Kapitel 55

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Ich hatte die ganze Nacht kein Auge zu gemacht, vor Sorge ihm könnte etwas passiert sein. Der Blick auf mein Handy verriet mir, dass er nicht zurück gerufen oder eine Nachricht hinterlassen hatte. Genauso vierriet mir die Uhrzeit, dass ich nun los muss, um Ela und mich pünktlich in die Uni zu befördern. Ich nahm den letzten Schluck meines Kaffee's, stellte die Tasse in die Spüle und ging mir meine Schuhe und meine Jacke anziehen. Nachdem ich auch das geschafft hatte, schnappte ich mir noch meine Tasche und den Autoschlüssel, sowie meinen Hausschlüssel, mit dem ich meine Wohnung abschloss.

Nun mit dem Rücken zur meiner Tür, blickte ich auf die Tür von Caner. Sollte ich klingeln? Natürlich solltest du, Dilan! Ich trat näher zur Tür und mein Finger wanderte, wie von selbst zur Klingel. Doch bevor ich die Klingel überhaupt betätigen konnte, wurde die Tür geöffnet und ein geschockter Caner stand vor mir. Seine Augen starrten in meine und meine in seine. Und wie jedes mal überwältigten seine Augen mich. Dieses grün, welches nicht zu dunkel und nicht zu hell war. Das einfach perfekt war, für ihn geschaffen. Perfekt auf ihn abgestimmt.

"Dilan.", sagte er leise, immernoch geschockt, dass ich vor seiner Haustür stehe. Wie schön er meinen Namen doch aussprach.. "Caner.", sagte ich kalt. All das verletzte mich. Wir waren noch nicht lange zusammen und schon hatte ich das Gefühl, unsere Beziehung baut sich aus Lügen und Geheimnissen auf. "Mir tut es wirk-", doch ich unterbrach ihn. "Spar's dir.", wendete ich ihm den Rücken zu und lief in einem schnelleren Tempo die Treppen hinunter. "Dilan!", hörte ich Caner hinter mir her rennen. Doch ich ignorierte ihn, viel zu sehr war die Wut da. Auf dem Parkplatz angekommen öffnete ich mit einem Knopfdruck das Auto und lief ziel gerade auf es zu. "Dilan! Jetzt warte doch mal." Aprupt blieb ich stehen, drehte mich zu ihm um und guckte ihn Wut geladen an. "Was willst du?!", sagte ich wütend. "Ich wollte mich wirklich melden.", sagte er ruhig. "Du wolltest.", verschränkte ich meine Arme ineinander. "War's das dann?", fragte ich ihn noch bevor ich meinen Weg zur Uni antreten wollte. "Du bist so stur, weißt du das eigentlich?!", war nun auch Caner sichtlich genervt.

War das sein ernst? Ich hatte mir die ganze Nacht- nein den ganzen Tag über Sorgen gemacht und mir den Kopf daran zerbrochen, wo er nur sein könnte. "Ich hab mir Sorgen gemacht, Caner. Ein Anruf hätte genügt. Mehr habe ich nicht verlangt." Und mit diesen Worten drehte ich ihm endgültig den Rücken zu und stieg in mein Auto, um Ela abzuholen.

Nachdem ich Ela abgeholt hatte, gingen wir noch schnell einen Kaffee trinken und dann direkt zur Uni. "Sehen wir uns danach?", fragte Ela. "Mal sehen, ok?" Sie nickte verständnisvoll und betrat, die voller Menschen gefüllte Uni.

Plötzlich legten sich kalte Hände auf meine Augen und ich hoffte es waren Caner's aber ich roch seinen Duft nicht, spürte seine Wärme nicht. Sanft lächelnd antwortete ich auf die ungestellte Frage, "Zivan." "Und ich dachte du würdest mich nicht erraten.", sagte er grinsend. Schulterzuckend antwortete ich. "Tja, falsch gedacht." Er lächelte leicht und fragte mich, wie es mir geht. "Gut. Sehr gut eigentlich.", und ein kleines Lächeln schmiegte sich um meine Lippen als ich an Caner denken musste. "Und dir?", fragte ich nun auch ihn. "Auch sehr gut. Ich habe Neuigkeiten.", grinste er. "Ich auch.", grinste ich. "Du zuerst.", sagten wir beide gleichzeitig und fielen in ein Gelächter. "Lady's First." "Na gut.", gab ich schlussendlich nach. "Caner und ich.. wir- wir" "Ihr seid zusammen.", beendete Zivan meinen unausgesprochenen Satz. Wusste er schon davon? "Wie? Wusstest du es?", frage ich verwirrt. "Nein aber ich habe es mir schon immer gedacht. Diese Blicke zwischen euch waren ja wohl nicht zu übersehen. Ihr habt euch wortwörtlich aufgefressen." Lachend schlug ich ihm mit meiner Faust gegen den Arm, doch das brachte ihn nur noch mehr dazu, zu lachen. "Das stimmt garnicht.", verteidigte ich mich.

"Oh, doch. Und wie das stimmt, Frau Akgül." "Sei leise und erzähl jetzt lieber, was bei dir los ist." "Ganz langsam, Dilan. Erstmal viel Glück euch beiden und ja.. es geht um Asya." "Was ist mit ihr?" "Wir haben uns ein paar mal getroffen und ich mag sie sehr." "Mehr als mögen?", wackelte ich mit den Augenbrauen, was Zivan zum Lachen brachte. "Ja, ich denke schon.", sagte er und schaute nachdenklich auf den Boden. "Was ist das Problem?", fragte ich sanft. "Ich würde sie gerne fragen, du weißt schon, ob sie mit mir zusammen sein will.", ließ er seinen Gedanken freien Lauf und erzählte mir von seinem Vorhaben. "Das ist doch super, Zivan.", gab ich ehrlich zu. Immerhin würde ich mich sehr für die beiden freuen. "Meinst du?" "Ja! Frag sie!", lächelte ich ihn aufmunternd zu. "Ich habe es auch schon geplant, also wie ich sie fragen werde.", gab er zu. "Du wirst das wunderbar machen, da bin ich mir sicher. Euch auch Viel Glück.", lächelte ich herzlich. "Was für ein Glück. Ich brauch kein Glück.", zwinkerte er mir grinsend zu. "Salak."(Idiot), lachte ich.

Nachdem meine Lesungen endlich zu Ende waren und ich von den nervigen Lehrern befreit war, verließ ich die Uni und sah einen, an mein Auto gelehnten, Caner. Augen verdrehend lief ich auf mein Auto zu und versuchte ihn nicht zu beachten. Ich schmiss meine Tasche auf die Rückbank und wollte einsteigen doch Caner hielt mich fest, sodass ich das nun vergessen konnte. "Renn nicht immer weg.", sagte er leicht gereizt. "Ich habe keine Lust mit dir zu reden.", gab ich ehrlich zu, aber traute es mich nicht in seine Augen zu schauen. Denn sie machten mich schwach, mehr als das. "Wir müssen aber. So wird das alles nichts, Dilan." "Dann sag mir, wo du gestern warst.", traute ich mich nun ihm in die Augen zu blicken. "Das kann ich nicht.", sagte er und rieb sich die Schläfe. "Dann muss ich dir auch nicht weiter zuhören.", sagte ich und wollte meine Tür öffnen, doch wieder einmal hielt mich Caner zurück. "Dilan, bitte. Mach es uns nicht so schwer." "Du bist der jenige, der es uns schwer macht, Caner. Du hast Geheimnisse, du erzählst mir nichts.", sagte ich leicht verletzt.

"Du musst mir vertrauen, Dilan." "Das kann ich so nicht, Caner.", blickte ich traurig auf den Boden. "Der Schlüssel zur Liebe' ist Vertrauen, Dilan."

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~Der erste Kommentar kriegt das nächste Kapitel gewidmeeet!

~Beste Stelle?

~Was denkt ihr verheimlicht Caner, Dilan? Und denkt ihr Dilan wird es herausfinden?

~Ein Dankeschön an alle die mein Buch lesen! Schon so viele Leser *-* Wow.

MrsTurkeyxx

Kennst du das Spiel: Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt