Kapitel 33 / Die wohl mächtigste Frau

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Roman setzte zum Landeanflug an und vergas wohl, dass da noch drei Leute auf seinem Rücken saßen. Man könnte es schon fast Sturzflug nennen. Ich umklammerte Theo fester und Jane umklammerte mich fester. Als Theo zaghaft auf seine Seite klopfte und er seinen Kopf etwas zu uns neigte, schien in das nicht zu kümmern, dass wir Höllen angst hatten. Ich musste mir fast ein kreischen, wie beim Achterbahnfahren, verkneifen.

Als wir den Höllenflug fast hinter uns hatten, und auf dem Boden der Tatsachen im Wald aufprallten, sprang ich als erstes sofort von seinem Rücken hinunter. Wir haben es alle gut überstanden und sind heil am Boden angekommen, das ist die Hauptsache. Während sich Kathi und Roman verwandelten und Kathi ihnen beiden Kleidung zauberte fielen sich ich und Theo noch einmal in die Arme. Womöglich einfach aus Erleichterung.

Unmittelbar danach rannte ich zu Katherine und umarmte auch sie. "Du hast mir so gefehlt! Danke für deine Rettung!", sagte ich zu ihr. "Keine Uhrsache! Aber jetzt müssen mir zu deiner Grams! Sie hat überwältigendes gemacht im Schloss, und ich habe noch einige Fragen. Das ist übrigens Josephine, ebenfalls eine Hexe und sie hat mir aus dem Schlamassel geholfen. Ich werde sie zu deiner Grandma bringen dort kann sie noch einiges lernen.", erzählte sie mir.

Verwirrt verzog ich das Gesicht und hatte offensichtlich keinen Plan was mir Kathi da eben erzählte. Ich war mir jedoch sicher das sich alle meine Fragen in kurzer Zeit von selbst beantworten werden. Zusätzlich freute ich mich sehr meine Grams wieder zu sehen.

Wer weiß wie lange wir auf dieser Welt noch zu besucht sind. Entweder sterben wir vorzeitig, oder wir kommen hier raus. Ich zog eher das erste in Erwägung, da Ethan bestimmt einen Weg finden würde, wieder hier her zu gelangen und das schlimmste werde wir bestimmt noch nicht überstanden haben. Wer weiß was den Lord noch alles einfällt.

Theo zog an meinem Ärmel und riss mich aus meinem Gedanken: "Gehen wir?" Stumm nickte ich und folgte den vieren. "Alles wird sich in wenigen Sekunden erklären! Du wirst erstaunt sein Saphira!", versicherte mir Kathi.

Jane kam in meine Richtung und flüsterte mir, mit dem Blick zu Roman und Kathi, etwas zu: "Findest du nicht auch, dass Roman und Kathi perfekt zusammen passen würden?" "War da was zwischen ihnen?", wollte ich überrascht wissen. Naja, ganz abwegig ist es ja nicht. Drache und Drache..

"Nicht direkt. Aber ich konnte es aus deren Gedanken hören!", erzählte sie mir auf dem Weg schelmisch. "Verkuppelungsplan?", fragte ich sie belustigt. Mit einem Daumen nach oben signalisierte sie mir ihre absolute Zustimmung.

Lächelnd klopfte ich an die Tür meiner Großmutter. Als sich die Tür quietschend einen Spalt öffnete und ich hindurch spähen wollte. Sah ich dass da keiner war der die Tür öffnete. "Hat sich die Türe meine Oma etwa verselbstständigt?", fragte ich meine Freunde hinter mir. Kathi grinste mir zu, als wüsste sie was hier vorging.

"Kommt rein! Ich bin noch im Dachboden!", schrie plötzlich Großmutter von oben runter. Verwirrt trat ich herein in die gute Stube und setzte mich an den Tisch, der mich mit Tee gedeckt begrüßte. Genau fünf Tassen waren es die am Tisch standen. Konnte sie etwa vorahnen, dass wir kommen würden.

Granny kam die Treppe herunter galoppiert und als sie mich sah umarmte sie mich erstmal herzlich. "Hallo, Kinder. Auf dem Tresen stehen noch Plätzchen!"

Entzückt sah sie auf Kathi und Josephine an. Als wäre da irgendwas im Busch. "Könnte mir mal irgendjemand in diesem Raum erklären was hier vorgeht?", sagte ich mit einer gezwungen freundlicher Stimme.

"Deine Oma ist eine Hexe und Fuchs zugleich!", kam aus Kathi unerwartet schnell herausgeschossen. Sichtlich verwirrt wechselte ich meine Blicke zwischen Kathi und Grandma. "Meine Mutter war eine Hexe und mein Vater ein Fuchs. Ich erbte beides von ihnen. Meine Zauberkräfte versteckte ich lange vor jeder Person da es, nicht erwünscht war beides zu sein. Seit einigen Jahren praktiziere ich wieder Magie." Schockiert hielt ich meine Hand vor dem Mund und Kathi setzte fort: "Deine Granny war bei Leo und hat ihn so erfolgreich getäuscht das er glaubte, dass das Pergament ein Familienerbstück ist. Mit einem ausgefuchsten Zauber konnte sie ihm das beweisen und bekam das Pergament. Wir haben das Ritual durch deiner Oma erworben. Wir alle können hier entfliehen."

Theo, Roman, Jane und ich saßen alle mit offenen Mündern da. "Na dann, nichts wie los!", sagte ich nach kurzem schweigen. "Das ist keine gute Idee! Es würde auffallen. Wir müssen uns jetzt für eine weile ruhig verhalten und Planen.", schlug meine Granny vor. "Kommst du etwa mit auf die Erde.", fragte ich sie freudig.

"Mein Kind, das kann ich nicht. Würde ich auf die Erde zurück gehen, würde ich sofort wieder sterben, da ich ja an einem natürlichen Tod gestorben bin. Außerdem habe ich hier genug zu tun. Ich werde diesen Lord und diesen Berater ein für alle mal eliminieren. Die Macht auf der Welt der Toten sollte in besseren Händen liegen.", triumphierte sie.

"Ja, sie sollte in deinen Händen liegen! Deshalb habe ich dir Josephine gebracht. Du kennst sie bestimmt schon. Sie ist eine Clavaclanhexe wie ich.", sagte Kathi. "Aber gerne doch, ich hatte schon lange keinen Zauberlehrling mehr.", bejahte meine Großmutter sie.

"Was ist eine Clavaclanhexe?", wollte ich wissen. Ich habe so einiges während meiner Abwesenheit verpasst. "Ein Hexenclan in dem ich zu Lebzeiten noch war.", beantwortete sie mir knapp. "Und du? Bist du auch eine Clanhexe?", fragte ich dann Grandma. Sie schüttelte zuerst den Kopf und fing an zu sprechen: "Ich war immer unabhängig. Hätte eine Clanhexe herausgefunden, dass ich eine Füchsin zugleich gewesen wäre, hätten sie mich kurzerhand getötet. Damals war das eben so. Heute leider auch noch."

"Du bist Mächtiger denn je! Du kannst diese Welt vor dem Untergang bewahren!", sprach ihr Kathi zu. "Ich bin schon wesentlich älter als du und so eine Frau wie du, ist mir noch nie begegnet!", fügte sie hinzu.

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