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Damiens Sicht

Im Flieger sitzen wir zusammen am Fenster. Leider mussten wir einen anderen Passagier fragen ob er bereit wäre die Plätze zu tauschen, da Jackson sonst alleine am Fenster gesessen hätte. Der Passagier war leicht genervt doch hat eingewilligt zu wechseln. Er will das frisch vermählte Paar nicht stören war seine Aussage. Jackson ist etwas angespannt. Anfangs habe ich es auf die Aufregung, dass wir nun in unsere Flitterwochen fliegen, geschoben. Jedoch glaube ich jetzt, dass etwas anderes mit ihm nicht stimmt. Es ist keine positive Aufregung.

„Jackson geht es dir gut" frage ich also nach.

„Ja wieso fragst du" kommt es nervös von ihm.

Was ist bloß los mit ihm? Ihm ging es doch gut vorhin. Er sieht aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Vielleicht ist er krank? Oder kommt er etwa in seine Hitze? Nein die kommt erst nächste Woche.

„Du bist abwesend. Rutschst auf deinem Sitz hin und her und du hast Schweißperlen auf der Stirn" stelle ich fest.

„Mir geht's gut."

„Hör auf mich anzulügen. Was ist los?"

„Na gut. Sonst nervst du mich ja doch den ganzen Flug über. Also ich habe Panik. Ich mag Flugzeuge nicht besonders."

„Wieso sagst du das nicht gleich?"

„Weil du mir dann auf die Pelle rücken würdest und ich noch mehr Panik bekommen würde."

„Das werde ich schon nicht" erwidere ich und verschränke unsere Hände. Er beruhigt sich sofort ein bisschen. Ich mag es, wenn ich diese Wirkung auf ihn habe. Wenn ich schon nicht viel für ihn tun kann, dann wenigstens das.

Die Stewardess gibt uns die Anordnung uns anzuschnallen da wir jetzt starten werden. Nervös zieht Jackson seinen Gurt noch fester und schließt seine Augen. Könnte ich ihm doch nur mehr helfen als seine Hand zu halten. Ich streiche ihm sanft mit meinem Daumen über seine Hand. Vielleicht entspannt er sich noch ein bisschen mehr.

Endlich starten wir. Leider geht es Jackson noch schlechter als zuvor. Er hat sich verkrampft. Ich lasse seine Hand los. Vielleicht ist es ihm unangenehm, wenn ich ihm zu nahe bin. Als das Zeichen, dass wir angeschnallt bleiben sollen ausgeschaltet ist, will Jackson aufstehen, also mache ich ihm Platz. Er stürmt schon fast zum Klo. Das kann doch nicht wahr sein, dass er so schlecht auf das Fliegen reagiert. Seufzend setze ich mich wieder hin. Ich werde durch Würgelaute aus meinen Gedanken gerissen. Super. Jetzt muss er sich auch noch übergeben. Das kann doch nicht alles am Fliegen liegen. Sicher ist es der ganze Stress wegen der Hochzeit.

Nach ein paar Minuten kommt Jackson wieder zurück. Er sieht leicht mitgenommen aus. Hoffentlich legt sich das bald. Er soll unsere Flitterwochen genießen und nicht fast daran sterben. Okay. Das klingt übertrieben. Doch er sieht gerade echt fertig aus.

„Geht es wieder" frage ich also besorgt nach.

„Nein. Mir ist total übel. Ich könnte sofort wieder aufs Klo rennen und mich übergeben" erwidert er und legt seinen Kopf auf meine Schulter.

Es dauert nicht lange und er muss wieder aufs Klo. Ich glaube es ist besser, wenn Jackson am Gang sitzt. So muss er nicht darauf warten bis ich aufgestanden bin. Als die Stewardess vorbeikommt, frage ich sie ob sie nicht etwas gegen Flugkrankheit hat. Ich erkläre ihr kurz die Situation und sie verspricht mir sich darum zu kümmern. Einige Minuten später kommt Jackson zurück.

„Ich habe die Stewardess über deinen Zustand informiert. Sie bringt dir gleich etwas gegen die Übelkeit."

„Nein. Ich werde das nicht nehmen" protestiert Jackson mit einer etwas lauteren Stimmlage.

OMEGA gibt es nicht! Oder etwa doch ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt