Elena
Ich streichelte beruhigend durch seine Haare. Es waren mittlerweile drei Tage vergangen und er hatte kein Wort mehr mit seiner Mutter gewechselt. Ich kuschelte mich mehr an ihn ran und lauschte dem Film, der im Hintergrund noch lief.
Plötzlich klingelte Said's Handy. Er schaute auf nahm schließlich ab.
,,Ja?" Fragte er in den Hörer.
Während Said's Gesicht immer bleicher wurde, wurde ich immer neugieriger.
,,Alles okey?" Fragte ich ihn doch bekam keine Antwort.
,,Welches Krankenhaus?" Hauchte er ins Telefon.
Schließlich legte er auf und lief hektisch in den Flur. Ich schnappte mir schnell eine Jogginghose da Said immer drauf bestand, dass ich neben ihm keine Hose anziehen sollte und lief ihm hinterher.
,,Said bitte sag was ist!" Ich sah ihn bittend an und hüpfte in die Hose, als ich sah, dass er seine Schuhe anzog.
,,Mein Vater ist im Krankenhaus." Hauchte er immernoch erschrocken und stand auf.
Er lief zur Tür. Schnell packte ich meine Schuhe und lief mit Socken aus dem Haus.
In seinem Auto zog ich mir die Schuhe dann an und wir fuhren los.
Keiner sagte etwas. Ich traute mich nicht zu fragen, während er versuchte das Geschehene zu verdauen.
Angekommen am Krankenhaus liefen wir rein und sahen schon Saids verheulte Mutter. Said umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf. Sie schniefte einmal und schaute dann verachtend zu mir.
Ich senkte den Blick.
Sie führte uns hoch und blieb vor der Notstation stehen.
Ich wusste nicht einmal was sein Vater hatte, wie schlimm die Lage war oder was auch immer.
Doch ich traute mich niemanden zu fragen. Ich fühlte mich fehl am Platz und wippte deshalb nervös mit meinem Füßen.
Das Said kein Wort mit mir sprach, machte mich irgendwie Traurig, als würde es mich nichts angehen.
Ich setzte mich leicht Unbehagen neben Said und schaute schüchtern auf meine Füße. Somit erweckte ich seine Aufmerksamkeit.
,,Komm." Er deutete erschöpft auf seinen Schoß wo ich mich dann behutsam hinsetzte. Mir war klar, dass er bemerkt hatte, dass ich mich fehl am platz gefühlt habe.
Er schlang seine Arme um mich, legte seinen Kopf auf meine Brust und atmete erschöpft auf.
Ich drückte ihm einen Kuss auf den Kopf und lehnte mich mit geschlossen Augen an seinen warmen Körper.
Ich spürte ständig die stechenden Blicke von Said's Mom.
,,Was machst du hier eigentlich?"
Kam es schnippisch von ihr.
,,Mama!" Warnte Said sie sofort weshalb sie zornig weg lief.
,,Es tut mir leid. Ich sollte nicht mitkommen." Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und stand auf.
Ich sollte ihn und seine Mutter alleine lassen. Ich gehörte hier nicht hin.
,,Was machst du Elena?" Fragte er und zog mich an der Hand zurück auf seinen Schoß.
,,Ich lasse euch alleine, Said." Ich schaute ihn streng an damit er mich los ließ, doch das tat er nicht.
Nicht im geringsten, er klammerte mich an sich.
,,Nein, lass mich nicht alleine." Hörte ich ihn erschöpft flüstern.
Ich schaute ihn traurig an und legte meine Hand auf seine Wange.
,,Deine Familie ist doch hier, Said.'' Erneut wollte ich aufstehen, doch wieder zog er mich zurück.
Ich seitlich auf seinen Schoß.
Tief blickte er in meine Augen.,,Du bist meine Familie, Elena.''
,,Said." Hauchte ich überrascht, doch er legte seine Arme fest um mich und vergrub sein Gesicht in meinem Hals.
