Kapitel 20 / Menschlichkeit

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Die Prozedur hat geglückt. Der Drachenjunge klappte sofort zusammen als er wieder in Menschlicher Gestalt war. Kein Wunder, wenn er seit einem Jahrzehnt nicht mehr auf zwei Beinen gestanden ist. Außerdem war er schwach und ausgelaugt.

Ich hielt mir die Hand vors Gesicht und zückte meinen Zauberstab. "Etwas Kleidung schadet nie.", stellte ich fest als ich wieder hinschauen konnte. Er lag immer noch bewusstlos am Boden und ich entschloss mich ihn aufzuheben. Ich zauberte eine Hengematte und legte ihn dann in diese.

Und dies war das erste mal als mir dieser bestimmte Gedanke ins Gehirn flatterte. Das erste mal das ich eine Person attraktiv fand.
Plötzlich fing Jane laut zu kichern an und schaute mich dabei auch noch an. Womöglich laß sie schon wieder meine Gedanken. Ich äffte sie nur belustigt nach und konzentrierte mich wieder auf das Wesentliche. Und zwar wie wir Saphira finden und retten können.

Doch das Wesentliche war bei mir in diesem Moment definitiv nicht vorrangig. Stattdessen dachte ich über dieses Gefühl das ich eben hatte nach. Drachen verlieben sich nicht, sie dienen nur zum Schutz eines Landes. Ich hatte dieses Gefühl noch im Leben. Ich hörte nur davon wie schön es wäre verliebt zu sein. Ich konnte meinen Blick von diesem Drachenjungen nicht lassen. Er war stets gut gebaut und hatte braune kurze Haare. Es sah aus als würde er friedlich schlafen. Roman hatte ein stark betontes Unterkiefer und zarte unschuldige Lippen. 

Ich schenkte meine Aufmerksamkeit Jane und Theo die erschöpft am Boden saßen. Angelehnt am Baum schloss Theo erleichtert die Augen. "Heißt das wir werden Saphira finden.", fragte er mit unsicherer Stimme. Ich nickte lächelnd und sagte: "Saphira ist stark und weiß bestimmt dass wir sie bald finden werden. Mit Roman's Hilfe schaffen wir das. Aber vorerst müssen wir zusehen dass er wieder auf die Beide kommt. Wir brauchen einen Unterschlupf für ein paar Tage.", meinte ich. 

Theo saß da an diesem Baum wie eine verwelkte Blume. Jane griff ihm auf die Schulter. "Alles wird gut, wir werden Saphira finden.", tröstete sie ihn. "Ich kenne deine Zweifel, aber man muss nicht Seelenverwandte Mates sein und sich endlos zu lieben. Sie weiß dass du sie endlos liebst, da bin ich mir sicher.", fügte Jane hinzu. "Aber Jane, du hast doch selbst zu mir gesagt, dass sie denkt dass ich sie nicht mehr liebe.", antwortete Theo Jane. "Oje, Beziehungsdrama.", gab ich von mir worauf mich Theo giftig anschaute. 

Von hinten hörte ich ein leises seufzen. Schlagartig drehte ich mich um und sah Roman, als er verwirrt von der Hängematte aufschaute. Seine Augen sie waren so wunderschön, wie das klarste Wasser am Pazifik. Ich schüttelte meine Gedanken aus den Kopf und schaute ihn lächelnd an. Er atmete erleichtert aus und schaute sich erstaunt um. Dann blickte er auf seine Hände und Beide. Sein Mund blieb vor Begeisterung offen stehen. Theo und Jane standen hinter mir ruckartig auf und schauten genau so erleichtert wie ich. 

Roman setzte seine Beine auf den Boden auf und wollte aus der Hängematte aufstehen. Er knickte jedoch fast ein und ich eilte ihm schnell zur Hilfe. Ich stützte ihn etwas beim gehen. Einen nach dem anderen Schritt machte er und es wurde immer besser. Bis jetzt sagte er noch kein Wort, womöglich auch deshalb weil er immer noch so erstaunt war. Nach einigen Schritten konnte er alleine stehen und auch ein paar Schritte gehen. Theo und Jane blieben einfach nur fasziniert stehen. 

"Ich habe das dringende Bedürfnis mich zu waschen.", waren seine ersten Worte. Wir alle fingen zu lachen an und auch Roman musste über seinen Kommentar lachen. "Keine Sorge wir werden einen Unterschlupf finden.", antwortete ihm Jane. "Ich bin übrigens Roman!", stellte er sich bei den Beiden vor. Theo ließ seine Werwolfsaugen aufleuchten und antwortete: "Ich bin Theo." "Mein Name ist Jane.", sagte sie und ließ ebenfalls als Signal ihre Fuchsaugen aufleuchten. "Ein Fuchs, ein Wolf und eine Zauberin die zugleich ein Drache ist.", stellte Roman erstaunt fest. "Gestatten, ich bin der Perlendrache. Ehemalige Hüterin Bluedales.", stellte sich auch Kathi bei ihm vor. " Ich habe viele Legenden von dir gehört! Freut mich dich endlich mit Menschlichen Augen zu sehen.", sagte er und schaute mir dabei tief in die Augen. Ich musste aus Verlegenheit etwas schmunzeln. Aber fing mich dann sofort wieder. "Schön dich kennen zu lernen.", sagte ich. 

 

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