Take 20

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Grace'Pov.

>> Grace Wheelers mysteriöse Rückkehr und Reunion mit James Wheeler <<, las mein Vater laut vor und ich schnaubte, ehe er fortfuhr.

>> Grace Wheeler, ja, der Name Wheeler sagt uns doch was.

Ein Jahr nach dem Tod des Popsternchens Lucian Wheeler, taucht seine verloren geglaubte Schwester Grace Wheeler (19) wieder auf und das in einer eher seltsamen Art und Weise.

Passanten zu Folge soll sie plötzlich weinend aus einem Caffee gestürmt sein und ihr Vater, der laut Erins Aussage ,2014, keinen Kontakt mehr mit seinen Kindern pflegte, rannte ihr hinterher.

Weinend brach die junge Dame am Asphalt zusammen und keine Sekunden später wurden die beiden von Paparazzi belagert, denn die Reunion zweier verschwunden geglaubten Autoritäten, ist ein gefundenes Fressen für die Medien.

Nach wenigen Minuten ergriffen die beiden schlagartig die Flucht.

Was wohl hinter dem Zusammenbruch und der Wiedervereinigung steckt, bleibt eine unbeantwortete Frage - Grace Wheeler, sowie James Wheeler ( 44 ), schweigen weiterhin wie ein Grab. <<

Ich lachte gespielt auf >> Hallo, es sind nicht einmal 24 Stunden vergangen und die erwarten schon, dass wir dazu Stellung nehmen. <<

>> Das heißt es nun einmal berühmt zu sein, Grace. <<

>> Als ob ich das jemals wollte. Ich bin doch nur berühmt weil ich die kleine Schwester von Lucian Wheeler bin. <<

>> Und weil du meine Tochter bist. <<

Seufzend nahm ich ihm die Zeitung aus der Hand und schmiss sie in irgendeine Ecke.

>> Und, hast du gut geschlafen? <<, fragte ich um das Thema zu wechseln und er schüttelte nur den Kopf. >> Und du? <<

>> Es ging. <<

Eine glatte Lüge, ich hatte diese Nacht kein Auge zugedrückt.


***


Mitten in der Nacht wurde ich durch ein lautes Rumpeln geweckt.

Zunächst dachte ich es wäre nur James, aber als ich dann auch noch eine Vase splittern hörte, sprang ich auf und joggte ohne zu wissen, was auf mich zukam, die Treppen hinunter.

Möglichst lautlos versuchte ich das Wohnzimmer zu durchqueren und ich konnte durch die verglaste Vorzimmertür einen Schatten ausmachen.

Vermutlich hätte ich Angst haben sollen, doch ich riss mutig die Tür auf und atmete beim Anblick meines Gegenübers hörbar aus.

>> Jacqueline? <<

Die Blondine starrte mich als wäre ich ein Geist >> Ouh, ich habe nicht erwartet, dass hier noch jemand ist. <<

>> Wie, du hast nicht erwartet, dass jemand hier ist? Was hast du denn erwartet? <<, zischte ich drohend und sie wich schockiert ein paar Schritte zurück >> Bitte, lass es mich erklären. <<

>> Ich warte <<, sagte ich und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.



>> Also, was machst du hier? <<, fragte ich während ich ihr eine heiße Tasse Grüntee in die Hand drückte.

Dankend nahm sie diese entgegen und begann zögerlich zu sprechen >> Ich habe noch ein paar Sachen hier liegen und wollte sie holen. <<

>> Um zwei Uhr morgens? <<, fragte ich höhnisch, doch Jacqueline ließ sich nicht beirren.

>> Ja, um zwei Uhr morgens. Es ist leichter unentdeckt zu bleiben im Dunkeln. Die Presse ist noch immer hinter mir her, seitdem sie Luke und mich mal gemeinsam ausgehen gesehen haben und vor allem wäre es doch eigenartig, wenn man mich vor dem Haus von Lucian Wheeler sieht. Schließlich wusste niemand was von unserer Beziehung. <<

Nickend nippte ich an meinem Tee >> Und, hast du gefunden was du gesucht hast? <<

>> Ich muss nur noch ins Ankleidezimmer, dort liegen noch ein paar Klamotten von mir herum. <<

>> Dann hol dir was du brauchst <<, gab ich mein Okay und dankbar machte sie sich auf den Weg in den zweiten Stock.

Ich hingegen blieb an Ort und Stelle, was neben meiner Faulheit auch daran lag, dass ich todmüde war.

Nach einigen Minuten, ich hatte meinen Tee bereits ausgetrunken, kam sie mit einem pinken Chanel - Koffer wieder zurück.

>> Danke <<, sagte sie etwas arrogant und ging mit dem Koffer an mir vorbei.

>> Jacqueline, warte! <<

Mit einem Ruck fuhr sie herum >> Hmm? <<

>> Darf ich dir eine Frage stellen? <<

Kurz schien die schlanke Blondine zu überlegen, doch schließlich nickte sie unsicher.

>> Hast du ihn wirklich geliebt? <<

Ich musste seinen Namen nicht nennen und die folgende Stille bestätigte, dass sie wusste wen ich meinte.

Sie ließ den Koffer los und ging auf mich zu.

>> Ja. <<

Sie holte tief Luft, anscheinend hatte sie noch nicht zu Ende geredet.

>> Und nein. <<

>> Was soll das? <<, fragte ich verärgert über ihre Antwort und sie schaute nur betroffen auf ihre Füße, die in pinken Pumps steckten.

>> Entschuldige mich, mein Flieger wartet <<, sagte Jacqueline, drückte mir eine Karte aus Karton in die Hand und verließ geräuschlos das Haus.

Bitch.

Als ich auf die Karte starrte klappte mein Mund auf.

Wir werden abgehört, sie vertraut mir nicht.

Unter den hingefetzten Wörtern stand eine Telefonnummer und das Worte "vérité".

Vermutlich Französisch, aber ich hatte keinen blassen Schimmer von Französisch.

Leise stieg ich die Treppe hinauf, in der Hand die Karte, und betrat mein Schlafzimmer.

Schnell suchte ich mein Handy und mit zitternden Fingern tippte ich die Telefonnummer, welche sich auf der Karte befand ein.

Zunächst ertönte ein Tüten, als plötzlich eine männliche Stimme die Stille durchbrach >> Mot de passe! <<

Hä, was redete dieser Typ da?

>> Uhm, kannst du Englisch sprechen? <<

>> Mot de passe <<, wiederholte er am anderen Ende der Leitung und dann fügte sich alles zusammen.


>> Vérité. <<


Das Leben ist kein Film ✔ |H.S.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt