Kapitel 21 - Total Eclipse of the Heart

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"Finn! Du machst mir Angst! Was ist los? Was machst du? Lass mich bitte rein." Als gar keine Reaktion kommt, werde ich panisch. Ich stoße mit meinem ganzen Gewicht gegen die Tür und starre Finn an, der mich erschrocken ansieht. Mein Blick wandert zu Finns Hand und zu dem Blut, das langsam seinen Arm runterläuft. Mir wird schlecht. Ich beuge mich über die Toilette, aber es passiert nichts. Finn lässt augenblicklich die Rasierklinge fallen. Ich knie mich vor ihn und ziehe ihn in meine Arme. Ich küsse ihn auf die Haare "Alles wird gut." Ich stehe wieder auf und suche nach einem Verband. Finn sieht mich unter Tränen an "Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Entschuldigung. Nathan, verzeih mir." Er lallt immernoch.

Ich beginne den Arm zu verbinden "Hör auf dich zu entschuldigen. Das...ist nicht deine Schuld." "Musst du kotzen?" "Nein." "Aber du dachtest es. Ich bin so ekelhaft. So ekelhaft, dass du denkst du musst kotzen. Vielleicht muss ich gleich kotzen." "Hör auf sowas zu sagen. Ich liebe dich. Und deswegen tut es ganz furchtbar weh, dich so zu sehen." "Du hast da Blut auf dem Shirt." "Schon okay." "Nathan...nein. Ist es nicht. Oder? Warte...was?" "Doch. Ist es. Finn, Schatz, du bist mein Ein und Alles. Ich liebe dich so sehr. Bitte tu dir sowas nicht an." Jetzt sieht er mir direkt in die Augen "Geil."  Was zur...? Er labert schon die ganze Zeit komisches Zeug. Ich schaue Finns Augen genauer an. Oh mein Gott. "Finn, bist du high?" "Wie ein Regenbogeneinhorn." "Was hast du genommen?" "Ich hab gekifft. Mit dem Gras aus dem Krankenhaus." "Du hast Gras geklaut?" Jetzt fängt er wieder an zu heulen "Ich bin eine einzige Enttäuschung." "Nein, bist du nicht. Ich liebe dich. Und du bist ein ganz toller Mann."

Er küsst mich und zupft an meinem Shirt. Ich lasse es zu, dass er es mir auszieht. Ich lasse es auch zu, dass er mir die Hose und kurz darauf die Boxershorts auszieht. Und ich lasse es zu, dass er mich auf dem Badezimmerboden vögelt. Es ist grausam. Und tut weh. Aber ich lasse es einfach zu.

Als Finn wieder schläft gehe ich zu Brandon in die Küche. Er sieht mich an "Auch wieder da." "Ich hatte recht." "Was?" "Es ist was schlimmes passiert." Er deutet auf meinen Hals und meine Haare "Du hast gevögelt. Das ist doch was gutes." "Nicht wenn dein bekiffter und besoffener Ehemann sich vorher geritzt hat und dich dann auf dem Badezimmerboden fickt." Brandon sieht mich geschockt an "Ach du scheiße. Tut mir leid. Soll ich...gehen?" "Nein, nein. Bleib ruhig. Du bist mein kleiner Bruder, also beschütze ich dich vor Leuten, die dir weh tun wollen." "Danke Nathan. Ich hab dich lieb." "Ich dich auch." "Willst du drüber reden?" Ich zögere einen Moment und dann fange ich einfach an zu weinen. Brandon nimmt mich in den Arm "Hey, alles wird gut."

"Es war furchtbar. Ich...ich kam ins Bad und da...da war er. Mit der Rasierklinge in der Hand und Blut ist über seinen Arm gelaufen. Ich hätte fast gekotzt. Es war so grausam. Und dann hab ich bemerkt, dass er high ist. Er hat angefangen mich auszuziehen. Ich hab es zugelassen. Er hat mich gefickt. Und benutzt." "Warum benutzt?" "Die ganzen Gefühle auslassen." "Autsch. Tut das nicht echt scheiße weh am Arsch?" "Hast du gesehen wie ich laufe?" "Ist das nicht normal?" "Können wir aufhören da drüber zu reden?" "Klar. Ähm...kannst du mir zeigen, wo ich schlafen kann? Ich bin echt müde." "Natürlich. Komm mit."

***

Brandon ist letztendlich doch zu seiner Probe gegangen, auch wenn er echt Angst hatte. Ich sitze in der Küche und trinke Kaffee. Peter ist gerade von seiner Nachtschicht heim gekommen "Und? Irgendwas passiert?" "Er hat sich geritzt." "Was?! Aber...ich. Scheiße. Ich dachte er wäre durch mit sowas. Sonst noch was?" Finn wird gleich fertig genug sein...also braucht er nicht auch noch eine ewiglange Moralpredigt von Peter. "Nein. Sonst nichts." Peter schüttelt ganz langsam den Kopf "Ich bin echt müde, ich muss mich hinlegen. Bis nachher."

Ich bin gerade sehr froh, dass Mark und Lexie mit Robin und Sophia und ihrem anderen Kind über Nacht weggefahren sind. So haben sie nichts von Finns Absturz mitbekommen und müssen es auch niemals erfahren. Ich gehe zum Kühlschrank und starre eine Weile einfach nur rein. Dann nehme ich kurzerhand eine Packung Käsewürfel. Käse ist geil. Ich liebe Käse. Während ich da sitze und Käsewürfel esse, kommt Finn in die Küche. Er sieht richtig fertig aus.

"Isst du gerade einfach nur Käsewürfel?" "Ja." Finn sieht mich an "Du bist sauer. Was hab ich gemacht? Und warum ist mein Arm verbunden?" Ich stehe auf und hole Finn ein Glas Wasser. Er fügt noch eine Frage an "Warum läufst du so komisch?" "Ich bin nicht sauer. Du hast...dich geschnitten." "Du lügst." Er wickelt den Verband ab und wird blass als er seinen Arm sieht "Ich hab mich geritzt. Und du hast es gesehen. Oh mein Gott. Es tut mir leid." "Du warst high." "Nathan..." Jetzt kommen mir die Tränen "Und du hast mich gefickt. Es hat weh getan. Du hast mich benutzt. Mach das nie wieder." Finn nimmt mich in den Arm "Es tut mir so leid. So, so leid. Schatz, ich wollte das alles nicht. Ich wollte dir nicht weh tun." Ich würde gerne sagen, dass es okay ist, aber wir wissen beide, dass ich dann lügen würde. Ich sehe ihn an "Ich muss arbeiten." "Nathan, ist alles gut zwischen uns?" Ich nicke hastig und beeile mich zum Auto zu kommen.

Als ich im Krankenhaus ankomme, kommt Addison auf mich zu "Was machst du denn hier? Und wo ist Finn? Hat er gestern gut überstanden?" "Ich kann jetzt nicht. Sorry Addison." Schnell gehe ich an ihr vorbei und laufe in Richtung der Toiletten. Ich schließe mich in einer der Kabinen ein und sinke an der Tür entlang langsam zu Boden. Ich beginne zu schluchzen. Ich kann nicht mehr. Die letzten Tage waren anstrengend. Ich hatte ständig Kopfschmerzen und meine Beine machen mich echt fertig. Und dann das gestern. Ich krieg das Bild von Finn mit der Rasierklinge in der Hand nicht aus dem Kopf. Ich kann mit sowas ganz offensichtlich nicht umgehen.

Als ich höre, wie sich die Tür öffnet und wieder schließt, versuche ich leise zu sein. Allerdings hab ich mein Schluchzen nicht unter Kontrolle. Jemand klopft sanft an die Tür "Ist alles okay da drin?" Dr Andrews. Na toll. Ich atme tief durch und stehe dann stöhnend auf. Gott, ich sollte echt nicht auf dem Boden sitzen.

Als ich aus der Kabine komme sieht Dr Andrews mich überrascht an "Dr Cooper? Sie hab ich jetzt nicht erwartet. Ist alles okay." Ich lehne mich ans Waschbecken und starre in den Spiegel. Dr Andrews sieht mich prüfend an "Was ist denn passiert? Problem mit ihren Mann?" "Kann man so sagen." "Hat er Sie betrogen?" "Gott, nein. Er hatte einen echt beschissenen Tag gestern. Und hat was dummes gemacht. Und vielleicht komme ich damit nicht klar." "Ich weiß nicht, was Sie beiden da durch machen, aber ich würde mal sagen, Sie lieben ihn wirklich sehr. Also sollten Sie versuchen mit was auch immer klarzukommen. Und ihm helfen selbst damit umzugehen." "Sie denken bestimmt ich habe keine Freunde." "Er labert Müll." Ich drehe mich um "Lucas?" "Finn hat mir gesagt, ich soll zu dir gehen." Dr Andrews sieht mich an "Ich geh dann mal. Viel Glück bei...was auch immer."

Lucas nimmt mich in den Arm "Finn hat mir erzählt was passiert ist. Naja, was du gesagt hast, was passiert ist. Willst du drüber reden?" "Mir geht's scheiße." "Ja, verständlich." "Nein...das meine ich nicht. Generell. Es geht mir irgendwie nicht gut. Ich hab...ich hab ein seltsames Gefühl." "Was willst du damit sagen?" "Ich glaube ich...ich glaube...vielleicht bin ich ernsthaft krank."

Hi, wie geht's?✌ Ein neues Kapitel für euch❤ Hope you like it😊 Küsschen meine Süßen😘💕🤗

Song🎶: Total Eclipse of the Heart - Sleeping at Last

Endgame (boy×boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt