Kapitel 2 - Stressed out

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Peter POV

Irgendwann kommt Frank rein und legt mir eine Hand auf die Schulter "Das mit Mary tut mir echt leid." In dem Moment fällt mir Patrick ein. Ich hatte ihm auf den AB gesprochen, aber bis jetzt nichts von ihm gehört. Wo treibt er sich denn rum?

"Peter?" "Mhm?" "Hey, komm her. Du weinst ja." Tatsächlich? Oh ja. Ich lasse mich von Frank in den Arm nehmen. Dann setzten wir uns nebeneinander auf das Sofa. "Sag mal Frank, hast du eigentlich irgendwie so...was mit Frauen gehabt nach Robins Tod?" "Nein. Und auch nicht mit Männer falls du das denkst." Vermutlich werde ich gerade rot "Gott, nein."

Glücklicherweise kommt Lucas in dem Moment rein "Ich halt das mit Nathans Dad nicht mehr aus. Der ist so anstrengend. Woher soll ich denn wissen was die Ärzte labern? Ich bin Pilot!" "Kannst hier bei uns bleiben. Hier ist es ruhig. Alkohol?" Ich gehe zu Finns Schreibtisch und finde tatsächlich eine Flasche Scotch...war ja klar." Frank schüttelt logischerweise den Kopf, aber Lucas nickt "Immer her damit. Das ist jetzt genau das Richtige...kennt ihr Deutsche Trinkmusik?" Ich schenke ihm ein Glas Scotch ein "Äh...nein?" Frank sieht ihn leicht amüsiert an "Das gibst du dir freiwillig?" "Warst du mal auf dem Oktoberfest?" "Nein." "Solltest du mal."

"Eigentlich kennen wir uns nichtmal richtig. Du bist Finns Vater, oder? Alter, Frank Summer. Cool. Ich bin Lucas. Nathans bester Freund seit dem Kindergarten. Ich weiß alles über Nathan." Frank lächelt "Ja, in der Tat. Schön dich mal richtig kennenzulernen." Plötzlich kommt Mark reingestürmt "Leute! Wir haben Nathan wieder! Jetzt können Sie endlich ein CT machen und alles. Und ich war bei Finn und hab mir seine Hand angeguckt...wir brauchen einen verdammt guten Neurochirurgen...jemanden wie Finn oder Nathan. Sonst ist die Hand echt im Eimer. Und dann ist Ende Gelände mit der krassen Karriere."

Erstmal sind wir alle erleichtert, dass Nathan nicht mehr in ganz so kritischen Zustand ist, aber als Mark wieder gegangen ist, beginnen wir zu überlegen, was für einen Neurochirurgen wir anheuern können. Frank und Lucas sehen mich an "Du bist doch Arzt. Solltest du nicht auch so andere Ärzte kennen." "Jaja...lasst mich überlegen... Oh mein Gott! Finns Ausbilder! Natürlich! Er arbeitet zwar jetzt nicht mehr hier, aber weit weg ist er nicht. Ich rufe ihn an!"

Nach dem Telefonat sieht Lucas mich nachdenklich an "Was bist du für ein Arzt? Also welches Fachgebiet?" "Innere Medizin." "Hast du Ahnung von Neurologie?" "Naja...schon. Ja. Warum?" "Keine Ahnung...was wenn Nathan total gaga ist wenn er aufwacht. Oder alles vergessen hat? Oder nicht mehr laufen kann?" "Das kann alles passieren. Leider. Viel kann man dann meistens auch nicht machen. Aber das CT sollte mehr zeigen." Frank seufzt "Das ist so scheiße. Mich interessiert ja, wie es überhaupt zu der Explosion kam..." Ich sehe ihn an "Ich kann das bestimmt rausfinden...wenn die Sicherheitsleute schon was rausgefunden haben. Ich bin ja stellvertretender Chefarzt. Also hab ich gerade voll die Macht."

Tja...sie wissen auch noch nichts. Wie dumm. Nachdem ich das Frank und Lucas mitgeteilt habe, trinke ich noch ein Glas Scotch. Gott, das tut gut. Lucas trinkt auch noch ein Glas. Dann sieht er aus dem Fenster "Ich könnte jetzt über den Wolken sein. In der Luft. Ich liebe es in der Luft. Nathan hasst es. Wusstet ihr, dass er Flugangst hat? Ich hätte nach London fliegen sollen. Wart ihr da schonmal? Echt toll." Und er erzählt weiter und weiter, sodass man seine Fragen im Endeffekt gar nicht beantworten kann. Er erzählt von Nathan und Jane und Nathan nach Jane. Und ganz ehrlich? Das ist wirklich eine willkommene Ablenkung.

"Peter! Mein Gott! So, also. Ich soll Finns Hand retten?" "Ja. Exakt." "Na klar. Ich hab ihn ja nicht ausgebildet, damit jetzt alles schon vorbei ist. Ich krieg das hoffentlich hin. Wo ist er?" Ich erkläre es ihm und er nickt. "Na dann...wünscht mir Glück. Was sagt Finn immer? Lasst uns ein Leben retten?" "Jap. Genau." "Na dann...bis dann."

Lucas sieht erstaunt aus "Finn sagt vor jeder OP 'Lasst uns ein Leben retten'? Sagt Nathan auch so was?" "Ja. Und ja. Er sagt immer 'Wenn Sie sterben, haben Sie hoffentlich einen guten Grund dazu. Unter meinem Skalpell sterben die Leute nämlich nicht einfach so.' Find ich witzig." Lucas lächelt "Das klingt ganz nach Nathan."

Zwischendrin schleicht sich immerwieder dieser 'Meine Frau ist tot'- Gedanke ein und ich muss noch wirklich zusammenreißen, nicht komplett in Tränen auszubrechen. Wir sitzen alle einfach da und starren ins Leere. Wir hoffen alle auf gute Nachrichten. Egal ob von Finn oder Nathan. Am besten natürlich von beiden. Wir sitzen allerdings sehr lange so da und kriegen keine Neuigkeiten. Das stresst mich. Ich hasse das...wie gerne wäre ich wieder jung...da war alles einfacher.

Frank starrt die Scotchflasche an "Alter, wenn das so weiter geht, mache ich gleich was dummes." Lucas sieht in verwirrt an "Hä?" "Ich bin trockener Alkoholiker." "Oh." "Mhm...ja. Oh." "Und wenn du jetzt genau einen Schluck Scotch trinkst?" "Dann trinke ich vielleicht die ganze Flasche. Oder auch nicht. Ich will's aber lieber nicht ausprobieren. Ich bin betrunken nicht mehr so lustig drauf wie Finn oder Nathan."

Nachdenklich betrachte ich Frank "Warum hast du überhaupt angefangen zu trinken? Wegen Robins Diagnose? Weil Lexie durchgedreht ist? Weil Finn ausgerastet ist?" Das Klang jetzt voll böse. So hatte ich das eigentlich nicht gemeint. Es interessiert mich nur ehrlich, was der Hauptauslöser war. Frank sieht mich an "Naja...die Sache mit Robin...ja. Und dann...keine Ahnung. Es war alles so viel. Und dann hat Finn den Typen fast totgeschlagen. Und keine Ahnung...Lexie...ja. Es war dumm. Und ich bereue ja alles. Vorallem...das mit Finn. Er hat immernoch ein bisschen Angst vor mir...das merke ich. Und das ist echt furchtbar." Lucas starrt Frank an "Finn hat was gemacht?! Weiß Nathan davon?" Ich seufze "Komm mal runter. Der Typ hat versucht seine Zwillingsschwester zu vergewaltigen. Und ganz nüchtern war er auch nicht. Dann hat er die Kontrolle verloren. Er war sechzehn...ist also schon eine Weile her. Danach ging's allen schlecht. Dann kam Nate und Finn war wie ausgewechselt und...ich sollte hier nicht Finns Lebensgeschichte erzählen. Und ich glaube Nathan weiß Bescheid. Er weiß auch über die Badewanne Bescheid."

Jetzt sieht nicht nur Lucas sondern auch Frank verwirrt aus "Badewanne?" "Frank...weißt du noch, als ich wegen dir fast meinen Job verloren hätte?" "Ähm...naja. So ganz vage. Aber...oh. Badewanne." "Hä?" "Lucas...das sollten wir dir nicht erzählen." Lucas zuckt mit den Schultern "Okay. Hey, wollt ihr ein deutsches Trinklied hören?" Frank verdreht die Augen "Ich weiß ja nicht ob-" Zu spät. Um Gottes Willen...wie kann er sich das freiwillig geben? Wenn ich jetzt noch wüsste was da gesungen wird, fände ich es vermutlich noch schlimmer.

Aber ich muss sagen...irgendwie ist es sogar ganz lustig und lenkt ganz gut von dem ganzen hier ab. Irgendwann haben Frank und Lucas sich auf den Boden gelegt und ich mich auf die Couch ('Gott, Peter. Nicht auf den Boden! Die Hüfte!'). Dann haben wir wirklich irgendwie geschlafen. Okay...ich hab mehr geheult als geschlafen, aber naja.

Den ganzen Vormittag erzählt Lucas, was er als Pilot schon so erlebt hat und wie lustig es doch auf dem Oktoberfest ist. Und dann kommt eine Schwester rein und überbringt uns endlich eine lang ersehnte Nachricht "Dr Summer ist aufgewacht."

Hello, ein neues Kapitel🎉 Hope you like it😊
Love you😘🤗💕

Song🎶: Stressed out - Twenty One Pilots

Endgame (boy×boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt