Kapitel 45 / Schwarz wie die Nacht

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Alles war dunkel um mich. Schwarz wie die Nacht. Ich war gefühlt eine Ewigkeit in dieser Dunkelheit gefangen. Für einen kurzen Moment hatte ich sogar Zweifel daran, ob das hier überhaupt ein Ausweg zurück ins Leben sein könnte. Ich würde doch nicht mal verlangen dass ich nach Bluedale zurück kommen musste. Hauptsache ich komme überhaupt wieder zurück auf die Erde. Zu den Lebendigen. Zusammen mit meinen Liebsten.

Lange konnten meine Gedanken nicht mehr schweifen, da mich ein erneut weißes Licht blendete. Ich spürte wieder diese herrliche wärme um mich.

Da spürte ich plötzlich etwas unter mir. Unter meinen nackten Füßen spürte ich Erdboden. Doch als ich hinab blickte sah ich keinen Boden, sondern nur weiß. Das musste doch etwas bedeuten, wenn ich unter mir Boden habe.

Ich konnte platzen vor Aufregung. Ich sah nichts, jedoch spürte ich schon den Boden unter mir und allmählich zog auch eine Brise Wind durch meine Haare. Das Geräusch von Vögeln die fröhlich zwitscherten umgab mich und der Geruch von Nadelbäumen umhüllte meine Nase.

Zufrieden schloss ich die Augen und genoss den so außergewöhnlichen Moment. Es fühlte sich so an wie zuhause. Als ich meine Augen öffnete ergab sich auch ein Bild zu dem was ich spürte, hörte und fühlte. Ich war in einem Wald. Offensichtlich nicht in Sibirien, da kein Schnee lag und es mindestens fünfundzwanzig Grad hatte.

Erstaunt schaute ich mich um als wäre ich ganz neu geboren. Und genau so fühlte ich mich auch. Da wurde mir bewusst wie lebendig ich mich nun wieder fühlte. So frisch und neu.

Ich hob meine Hand und betrachtete sie ganz genau als ich sie bewegte. Als hätte ich zum ersten mal eine Hand gesehen. Dann blickte ich hinunter zu meinem Körper und stellte fest, dass ich splitterfasernackt im Wald stand. Naja, besser als wäre ich gerade in eine Großstadt.

Ohne zu zögern verwandelte ich mich in eine Fuchs und streifte neugierig durch den Wald. Wo bin ich hier nur? Und wo sind die anderen?

Aus meine Kehle entwich ein lautes rufen. Ein Ruf der die anderen erhören sollten, wenn sie hier sein sollten. Doch nichts kam zurück. Ich hörte nur das durcheinander zwitschern der Vögel. Verwirrt und verängstigt sah ich mich um.

Ich schnupperte den Waldboden ab, jedoch witterte ich nur den Geruch von Wildschweinen, Rebhühner, Rehe, Hasen und anderer Waldbewohner.

Ich hatte bereits dieses schlechte Gefühl im Bauch. Doch ich wollte diesen Gedanken einfach nicht zulassen. Ich klapperte alle Bäume, alle Sträucher ab ob ich vielleicht ein Haar oder Fellbäuschel finden könnte. Doch das alles war aussichtslos. Kein Indiz zu meinen Freunden.

Ich steuerte aus dem Wald hinaus und wagte mich in die Siedlungen. Wobei das Tagsüber bei meiner Außergewöhnlichen Fuchsgestalt riskant war. Doch ich musste mich irgendwie orientieren können.

Verängstigt tappte ich aus dem Wald hinaus und entdeckte eine Umgebung die mir verdammt bekannt vorkam. Da musste ich zwei mal hin blicken als ich erst begriff wo ich gelandet bin. Zuhause.

Ich erkannte sofort das Nachbarhaus unseres gruseligen alten Nachbarn. Und der Laden von Tante Ella. Eigentlich war sie nie meine Tante jedoch, nannte sie jeder so. Sie verkaufte die besten Muffins Weltweit.
Und neben Ellas Laden musste mein Elternhaus sein. Und da stand es auch. Es hatte sich nichts verändert. Die Hecke hat immer noch niemand geschnitten und im Zaun zum Nachbar war immer noch dieses Loch wegen seines Hundes.

Nichts konnte mich mehr aufhalten, sofort in die Richtung zu meinem Elternhauses zu sprinten. Und als ich meine Beine in Bewegung setzte, wurde plötzlich alles wieder weiß vor meinen Augen.

War das gerade mein Leben das an mir vorbei zog?

War das gerade mein Leben das an mir vorbei zog?

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