Kapitel 1 / Zweite Welt

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Der überwältigend große Löwe, namens Leo, machte keinen besonders freundlichen Eindruck auf mich. Er schnellte mit dieser dunklen Wolke über sich, zu uns in die Mitte der Lichtung. Der ehemalige Bürgermeister blieb vor uns in angespannter Kampfposition stehen.

Ich schloss meine noch immer offenstehende Kinnlade, und stand genau so angespannt und nervös da, wie die anderen. "Jane? Werden wir jetzt sterben?", flüsterte ich. "Er ist alleine. Zu dritt können wir ihn überwältigen.", antwortete Jane, mit dem letzten überbleibsel von Hoffnung. "Können wir?", wollte Theo sicherstellen. "Ich denke schon.", meinte Jane etwas unsicher.

"Man sieht sich wohl doch zwei mal. Einmal vorm Tod und einmal danach. Und jetzt hab ich euch immer noch nicht vom Hals.", sagte Leo ironisch, nachdem er sich zurück zum Mensch verwandelte, und Splitter Nackt ohne Hemmungen vor uns stand, meine Blicke zu kontrollieren stellte sich als nicht so leicht dar. "Ethan, hat wohl die richtigen geopfert.", fügte er hinzu. Theo wollte gerade auf ihn zu sprinten, doch ich konnte ihn zum Glück gerade noch zurückhalten. "Du denkst ernsthaft, ihr könnt mich bekämpfen?" "Wir sind zu dritt, du alleine!", machte Jane eine Ansage. "Wer sagt denn, dass ich alleine bin?", triumphierte er und wenige Sekunden später, schien die zweite Erde zu beben, als würde einhundert Nashörner auf uns zu trampeln. Doch das war noch viel schlimmer, denn es waren keine Nashörner. Sondern eine Armee von Werlöwen.

"Wie konnte er denn in so kurzer Zeit, so viele Anhänger bekommen?", staunte ich fassungslos. "Keine Ahnung.", seufzte Jane. "Saph' benutz deine Feuerkraft!", rief Theo panisch. Ich steckte all meine Energie und Kraft in mein inneres Feuer. Ich strengte mich an, auch nur ein winzig kleines Flämmchen auf meiner Hand entstehen zu lassen, doch es funktionierte nichts. Außer Atem schrie ich bestürzt: "Lauft so schnell ihr könnt!"

Doch die zwanzig Löwen holten uns in Sekundenschnelle ein, ehe wir überhaupt starteten weg zu rennen. Sie drückten uns zu Boden mit ihren überdimensionalen Pfoten, und steckten uns jeweils einen Sack über unsere Köpfe. Zappelnd wehrte ich mich gegen zirka fünf von denen, offensichtlich half nichts mehr. Und als ich dann auch noch in einen engen Kasten geworfen wurde, gab ich auf. Lag ich da etwa in einem Sarg? Obwohl ich doch schon lange Tod war? Zumindest fühlte es sich so an.

"Jane?! Theo?! Seit ihr hier irgendwo?", rief ich keuchend. Ich bekam keine Antwort. Ich spürte nur wie ich in dieser Kiste in der höhe baumelte. Die mussten uns also tragen? Gibt es denn hier keine Fahrzeuge?

'Ernsthaft Saphira? Über sowas denkst du JETZT nach?' , sagte mein Verstand zu mir selbst. Mein Verstand hatte vielleicht echt recht, deshalb konzentrierte ich mich auf den Baumwollbeutel in dem ich gefesselt war. Der stank echt schon fürchterlich, könnte man den nicht einfach mal davor waschen? Mein Verstand: *Facepalm*

"Bei diesem gewackle wird mir schlecht! Könnt ihr vielleicht etwas Rücksicht darauf nehmen?", schreib ich so laut ich nur konnte. Wieder bekam ich keine Antwort. Haben die durch den langen Tod, etwa das sprechen verlernt?, dachte ich mir nur.

Einige Stunden vergingen, wo ich mir das Kotzen verhalten haben müssen. Doch dies nahm endlich ein Ende, als ich aus dieser Kiste gehoben wurde und irgendwo anders hinein geworfen wurde. "Aua!", fluchte ich. Dann hörte ich als ein Schloss verriegelt wurde. Als erstes musste ich mich mal orientieren, um aus dem Sack rausklettern zu können. Ich wusste für einen kurzen Moment nicht mal, ob ich auf dem Rücken lag oder am Bauch. 

Nicht schwer zu erkennen war, dass ich in einer Zelle war. Vor mir waren Gitterstäbe, wie in einem Raubtierkäfig und sonst war nichts. Einfach nur ein leerer, grauer Raum mit Betonwänden. Nicht besonders prickelnd, außerdem waren meine Haare komplett verstaubt. Ich setzte mich hustend wegen des Staubes an die Zellwand. Neben an hörte ich etwas wimmern. "Theo?! Jane?! Seit ihr das?", rief ich. Gleichzeitige antworteten beide mit einem: "Ja!"

"Wo sind wir hier?", wollte ich wissen. "Keine Ahnung.", meinte Jane ahnungslos. "Bestimmt in einem Anwesen von Leo.", spekulierte Theo.

"Was? Dieses Arschloch heißt Leo?!!", schrie eine unbekannte Stimme empört.

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