Ich spürte wie er meinen Duft ein atmete. Ich Strich ihm durch die Haare und lehnte mich an ihn.
Sein Duft ließ mein inneres Kribbeln.-
,,Said, geht ihr nachhause. Es bringt keinem was hier zu warten. Er wird mindestens drei Tage nicht bei Bewusstsein sein meinte der Doktor."
,,Aber wir wissen noch nicht einmal was er hat!" Sauer schaute Said zu der Tür hinter der sein Vater und die Ärzte waren.
,,Ich rufe dich direkt an, wenn ich Bescheid weiß. Komm schon mein Sohn." Ihr Akzent ließ mich neidisch werden. Es hörte sich so süß an.
,,Abe-" ,,Said, geht!" Streng sah die Mutter zu Said der daraufhin seufzend aufstand. Er küsste seine Mutter kurz auf die Stirn, schaute nochmal schmerzhaft zu der Tür, hinter der sein Vater lag und zog mich an meiner Hand raus.
Im Auto angekommen rief ihn plötzlich jemand an.
Ich schaute und sah, dass es jemand namens 'Jeremie' war.
Said machte sein Handy auf stumm. Sobald er das Auto fuhr, nahm er meine Hand in seine.
Als wir bei ihm zuhause ankamen, machte ich uns schnell was zu essen und ließ ihn dabei nicht ins Wohnzimmer, damit er nicht alleine war. ,,Komm schon Elena, ich hab keine Lust hier zu warten." Schimpfte er genervt.
,,Dann darfst du heute auch nicht mit mir in einem Bett schlafen." Nach diesem Satz war er ganz brav und schaute mir beim Kochen zu, naja Spaghetti Bolognese war zwar nicht das schwerste Gericht, dennoch hatte ich eine halbe stunde gebraucht.
Jedesmal wenn ich eine Minute nichts zu tun hatte ging ich zu ihm und knuddelt ihn ab. Bei den erstenmalen fand er das süß und wollte mich nicht mehr los machen, jetzt beim zehnten mal stöhnte er genervt auf und schlug meine arme sanft weg.
Leicht beleidigt ging ich zurück und mischte die Nudeln mit der soße.
Schroff schmiss ich sie in zwei Teller und holte aus dem Kühlschrank kalten Eistee raus.
Ich drückte ihm die Teller in die Hand und schubste ihn richtung Tür.
Ich nahm mir zwei Gläser, die Flasche und lief hinterher.Beim essen war es still. Er war traurig weshalb er nicht redete und ich war leider beleidigt weshalb ich nicht redete. Ich machte eine Serie an und schaute es mir still an.
Nachdem er fertig war setzte er sich hinter mich, weshalb ich extra genervt aufstöhnte.
,,Was ist?" Fragte er mich verwirrt.
,,Ja, denk mal nach was ist!" Ich setze mich von ihm weg.
Er sagte nichts mehr und schien tatsächlich an zu überlegen.
Nach fünf Minuten bekam ich wieder schuldgefühle.
Dad war typisch bei mir, erst könnte ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle halten und nachdem ich überlegte merkte ich wie dumm das war. Sein Vater lag im Krankenhaus und statt ihn zu trösten, tat ich auf beleidigt.
Ich stand auf weshalb er zu mir schaute. Ich setzte mich auf seinen Schoß weshalb er anfing zu Lachen.
Mein inneres erwärmte sich und ich quiekte auf während ich ihn fest umarmte.Wie konnte das lachen, von dem Mörder meines Bruder, mich so glücklich Machen?
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Revenge
RomanceDie 23 Jährige Elena hat nur noch ein Ziel vor Augen, Rache. Rache an Said, der angeblich ihren Bruder getötet haben soll. Sie versucht den 25 Jährigen mit aller Macht um den Finger zu wickeln, um Rache zu nehmen. Doch was passiert, wenn Geheimniss...