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Jacksons Sicht

Die Stunden vergehen schnell. So kommt es, dass Cole nach Hause geht. Er sagte ich würde ihn im Keller finden, wenn etwas sein sollte.

Er tut mir leid. Er wünscht sich seit langem, seine Gefährtin zu finden. Insgeheim glaube ich, dass er schwul ist und sich dessen nicht bewusst ist. Leider kenne ich keinen der mir alle Informationen über uns Omegas und andere Wölfe geben kann. Außerdem traue ich auch keinem. Liegt vielleicht daran, dass ich keine Informationen bekomme.

Ich werde in meinen Gedanken unterbrochen als Jessica vor mir steht und mir leicht gegen meine Stirn klopft.

„Oh sorry. Ich war in Gedanken. Was gibt's?"

„Meine Schwester geht wohl noch etwas trinken."

„Ok ist gut. Ich bin dann auch mal weg. Bis morgen."

Bevor Jessica mir antworten konnte bin ich schon verschwunden. Draußen gehe ich die Straße runter und biege dann nach rechts ab. Dort gibt es ein kleines Café. Ich setze mich an einen Tisch in einer Ecke. Von dort habe ich eine gute Sicht auf den Eingang und auf die Straße.


„Willkommen im Black Moon Café. Was kann ich für sie tun" begrüßt mich der Kellner.

„Ich möchte nur einen Zitronentee. Danke."

„Sehr gerne."

Damit verschwindet der Kellner auch schon wieder.

Ich versuche mich in der Zwischenzeit auf Annas Herzschlag zu konzentrieren. Sie scheint sich in meiner Nähe aufzuhalten. Bevor ich etwas anderes wahrnehmen kann, kommt der Kellner schon mit meinem Tee. Ich bedanke mich und konzentriere mich wieder auf Anna. Sie scheint wohl auch hierher zu kommen. Oh nein. Bitte setzt dich nicht zu mir.

Zu meinem Vorteil setzt sie sich an einen Tisch in der Nähe der Toiletten. Somit wird sie mich nicht sehen, wenn ich wieder gehen will. Schnell trinke ich meinen Tee aus und will bereits aufstehen als ich eine Wolfsaura in unsere Nähe spüre. Die Aura ist mir nicht bekannt. Dean scheint es nicht zu sein. Leicht nervös versuche ich den genauen Standort auszumachen was allerdings nicht so leicht ist.

Ich link Cole.

„Cole?"

„Oh hey. Ich bin noch im Keller."

„Kannst du bitte in der Nähe deines Lieblingscafés rumschleichen?"

„Wieso? Damit Anna in ihrer Annahme bestätigt wird, dass ich ihr Stalker bin? Nein danke."

„Nein. Hör doch mal zu. Ich weiß wer ihr Stalker ist. Es ist ein Wolf. Ich kann jedoch nicht ungesehen aus dem Café raus."

„Oh scheiße. Wer ist es? Soll ich ihn jagen?"

„Nein. Mach nur seinen genauen Standort aus. Wenn ich dir es sage lenkst du die Aufmerksamkeit auf dich. Wenn es geklappt hat gibt's du mir Bescheid wo ihr seid. Ich werde dann zu dir kommen. Aber pass auf, dass er dich nicht sieht."

„Ok."

Ungefähr nach 10 Minuten gibt Cole mir den Startschuss. Ich gehe schnell meinen Tee bezahlen und renne los. Zuerst zu unserem Haus und von da aus dann zu Cole. Bei ihm angekommen hocke ich mich zu ihm. Der Wolf läuft auf und ab. Er hat braunes Fell und ist ein Stückchen größer als ich. Der Wolf will gerade verschwinden da trete ich mit erhobenen Händen vor ihn. Der Wolf stellt sich sofort in Angriffsposition hin.

„Keine Angst ich tu dir nichts."

Nur ein Knurren kommt von dem Wolf.

„Wollen sie sich nicht zurückverwandeln um mit mir reden zu können?"

Wieder nur ein Knurren.

„Haben sie ihre Gefährtin gefunden?"

Dieses Mal schaut der Wolf mich nur verwirrt an. Langsam setzt sich der Wolf hin. Ich bleibe lieber stehen da wo ich gerade bin. Einen Wolf aufschrecken ist kontraproduktiv. Neugierig beäugt dieser mich nun. Also spreche ich weiter.

„Falls das der Fall sein sollte, bitte ich sie zu ihr zu gehen. Als Mensch versteht sich. Fragen sie sie nach einem Date. Sie können ihr, wenn der Zeitpunkt gekommen ist von ihrer Wolfseite erzählen."

Plötzlich steht der Wolf auf und verschwindet hinter einem Baum. Dort hört man ein Knacken. Ein muskulöser Mann tritt mit nur einer Hose am Leib hinter dem Baum hervor.

„Woher wissen sie das alles" fragt der Fremde.

„Ich habe Kenntnisse über Wölfe. Es gibt noch ein paar Menschen die auch Bescheid wissen. Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Wir wollen ihnen nichts Böses. Ich bitte sie nur sich von hier fernzuhalten."

„Ich lasse mich doch nicht von einem Kind herumkommandieren."

„Bitte. Hier ist es zu gefährlich für einen Wolf ohne Rudel."

„Na gut. Sagen wir ich höre auf das was sie sagen. Wieso darf ich nicht in der Nähe dieser Frau sein?"

„Wenn sie nicht ihre Gefährtin ist, hat es keinen Sinn um sie herum zu schleichen und sie zu verängstigen. Sie weiß nicht, dass Wölfe existieren."

„Also es gibt ja noch die normalen Wölfe. Oder weiß sie darüber auch nichts" lacht der Fremde hämisch.

„Nein. Die kennt sie. Nur nicht die Gestaltenwandler."

„Wieso benutzen sie dauernd einen anderen Begrifft für Werwolf?

„Weil sie kein Werwolf sind. Vampire gibt es ja auch nicht. Seit Anbeginn der Zeit, sind die als Werwolf bezeichneten ein Gestaltenwandler in Form eines Wolfes."

„Woher wissen sie all das?"

„Ich hatte einen Freund der war auch ein Wolf. Er wurde getötet. Aus dem gleichen Grund wie sie getötet werden, wenn sie sich nicht ein anderes Jagdgebiet suchen."

„Ich töte doch keine Menschen."

„Das war auch eher für ihr Stalking gedacht."

„Schon gut Sherif. Ich werde mich fernhalten. Wohin soll ich denn nun gehen?"

„Am besten versuchen sie das Black Moon Rudel zu finden. Die können sie aufnehmen und dort ihr neues Flirtopfer suchen" versuche ich die Stimmung zu lockern.

„Okay. Wie auch immer. Dann überlasse ich ihnen ihr Revier."

„Eine Frage habe ich allerdings noch" äußere ich mich.

„Und die wäre?"

„Wie heißen sie?"

„Das geht sie nichts an."

Und somit verschwindet der Mann wieder hinter dem Baum. Das Knacken erklingt wieder und man sieht den Wolf hervortreten. Er trägt seine Kleidung im Maul. Schaut mich noch kurz an und rennt dann in die Richtung aus der die Aura des Alphas des Black Moon Rudels kommt.

Cole kommt langsam aus seinem Versteck.

„Bist du Wahnsinnig? Und was war das mit dieser Geschichte über den Wolf der dein Freund war und getötet wurde?

„Ist doch alles gut. Der hat die Geschichte geglaubt. Der kommt nicht wieder."

„Woher willst du das wissen?"

„Weil der Alpha des Black Moon Rudels keinen so starken Wolf gehen lassen würde."

„Hm. Ich hoffe du hast recht. Können wir nun zurück zu Sam. Er wollte mit uns ne Runde zocken."

„Ist gut. Der kleine kommt echt zu kurz zurzeit" seufze ich.

„Der stirbt schon nicht daran."

Somit laufen wir zurück zu unserem Haus. Sam ist überglücklich und lässt uns fast keine Zeit unsere Schuhe auszuziehen und die Tür zu schließen.

Wir zocken noch ein paar Runden mit ihm. Dann gehen wir lieber schlafen. Sam allerdings bleibt noch länger wach. Er kann morgens ja auch in seinem gemütlichen Bett liegen bleiben.


Wer war dieser Wolf von heut Mittag? Wieso wollte er mir seinen Namen nicht nennen? Wieso kann es nicht einmal einen normalen Tag geben?

Was wird der morgige Tag wohl bringen?

OMEGA gibt es nicht! Oder etwa doch ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt