Kapitel 34

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"Ich gehe ein wenig feiern, Liebe Dilan." lächelte er mich an. Ich könnte dahin schmelzen, dahin schmelzen bei diesem wunderschönen lächeln. "Und du?" fuhr er fort. "Ich komme von meiner Familie, von meinem Vater." "Ist alles wieder gut?" fragte er mit einem besorgten Unterton. "Seien wir mal ehrlich, das interessiert dich nicht wirklich oder?" Ich weiß nicht warum ich so reagierte doch, die Art, die er heute auf dem Schulhof hatte regte mich immernoch auf. "Doch das tut es, Dilan." "Und ich hätte es dir fast geglaubt." sagte ich ironisch und wollte reinlaufen doch er zog mich zurück. Mit einem Prall landete ich an seinem Brustkorb, meine Handflächen ruhten auf seiner Brust, meine Augen verloren in seinen. "Was soll das?" fragte er. "W-Was?" stotterte ich, da ich in seiner Gegenwart keinen klaren Gedanken fassen kann. "Na diese Art und das abhauen." Ja, was soll das?

"Erinnert mich an dich." sagte ich zu ihm. "Warum an mich?" "Du warst heute auf dem Schulhof auch nicht besser, das weißt du hoffentlich." schnaufte ich. Er verdrehte nur die Augen und sah mir dann wieder tief in meine. Ich bemerkte garnicht das wir die ganze Zeit schon, immer noch, so standen. Er kam mir langsam näher doch ich wollte das nicht. "I-Ich muss gehen, V-Viel Spaß dir." sagte ich schnell und entzog mich ihm. Er blieb dort stehen und wartete auf etwas. Nur auf was?

Ich ging rein und dann fuhr er auch schon mit seinem Auto davon. Ich fuhr mit dem Fahrstuhl bis zum 4. Stock und stieg aus. Ich schloss die Tür auf und dann auch wieder ab, sicherer. Ich zog meine Schuhe aus und tat sie ordentlich weg, meine Jacke mit meiner Mütze hang ich auch ordentlich auf und dann lief ich mit dem übrig gebliebenen Kuchen in die Küche. Ich machte mich sofort bettfertig und schmiss mich in mein Bett. Wie ich dieses Gefühl liebe. Doch meine Gedanken gingen von einer Sekunde zur anderen zu Caner. Fast hätten wir uns wieder geküsst. Doch ich wollte es nicht. Warum? Ich will nicht immer eine von so vielen sein.. Ich weiß das er auch nicht jeden Tag eine andere im Bett hat. In der Schule habe ich schon öfters Weiber auf seinem Schoß sitzen sehen doch es kam nie zu etwas. Ich weiß das er kein 'Dreckskerl' ist doch ich will das nicht mehr. Diese Ungewissheit..

Vielleicht fügt es mir ja auch Schmerzen zu? Ich weiß es nicht aber etwas verletzt mich. Vielleicht der Gedanke an meine Vergangenheit, die Angst dabei? Vielleicht aber ist es wirklich nur, weil ich nicht eine unter vielen sein will. Dieser Junge macht mich verrückt. Ich habe mir immer gesagt, ich werde nur jemanden küssen mit dem ich auch zusammen bin. Doch das habe ich mit Caner nun wirklich nicht gehalten. Ich bin über die erste, wenn auch kleine, Grenze gegangen. Es war nicht so das ich es bereute denn es hatte sich gut angefühlt auch wenn es falsch war. Aber was ist daran falsch oder nicht gut, dass ich mich nach ihm sehne? Seine Nähe spüren will.. Ich weiß nicht ob es Liebe ist denn die habe ich schon sehr lange nicht mehr für jemanden empfunden und das hat seine Gründe. Ich habe keine Menschen, außer Ela und Mert, mehr an mich rangelassen. Und jetzt aufeinmal schreie ich nur förmlich 'kommt zu mir'. Caner, Zivan, Asya.. Ich habe Angst wieder verletzt zu werden. Das will ich nicht. Menschen nicht an mich ranzulassen hat mich stark gemacht, zu dem gemacht was ich jetzt bin.

Ich beschloss endlich zu schlafen, da morgen erstmal der letzte Tag war, für diese Woche. Am Wochenende müsste ich mit Caner für das Referat etwas tun, naja morgen schon. Denn Montag müssen wir es fertig haben. Egal, jetzt erstmal schlafen. Und dann schlief ich auch schon ein, diesmal ohne jegliche Träume.

Mein Wecker klingelte diesmal um 09.00 Uhr und nicht um 10.00 Uhr, da ich noch duschen gehen wollte. Ich ging also in die Dusche und ließ das warme Wasser meine Haut runter prasseln. Nach 30 Minuten stieg ich dann aus der Dusche, föhnte meine langen,glatten, schwarzen Haare und zog mich dann an. Ich schlenderte in die Küche, schmierte mir ein Brot mit Butter und Käse. Und nahm mir meinen, wie immer, geliebten Kaffee. Ich ließ das, auf den Balkon gehen diesmal aus denn, wenn ihr euch erinnert war es Anfang Winter. Deshalb setzte ich mich an den Esstisch und aß dort. Ich nahm mir mein Handy zu Hand und checkte meine Nachrichten.

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