Kennst du das Spiel: Liebe?

Kapitel 35

"Du sollst das doch nicht alles kopieren, Caner!" lachte ich. "Aber so ist es einfacher." "Wenn du dann vor der Klasse, mit einem kopierten Text stehst wirst du selber merken das du nichts erklären kannst." lächelte ich ihn amüsiert an. "Ist ja gut, Schlaumeierin." "Ist nur zu deinem besten, Yılmaz." sagte ich und nahm einen Schluck von meinem Kaffee. Wir saßen schon seit einer halben Stunde hier. Wir haben uns dazu entschieden das ich das Plakat mache und er Erfahrungsberichte raussucht, was bisher von seiner Seite aus noch nicht so gut läuft. "Man Dilan, das ist doch scheiße." jammerte er wir ein kleines Kind. "Was?" grinste ich. "Du weiß ganz genau, was ich meine. Warum muss ich die schwere Arbeit machen?" schwere Arbeit? "Caner, du musst nur ein paar Texte raussuchen mehr nicht. " "Das mein ich ja." sagte er und ich musste sofort lachen.

"Mach mal weiter." sagte ich und verkniff mir den neuen Lachanfall. "Willst du noch einen Kaffee oder was anderes?" fragte ich ihn, da ich sah das seine Tasse leer war. "Noch ein Kaffee wäre nett." Ich nahm seine Tasse sowie meine, stand aus meinem Schneidersitz auf und lief in die Küche. Ich goss uns noch eine Tasse ein und ging dann wieder zu ihm ins Wohnzimmer. "Bitte." reichte ich ihm den Kaffee. "Danke." lächelte er.

Nach 2 Stunden hatte ich dann das Plakat schon fast fertig und Caner hatte ein paar Texte überarbeitet. Wir ließen es dann erstmal dabei und verabredeten uns für morgen, Samstag.

"Schmeckt es dir wirklich?" fragte ich unsicher. "Ja, es schmeckt wirklich sehr gut. Danke." sagte Caner. Ich hatte uns Spaghetti mit Bolognese gemacht. Hatte ich zwar schon oft gemacht nur ich dachte einfach das es ihm vielleicht nicht schmeckt. "Nichts zu danken." lächelte ich und wandte mich wieder meinem Essen zu.

Meine Handy klingelte und ich sah auf den Bildschirm, Zivan. Sollte ich rangehen? Immerhin hatte ich 'Besuch'. "Ich muss da mal kurz rangehen." "Mach das." Ich stand auf und entfernte mich ein wenig von ihm damit er nicht alles mitkriegt. "Ja?" nahm ich den Anruf an. "Na Prinzessin." Ich lächelte. "Was gibt es, Grinsebacke?" "Nichts, wollte nur mal hören, was du machst." "Achso, Caner ist bei mir wegen dem Referat." "Asya und Ich sind schon fertig." lachte er leicht. "Glücklichen." "Und Asya ist eine nette Person, oder?" "Ja ist sie." "Hab ich ja gesagt." "Ich hab dir ja auch nicht widersprochen, oder?" "Nein, ich muss jetzt auflegen." "Prinzessin muss auflegen?" lachte er. "Ja, Prinzessin muss auflegen." sagte ich glaube ich, etwas zu laut. "Gut, Tschüss Prinzessin." "Tschüss, Grinsebacke." lächelte ich und legte auf.

Somit lief ich wieder zu Caner an den Tisch und legte mein Handy wieder neben meinen Teller.  "Wer war dran?" fragte er. Wahrheit oder Lüge? Wahrheit oder Lüge? Wahrheit! "Zivan." "Achso." "Prinzessin?" lachte er. "Ja, das ist sein Spitzname für mich." "Also stehst du auf Spitznamen?" grinste er. "Das habe ich nicht gesagt." lächelte ich. "Dann würdest du Prinzessin hassen. Und hast du es? Nein." "Egal jetzt, Caner." "Na gut." gab er nur von sich. Er stößte beim zurück gehen, mit seinem Körper das Glas mit seinem Ellbogen runter und es zersprang in mehrere, kleine Teile.

"Danke für das leckere Essen, Schatz." "Nichts zu danken." lächelte ich. "Und wie war Schule heute?" fragte ich ihn und stellte meine Ellbogen auf den Tisch ab, verschränkte meine Finger miteinander und stützte dann mein Kinn auf meinen Händen ab. "Ach, wie immer. Hab was mit den Jungs gemacht und Furkan hat jetzt eine Freundin, der wird jetzt auch zum Weichei." lachte er. "Auch?" fragte ich. "Sowie ich, wegen dir." Ich spürte wie meine Wangen leicht glühten und sah schnell weg. "Und wie war Schule bei dir heute?" "Auch wie immer, nichts besonderes." "Lüg mich nicht an." knurrte er sauer. "Was?" fragte ich verwirrt. "Ich hab dich gesehen." "Ok?" "Mit Berkan." "Er hat nur etwas gefragt." gab ich ehrlich zu. "Und deshalb habt ihr solange geredet, ist klar Dilan." Mein eigener Freund glaubte mir nicht, wie schön nicht? "Du vertraust mir nicht." Kann ich ja anscheinend nicht." Ich stand auf und wollte gehen. "Dilan, du bleibst hier!" schrie er. "Lass mich inruhe!" "Dilan, wenn ich sage du sollst hier bleiben dann tust du das auch gefälligst sonst endet das hier bitter!" Seit wann war er so? Ich bekam es mit der Angst zutun.. "Nein und jetzt lass mich!" wollte ich wieder davon laufen doch ich hörte etwas auf den Boden fallen und dann sah ich mehrere Glasscherben. Er sah mich wütend an und kam mit einer Glasscheibe auf mich zu. Ich lief zurück und die Wand lud mich zu sich ein. Ich konnte nicht weg. Er hielt mir die Scherbe an den Hals und ich rutschte langsam die Wand hinunter, da ich Angst hatte. Er bückte sich nun vor mich, immer noch die Scherbe an meinen Hals gerichtet. Ich spürte wie sich die heißen Tränen den Weg über meine Wangen bahnten. "Du.gehörst.mir! Ich will dich nicht noch einmal mit einem anderen Jungen zusammen sehen! Sonst passiert nächstes mal etwas schlimmeres, das schwöre ich dir, Dilan! Also sei verdammt noch mal keine Schlampe! Verstanden?!" Ich nickte langsam, um keinen neuen Ärger zu entfachen. Er stand auf schmiss die Scherbe auf den Boden, wobei ich meine Augen zusammenkniff und dann hörte ich die Haustür knallen.
Ich zitterte, aus Angst. Aus Angst vor, ihm.

"Dilan?" wedelte Caner mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. "Dilan?" "E-Ehm, ja?" fragte ich leicht zitternd. "Alles Ok? Du starrst die ganze Zeit auf das kaputte Glas. War es ein Erbstück oder so? Soll ich es dir bezahlen?" "Nein, nein." lachte ich immernoch zitternd.  "Warum zitterst du denn so?" "Hab mich nur an etwas erinnert." sagte ich stand auf lief in die Küche und holte einen Handfeger.  Caner nahm ihn mir ab und sagte "Ich mach das schon. Immerhin hab ich es runterfallen lassen." Ich nickte nur und räumte den Tisch ab, das dreckige Geschirr packte ich in die Spülmaschine.

Als wir fertig waren setzten wir uns auf die Couch und guckten Fernseher bis er fragte "An was hast du dich so intensiv erinnert?"