Revenge

33

Elena

,,Hast du Hunger?" Flüsterte ich leise in sein Ohr und er nickte.
Ich nahm seine Hand und zog ihn mit runter in die Küche.
Plötzlich klingelte sein Handy und er zog es aus seiner Hosentasche.
Als ich 'Lisa' ablas zog ich meine Augenbrauen zusammen und schaute zu ihm hoch.
Auch er sah unbegeistert von ihrem Anruf aus.
,,Sie ruft mich schon zum fünften mal diese Woche an." Ich schnaubte wütend.
,,Bist du je ran gegangen?" Fragte ich ihn ruhig.
Eifrig schüttelte er verneinend den Kopf. Gut.
Ich machte mich an Pizza ran, da ich die fertige Teigrolle im Kühlschrank entdeckte.
Während ich die Soße auf den weißen teig Klatschte spürte ich seine Arme um meine Taille.
Er legte seinen Kopf an meine Halsbeuge während ich nachdenklich auf die Zutaten schaute, die ich nach und nach auf die Pizza klatschte.
,,Hast du Salami da?" Fragte ich ihn und drehte mich um.
Er schüttelte verblüfft den Kopf.
,,Ich esse kein Schwein." Sagte er und ich schaute ihn ebenfalls verblüfft an.
,,Ich bin Moslem?" Tat er so als müsse ich es wissen.
,,Ja?! Warum erzählst du mir das nicht?" Schaute ich ihn mit Großen Augen an.
,,Ahso, demnächst sage ich Menschen die ich kennenlerne einfach direkt "Hey ich bin Said und ich bin Moslem" ins Gesicht." Er zwickte meine Seiten Neckend.
,,Ist ja gut, dann halt kein Salami." Lachte ich und drehte mich wieder zur Pizza.
Er schob meine Haare über meine Schulter und entblößte so meinen Nacken. Schnell drehte ich mich um und schon meine Haare wieder nach hinten.
,,Was ist?" Fragte er verwirrt.
Ich zuckte nur verlegen mit meinen Schultern.
,,Sag schon." Ich schluckte einmal und sah auf.
,,Ich bin mal mit neun Jahren auf einen Glastisch gefallen und ich habe am nacken eine Narbe. Ich habe irgendwie komplexe damit." Erzählte ich und schaute auf meine Füße.
,,Zeigst du mir Sie?" Hauchte er an meinem Gesicht und ich schüttelte den Kopf.
,,Komm schon, wenn wie heiraten muss ich sie so oder so sehen. Wenn sie nämlich wirklich so hässlich ist nehme ich dich nicht zur Frau." Sagte er spielerisch und ich lächelte tatsächlich.
,,Komm schon." Flüsterte er grinsend und drehte mich an meiner Taille um.
Ich atmete tief aus und bekam mit, wie er meine Haare von meinem Nacken Strich.
Ich hörte einige Sekunden nichts, was mir sehr unangenehm war.
Nach einer Weile spürte ich seine Kalten fingerkuppel an meiner Narbe.
,,Es ist wunderschön." Hauchte er in meinen Nacken und legte seine warnen Lippen plötzlich auf meine Narbe.
Aufeinmal fühlte es sich schön an, diese Narbe zu haben und ich fühlte mich nicht mehr hässlich damit.

Und das war es, was ich an uns liebte.
Wie bauten uns gegenseitig auf und stärkten gegenseitig unser selbstbewusstsein.
Ich lächelte und nahm den Blech mit der Pizza in die Hand.
Ich lief zum Ofen, woraufhin Said mich los lassen musste und schob die Pizza rein.
Anschließend drehte ich mich zu Said und lächelte ihn an.
Er zog mich an meinem - oder eher gesagt seinem - Tshirt zu sich.
Ich knallte lächelnd an seine Brust und quiekte auf.
Er umarmte mich feste und lehnte seine Stirn mal wieder an meine Schulter.
Seine Hände krallten sich in meine Taille. Eine Melodie unterbrach uns.
Sein Handy. Schnell nahm er es von dem Tisch und wollte es leise stellen, da sah ich den Namen.
Lisa. Schnell riss ich ihm das Handy aus der Hand und schaute ihn fest an.
,,So geht das nicht weiter Said. Geh ran und erklär ihr, dass du sie nicht willst und sie dich in Ruhe lassen soll." Er seufzte aber nickte schließlich.
Ich drückte auf den Grünen Kreis und reichte ihm das Handy.
,,Hallo?" Fragte er und Telefon und hörte anschließend der Person zu.
Ich drehte mich derweil zum Ofen und schaute mir die Pizza an.
Der Käse war leicht geschmolzen aber es müsste noch Zehn Minuten.
,,WAS?!" Hörte ich Said plötzlich hinter mir und zuckte auf.
Mein Blick huschte zu ihm und ich sah, wie er panisch vor sich hin guckte.
,,S-ie, sie wollte sich..?" Kam es schwer über seine Lippen und ich schaute besorgt.
,,Okey, Okey ich bin in zehn Minuten da." Said rannte ohne meinen Fragenden Blick zu beachten in den Flur und schlüpfte in seine Schuhe.
,,Was ist los Said?" Mit großen Augen sah ich ihn an.
Sein Blick wanderte kurz zu mir jedoch wandt er es schnell ab und zog sich seine Schwarze Jacke über.
,,Said?" Er lief zur Tür und riss es auf.
,,Said!" Rief ich leicht sauer.
Wieso antwortete er mir nicht einfach.

,,Ich erkläre es dir Später Elena, ich kann gerade nicht!" Er nahm seine Autoschlüssel von der Komode und ging letztendlich aus dem Haus.
Ich rannte schnell hinterher und riss die Tür auf.
,,Sag mir wenigstens wohin!" Rief ich ihm nach.
,,Zu Lisa." Hörte ich ihn sagen und verschluckte mich beinahe an meiner eigenen Spucke.
Er raste mit seinem Auto davor während ich ihn mit offenem Mund hinterher starrte.

Niedergeschlagen lief ich zurück ins Haus. Es gab bestimmt guten Grund, weshlab er zu ihr musste.
Er wusste, er würde nichts schlimmes machen. Und wenn, würde es als Betrug zählen? Immerhin waren wie nicht zusammen.
Ich raufte mir sauer die Haare und lief in die Küche. Ich sah, dass die Pizza fast fertig war und setzte mich an die großen Bar Hocker an seiner Kücheninsel.
Ich starrte verzweifelt in den Ofen und hielt die Tränen schwer zurück.
Ich fühlte mich irgendwie verarscht.
Er hatte mich hier alleine gelassen und war zu ihr gegangen. Verdammt.
Ich legte meine Hände auf den Tresen und mein Kopf gleich dazu.

War ihr was passiert? Wieso zum Teufel ist er zu ihr gegangen?!
Ich zog meine Augenbrauen zusammen und meine Unterlippe fing leicht an zu zittern.
Er sollte zurück kommen.
Ich fühlte mich allein gelassen und schlecht. Ich sollte bei ihm sein, nicht sie! Ein unerklärlicher stich ging durch meine Herz und ich schulzte auf.

Ich wollte zu ihm, und genau das machte mir Angst.