
Meine liebe Freundin Merry hatte mir nämlich meinen Grauen kuschel Pullover noch weg genommen, als ich ihr erzählte, dass der Typ heiß war.

Das hatte ich ihr aber nur erzählt, weil sie sonst nicht verstanden hätte warum ich gestern so eilig Shoppen war für die zwei Tage.
Sie wusste auch nichts von meinem Plan.

,,Wieso heißt du eigentlich Said?
Das hört sich kaum amerikanisch an." Neugierig sah ich zu ihm hoch.
Ich fühlte mich mit meinen 1.68, auf die ich eigentlich stolz war, echt klein.

,,Meine Mutter kommt aus Mazedonien. Dort haben sich meine Eltern auch kennengelernt.
Bei einer Geschäftsreise in Mazedonien von meinem Vater. "
Erklärte er und lächelte.

,,Sie haben verdammt viele schöne Erinnerungen zusammen. Die möchte ich auch sammeln, aber doch nicht mit Lisa." Er schaute niedergeschlagen auf den Boden.

Wow. Er kam echt nicht wie ein Mörder rüber.

Als wir an der Reihe waren, gaben wir unsere Tickets und Koffer ab und konnten endlich weiter gehen.
Wir suchten unseren Flieger in dem wir nach einer halben Stunde auch saßen.

,,Erzähl mir was über dich." Er schaute mich lächelnd an und ich nickte kaum vernehmbar.
,,Also, Ich bin 23 und wohne mit meiner Freundin Merry zusammen. Ich wollte eigentlich vor drei Jahren nach San diego ziehen und dort Studieren aber dann kam ein Vorfall von Merry. Deshalb studiere ich doch nicht Psychologie und arbeite dann lieber bei Dad." Erzählte ich ihm alles, um ihm näher zu kommen.
Es machte mir nichts aus, es war ja nicht wirklich was privates.

,,Was ist denn passiert mit deiner Freundin?" Fragte er mich.
,,Ihre Eltern sind leider ums Leben gekommen und naja... sie hatte nichts mehr in der Hand. Nicht mal ihre Wohnung konnte sie behalten und deshalb hat die kurzfristig bei mir gelebt. Dann hat sie aber angefangen sich zu schämen, weil sie uns angeblich zur Last wurde. Deshalb sind wir dann zusammen gezogen und ich habe eine Weile die Kosten übernommen. Jetzt arbeitet sie auch und hat Gott sei dank ihr Leben auf die Reihe bekommen."

Nach meinem Monolog sah sie überrascht aus.
,,Das ist echt nicht selbstverständlich, sowas für eine Freundin zu machen. Sie muss sehr dankbar dir gegenüber sein." Er lächelte mich wieder einmal lieblich an.

Man, Zeig mir doch endlich dein wahres Gesicht!

,,Ist sie auch. Sie ist die netteste und loyalste Person, die ich kenne. Du würdest die bestimmt mögen." Lächelte ich zurück und war kurz aus meiner rolle.

Elena!

,,Und wie siehts mit Geschwistern aus?" Fragte er mich und meine ganzen Körper kribbelte vor Aufregung. Ernsthaft?! Wusste er etwa nicht, dass ich die kleine Schwester von dem Typen war, den er umgebracht hatte?!

,,Ich hatte einen Bruder." Murrte ich und schaute aus der kleinen Glasscheibe nach draußen.
Ich sah ganz Los Angeles unter mir.
,,Hatte?" Hackte er nach und ich würde ihm am liebsten eine auf die Fresse hauen.

,,Er wurde ermordet." Zischte ich und schaute aus dem Fenster.
Wollte er mich verarschen? Er war anscheinend geil drauf im Flieger umgebracht zu werden.

,,WAS?!" Kam es laut von ihm und einige sahen genervt zu uns.
,,Psssht." Ich schaute ihn an und legte zur verdeutlichung meinen Zeigefinger auf meine Lippen.
,,W-ie ermordet? Von wem?!" Er sah wirklich schockiert aus. Ich denke mal er wusste echt nicht, dass ich seine Schwester war.

,,Weiß man bis heute nicht." Erklärte ich und hielt mich zurück ihm eine rein zu hauen.
,,I-st...war Dean dein Bruder?" Fragte er vorsichtig und mein Kopf flog rasch in seine Richtung.
,,Ja, woher kennst du ihn?" Ich versuchte überrascht zu klingen.

,,Ich habe seine Tod mitbekommen. Wir waren zwar nicht befreundet, aber wir hatten uns immer gegrüßt." Erklärte er.

Hast du den Tod nur mitbekommen oder doch sogar den Tod verursacht?

Ich wollte dies so gerne sagen, doch dass würde den Plan vollkommen zerstören.
,,Ich möchte nicht mehr darüber Reden." Ich lehnte erschöpft meinen Kopf gegen die Scheibe und versuchte krampfhaft nicht an meinen Bruder zu denken.

Ich Schloss meine Augen, weil ich befürchtet, dass Tränen raus kamen.
Leider Gottes merkte Said meine zerbrechlichkeit.
Er legte seine Hand auf meine, die auf meinem Schoß lag.
,,Geht's?" Flüsterte er sanft und ich öffnete meine Augen.
Ich sah direkt in seine und sah kein bisschen Reue drinnen.

Wichser! Er konnte sogar so gut Lügen, niemand würde glauben, dass er es war.

Ich nickte und sah wieder aus dem Fenster. Die Motivation packte mich wieder. Ich würde ihm das Leben zur Hölle machen. Er würde so alleine sein, dass er sich am Ende sogar selber umbringen wollen würde.

,,Tut mir leid, dass ich es angesprochen habe. Ich wusste wirklich nicht, dass er dein Bruder war." Erklärte er und Strich mit seinem Daumen über meine Hand.
Durch die Motivation an Rache nahm ich seine Hand und verschränkte sie mit meiner.

Ich schaute mir dabei seine Reaktion an. Er sah überrascht aus und irgendwie glücklich.
Er legte unsere verschränkten Hände auf seinen Bein und lehnte sich in seinen Sitz.
Friedlich schloss er seine Augen.

Bald bist du nicht mehr so Friedlich, Said.

RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt