Take 14

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Grace's Pov.

>> Wow, er hat dir sein Haus in Hampstead vermacht? Dort habe ich auch eines! <<

Stumm nickte ich während Harry immer und immer wieder den Brief durchlas.

>> Aber eine Frage bleibt bestehen, Grace...<<

Verwirrt schaute ich zu ihm hinüber und wechselte in eine andere Position, denn der Boden auf dem wir saßen war sehr unangenehm.

>> Wie meint er das mit dem, dass du ihm irgendwann verzeihst was er dir angetan hat? <<

Ich zuckte zusammen und meine Hände ballten sich automatisch zu Fäusten >> Er hat mich zurückgelassen, was willst du bitte hören?! << Ich hatte etwas aggressiver gesprochen als beabsichtigt, doch er ließ sich nicht abschütteln >> Komm, da steckt doch noch mehr dahinter. <<

Es wird dich befreien, Grace. Sprich endlich das aus, was du nicht wahrhaben willst!

>> Ja, da gibt es tatsächlich etwas. <<

Sofort hing Harry gebannt an meinen Lippen und schaute mich abwarten an. Also gut >> Mein Bruder und ich sahen uns nicht wirklich oft, höchstens an Weihnachten und an unseren Geburtstagen. Auf seinen Konzerten war ich auch nie, doch einmal, da hat er mich eingeladen. Es kam sehr unerwartet, dennoch freute ich mich sehr. Niemand hatte damals eine Ahnung das die kleine Grace auch auf dem Konzert war, bis auf natürlich mein Bruder. Es war keine Einladung zu seinem Konzert, es war eine Einladung zu seinem Abschied. Niemand, absolut niemand hat es geahnt. Nicht einmal sein Management.
Kurz bevor er auf die Bühne gehen sollte, da hat er sich bei mir entschuldigt. Dafür, dass er in den letzten Monaten nie für mich da sein konnte.
Ich hatte nach langer Zeit wieder gelächelt und mich gefreut bis zu der Sekunde in dem er seine Pistole zog, sich in den Kopf schoss und hinter der Bühne zusammenbrach. Die Fans hatten alles nicht mitbekommen. Er hatte es nur mir gezeigt.

Ich habe gesehen wie er sich umgebracht hat und er hatte es mich bewusst sehen lassen wollen. <<

Stille.

Das hatte Harry nicht erwartet und ehrlicher Weise hatte ich es damals auch nicht erwartet, aber das Leben steckt voller Überraschungen, nicht wahr?

Langsam und mit einem aufgesetzten Lächeln erhob ich mich, während meine Gelenke gefährlich knacksten und sagte >> Schön, dass wir das geklärt haben, Harry. <<

***

Langsam und unsicher fuhr ich den weißen Kiesweg hinauf und hielt vor dem eisernen, schwarz lackierten Tor. Geschickt fuhr ich die getönte Scheibe meines Autos hinunter und drückte den silbernen Knopf auf der Freisprechanlage.

Zunächst konnte man nur ein Rauschen vernehmen, doch dann erklang ur plötzlich eine raue, dominante Stimme.

>> Silver's Company, was kann ich für sie tun? <<

Oh, wie ich seine Stimme vermisst hatte. Ehrlicher Weise hatte ich nicht gedacht, dass ich je wieder diese Auffahrt hinauffahren werde, geschweige denn mit ihm je wieder zu reden. Er glich ihm einfach viel zu sehr und genau dieser Fakt schmerzte.

>> Hallo, ist da wer? <<, kam es wieder aus dem Lautsprecher und ich nahm all meinen Mut zusammen und sprach >> Was du für mich tun kannst? Weiß nicht, sag du es mir, El. <<

Das Rauschen vom Anfang setzte wieder ein und keiner von uns beiden gab auch nur einen Mucks von sich.
Ob er mich überhaupt noch erkannte?

>> Gracinda. <<

Das Leben ist kein Film ✔ |H.S.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt