Nathan POV
Als Finn erneut die Gabel fallen lässt, reagiert Lexie sofort "Äh...wann wollt ihr zwei eigentlich heiraten?" "Keine Ahnung. Darüber haben wir uns noch nicht so viele Gedanken gemacht...es ist ja...was dazwischengekommen." Das hat Finn sehr passend ausgedrückt...
Es wird wieder still am Tisch. Warum passiert das ständig? Man kann ja schon noch normal mit uns reden. "Ihr könnt aber schon alle reden?" Peter seufzt "Wir wissen manchmal einfach nicht, was wir sagen sollen." "Wir können uns doch über ganz normale Sachen unterhalten... Robin, wie war es heute in der Schule?" "Phil ist in Sophia verknallt." Sophia wird rot "Stimmt gar nicht." Und dann unterhalten wir uns über Erstklässlerliebe. Aber ganz ehrlich? Alles ist besser als dieses Schweigen.
"Will wer Nachtisch?" Robin lacht "Da fragst du noch, Grandpa? Wer sagt denn nein zu Nachtisch?" "Man weiß ja nie, ob hier nicht plötzlich jemand auf die Idee kommt, sich gesund zu ernähren oder auf die schlanke Linie zu achten...obwohl...das hat niemand von euch nötig." Und damit geht er in die Küche und kommt kurze Zeit später mit Eis wieder.
Finn schiebt mir lachend einen Löffel Eis in den Mund "Wenn ich dir gleich die Zähne ausschlage, tut es mir sehr leid." Er hat gelacht während er das gesagt hat...haben meine Worte vielleicht etwas bewirkt? "Wenn das passiert verzeihe ich dir. Allerdings weiß ich nicht, ob ich dich zahnlos noch so gut küssen kann."
Während wir da so sitzen und unser Eis löffeln, kommt Frank rein "Hallöchen. Ich war grade unterwegs und da dachte ich, ich komme mal kurz vorbei." Peter steht auf "Willst du Eis?" "Nee, lass mal." "Aha...seht ihr. Er achtet jetzt auf die schlanke Linie." Frank lacht "Sollte ich das tun?" Peter grinst "Najaaa..." Als plötzlich ein Löffel runterfällt sehe ich zu Finn...aber Finn hält den Löffel noch in der Hand und starrt zu...Lexie. "Mir ist gerade was wichtiges eingefallen. Morgen ist Mums Todestag." Finn seufzt "Mein Gott...musst du deswegen gleich den Löffel fallen lassen. Ich hab kurz echt gedacht ich hätte ihn selbst fallen lassen." Frank scheint zu überlegen "Man...stimmt. Dann müssen wir morgen wohl auf den Friedhof." Apropos Friedhof...ob sich wohl jemand um Janes Grab kümmert? Finn sieht mich an "Nathan? Ob du mitkommst? So weit ist es ja nicht. Und du sollst doch Spaziergänge machen." "Ja. Klar. Krieg ich schon hin. Lucas? Warst du mal an Janes Grab?" "Ihr Bruder kümmert sich schon drum. Ich hatte nicht so viel Zeit. Und ich muss mich jetzt leider verabschieden. Ich muss heute Nacht noch fliegen. Danke für das Essen. Macht's gut. War schön mit euch."
Als Finn und ich im Bett liegen sieht Finn mich nachdenklich an "Wollen wir es nicht nochmal probieren? Ich mache und du...genießt?" Ich muss lachen "Wenn du es schon so goldig formulierst...gerne." "Du musst dafür nicht mal einen hoch kriegen." "Es ist aber schon ein bisschen dumm, wenn ich nicht komme." "Du kannst mir auch einen Blowjob geben. Ich komme garantiert." "Mal sehen...zuerst 'du machst, ich genieße.' Ich garantiere aber nicht dafür, dass das so klappt wie wir uns das vorstellen." Er küsst mich "Vertrau mir."
"Gott, Nathan...Das war doch gar nicht so schlecht." Er legt seinen Kopf auf meine Brust und ich streiche ihm durch die Haare. Als ich nicht antworte sieht er zu mir hoch "Wie war es für dich?" "Ich hab halt...ich hab nicht so viel gefühlt, wie ich sollte." "Du hast aber gestöhnt." "Es war ja auch nicht schlecht oder so. Aber..." "Nicht so gut wie es sein sollte? Liegt es vielleicht doch an mir? Wegen den ganzen Narben? Meine Hand?" "Oh Finn, du laberst schon wieder scheiße. Es liegt ganz sicher nicht an dir. Du bist heiß. Super heiß. Und ich liebe dich. Du bist Neurochirurg...du weißt, dass das nur an den Nerven liegt." "Sicher, dass es nicht doch an mir liegt?" "Sag sowas nie wieder. Es liegt nicht an dir. Ich verspreche es dir." "Woher willst du das wissen? Hast du versucht dir einen runter zu holen?" "Gott, Finn. Ja. Hab ich. Es geht halt einfach noch nicht. Tut mir leid." "Wenn ich sowas nicht sagen darfst, darfst du dich auch nicht mehr ständig entschuldigen." "Tut mir- sorry. Oh Gott. Kann ich überhaupt irgendwas, außer mich entschuldigen?" Finn grinst "Ich wüsste da was. Wir hatten da doch noch Plan B... Deinen Mund fühlst du ja."
Während Umsetzung von Plan B hämmert es plötzlich an die Tür. Peter öffnet die Tür nur einen Spalt "Ich soll euch sagen, ihr sollt gefälligst leiser sein und die Kinder nicht aufwecken. Hat's geklappt?" Finn sieht zu mir "Wir arbeiten dran." "Gut, also...bisschen leiser. Viel Glück ihr beiden." Normalerweise müsste einem so eine Situation super peinlich sein, aber es ist Peter...mehr muss ich dazu ja wohl nicht sagen.
Am nächsten Morgen als Finn und ich am frühstücken sind, kommt Mark rein und sieht uns vielsagend an "Bei euch läuft ja wieder was." "So mehr oder weniger." Mark nimmt sich einen Kaffee und geht dann wieder aus der Küche. Ich trinke einen Schluck Kaffee "Hier kriegt aber auch jeder alles mit." Finn, der gerade mit einer frischen Tasse Kaffee zum Tisch kommt seufzt nur "So sieht's aus." Er setzt seine Brille auf und beginnt Zeitung zu lesen. "Seit wann trägst du denn deine Brille?" "Seit meine Hand heute morgen so gezittert hat, dass ich meine Kontaktlinsen nicht anziehen konnte. Du trägst außerdem selbst ständig deine Brille." "Ja...stimmt. Ich hab mich da irgendwie dran gewöhnt, weil ich die im Krankenhaus immer getragen habe, da das ja wohl wesentlich einfacher war."
***
Finn steht vor mir und sieht mich unschlüssig an "Dunkelblau oder Grau?" Ich mustere beide Anzüge "Dunkelblau. Leg mir mal was zum Anziehen hin." Entschlossen geht er in den Schrank und zieht einen schwarzen Anzug heraus "Hier. Ich Anzug. Du auch Anzug. Brauchst du Hilfe?" "Ich glaube nicht. Brauchst du Hilfe?" "Kannst du das Hemd zuknöpfen?" "Wenn du herkommst, ja." Bevor ich das Hemd zuknöpfe küsse ich sanft seinen Bauch. Finn stöhnt leise auf "Vergiss das Hemd. Mach weiter." "Nö." "Oha. Du bist gemein." Ich zucke nur mit den Schultern und schließe schmunzelnd die Hemdknöpfe.
Mir ist es total unangenehm, dass wegen mir alle so langsam laufen müssen und ab und an stehen bleiben. Als wir gerade wieder eine Pause einlegen und ich mich auf eine Bank setzten muss, sehe ich sie an "Geht doch schonmal vor. Ich komm klar." Finn setzt sich neben mich "Ja, ich bleibe bei Nathan. Ihr könnt gehen." Frank schüttelt den Kopf "Ist schon okay. Wir gehen zusammen."
Während die anderen am Grab von Finns Mutter sind, gehe ich zu Janes Grab. "Hey Sonnenschein. Ich hoffe es geht dir gut. Tut mir leid, dass ich so lange nicht da war...aber es ging halt nicht so gut. Du kriegst das ja bestimmt alles mit. Danke, dass du mich zurückgeschickt hast. Ich liebe dich." Ich zucke vor Schreck zusammen als Finn mich von hinten umarmt. "Sorry. Ich wollte dich nicht erschrecken." "Alles gut." Finn stellt sich vor mich und gibt mir einen Kuss. "Kommst du mit zu Nate?" "Klar."
Obwohl ich Nathaniel nie gekannt habe, kann ich mir durch Finns Erzählungen ganz gut ausmalen wer er so war. Wie er aussieht weiß ich von Fotos. Ich glaube, er war echt sehr nett und voll niedlich. Finn lächelt "Ich liebe dich Nate. Mein Kleiner... Aber weißt du wen ich noch liebe? Nathan." Er küsst mich wieder. Und irgendwo in dem Kuss spüre ich seinen Schmerz. Der Schmerz, der seit Nates Tod nie weggegangen ist. Ich weiß es ja selbst...der Schmerz verschwindet nie. Er ist immer da. Aber die Liebe macht ihn erträglich. Genauso wie sie den Schmerz, den die Explosion verursacht hat, erträglicher macht. Und auch wenn die Liebe einem nach dem was wir erlebt haben verdammt Angst macht...gleichzeitig ist sie der einzige Weg das erlebte zu überwinden.
Hello, ein neues Kapitel für euch🎉 I hope you like it😊 Fühlt euch gedrückt meine Süßen🤗😘💕
Song🎶: Photograph - Ed Sheeran
Foto (Da es schon länger gewünscht wurde um eine bessere Vorstellung zu bekommen😁): Nathan
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Endgame (boy×boy)
RomantikFortsetzung von Move on (boyxboy) Ein einziges Ereignis und plötzlich droht schon wieder alles auseinanderzubrechen. Boyslove💕🏳️🌈 ->Don't like it? - Don't read it🤷🏻♀️