Take 23

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Nichts bleibt so wie es einst war, keiner bleibt so wie er einmal war.

Grace's Pov.

Ich beobachtete durch das nasse Fenster, gegen das der Regen peitschte, die Landschaft die an mir vorbeizog. Durch das regnerische Wetter war London beinahe grau, fast farblos könnte man meinen, aber dieser Eindruck konnte auch etwas mit meiner Stimmung zu tun haben.

Langsam drehte ich meinen Kopf nach rechts und beobachtete meinen Onkel, wie er seinen Blick gebannt auf die Straße gerichtet hatte und uns durch die Straßen Londons kutschierte.

>> El, kannst du mir einen Gefallen tun? <<, räusperte ich mich und durchbrach somit die Stille, die zwischen uns geherrscht hatte.

>> Immer doch, Gracinda. Was brauchst du denn? <<

Elijah schenkte mir einen kurzen Blick, ehe er sich wieder auf die Straße konzentrieren musste und ich sagte >> Deinen Privat-Jet. <<

Mein Onkel lachte augenblicklich laut auf und ich zog verwirrt meine rechte Augenbraue hoch. >> Was ist daran so witzig <<, beklagte ich mich und er runzelte seine Stirn und schmeckte mir abermals einen Blick von der Seite. >> Wozu brauchst du meinen Jet, wenn du den deines Vaters nehmen könntest? <<

>> 1. Ich wusste gar nicht, dass er einen besaß und 2., ich hatte eigentlich vor das ganze Erbe dir zu überlassen. Du kannst es mehr gebrauchen als ich. Immerhin hast du ein eigenes Unternehmen zu verwalten und ich? Eine kleine Wohnung, die ich dank Lukes kleiner Überweisung für die nächsten dutzend Jahrhunderte bezahlen kann. <<

>> Es ist dein Geld, Grace. Glaub mir, ich habe selbst genug und wenn ich du wäre würde ich die Chance auf einen eigenen Jet nicht einfach so herschenken. Abgesehen davon, was hast du eigentlich vor? <<

Nachdenklich wandte ich meinen Kopf wieder Richtung Fenster und heftete meinen Blick an die regnerische Umgebung.

>> Wenn ich das selbst nur so genau wüsste. <<

***

>> Darf ich ihnen einen Sekt anbieten oder einen Champagner? <<

>> Och, Peter! Du kannst mich Grace nennen! Wie oft noch?! <<

>> Ist das ein Befehl <<, fragte er ohne eine Miene zu verziehen und ich erwiderte lachend >> Ja, das ist ein Befehl und jetzt holder Peter, hole mir eine Flasche 1907er Heidsieck. <<

Lächelnd deutete er eine Verbeugung an und zwinkerte mir zu >> Wie sie wünschen. <<

Noch immer leicht lächelnd zog ich mein Hand aus meiner schwarzen, schlichten Handtasche und checkte ob ich neue Nachrichten bekommen hatte - und ja, dieses Flugzeug hat WLAN!

Ich surfte eine Weile im Internet herum, checkte die Social-Media Accounts meiner Freunde und Bekannten ab, bis ich plötzlich von einer bekannten Stimme aus meiner Starre gerissen.

>> Hier ist ihr 1907er Heidsieck, wie gewünscht. <<

Peter stellte eine Flasche, welche in einem Kübel voller Eiswürfel steckte, auf dem Tisch ab und zückte ein Champagnerglas, in welches er einen Teil des Champagners goss.

Lächelnd begutachtete ich die Flasche um zu sehen, was er mir da eigentlich gebracht hatte und schrie auf.

>> Ms Wheeler, stimmt etwas nicht? <<, fragte Peter besorgt und ich starrte ihn nur mit weit aufgerissenen Augen an >> Du hast mir doch nicht wirklich eine Flasche 1907er Heidesieck gebracht?! <<

Das Leben ist kein Film ✔ |H.S.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt