Kapitel 54

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"Wie konntest du mir das erst so spät sagen, huh?" Mein Kopf war am platzen und ich war einfach nur müde. "Elaaaa", zog ich ihren Namen genervt in die Länge und antwortet darauf mit einem, "Ich weiß nicht." "Wie du weißt nicht? Wie kann man das nicht wissen?" Es war nun ca. 18 Uhr und ich saß mit Ela in einem unserer Lieblings Café. Die Uni heute verlief wie eigentlich jeden Tag außer das ich Caner diesmal nicht zu Gesicht bekommen hatte und er auch nicht auf meine Anrufe antwortete. "Ich wusste nicht wie, wann, wo Ela. Und das Schlimmste ist; Baba hat uns gesehen! Ela, ich hab keine Ahnung, was ich machen soll. Er wird mir nie wieder verzeihen.." Ela's Augen öffneten sich geschockt und sie saß nun nicht mehr gegenüber von mir sondern hatte sich neben mich gesetzt, um mich in die Arme zu nehmen. "Danke.", flüsterte ich ihr zu.

"Was willst du?!", schrie er wütend. "Du wirst deine Strafe bekommen." Ich sah die immer mehr werdende Angst in seinen Augen und lächelte leicht. "Welche Strafe??", sprach er nun nicht mehr so laut. "Für das was du ihr angetan hast wirst du büßen. Dafür sehe ich keine Entschuldigung, keine.", drückte ich mich deutlich aus. "Was wirst du tun?", fragte er etwas ängstlich. "Überraschung."

"Du solltest nochmal mit ihm reden, Dilan.", ermutigte mich Ela doch ehrlich gesagt stand die Antwort für mich jetzt schon klar- nein. "Das kann ich nicht.", sagte ich und blickte Ela in die Augen. "Warum?", fragte sie vorsichtig. "Wie soll ich ihm jetzt noch unter die Augen treten? Wie, Ela?? Ich schäme mich so, obwohl ich doch nur liebe. Ist das so ein großer Fehler? Ich weiß, dass er enttäuscht und verletzt ist, weil ich es ihm nicht erzählt habe aber sein wir ehrlich, hätte das etwas geändert?" Ich kenne meinen Vater doch. Auch wenn ich es ihm erzählt hätte, hätte er etwas dagegen gehabt und er wäre genau wie jetzt auch; enttäuscht von mir.

"Wahrscheinlich hätte es nicht viel geändert aber vielleicht hätte er dann versucht Caner zu akzeptieren.", "Meinst du?", fragte ich. "Ja, ich denke schon. Väter lassen eben nicht gerne ihre Töchter gehen aber ich denke er hätte es versucht." "Ja, vielleicht hast du Recht. Aber es ist eh zu spät.", seufzte ich. "Es ist nie zu spät, Schatz." Ach, Ela. "Was täte ich nur ohne dich?", lächelte ich sie an. Wir umarmten uns ein weiteres mal und ich war einfach glücklich sie zu haben.

Seit ein paar Tagen überlegte ich immer wieder, wie ich ihm eine Strafe erteilen könnte. Ich habe nicht vor ihn umzubringen. Ich will ihm lediglich dadurch Angst machen. So wie er ihr Angst gemacht hat. Ich will das er Schmerzen fühlt. So wie er ihr Schmerzen zugefügt hat. Ich will das er bricht. So wie er sie gebrochen hat.

Nachdem wir bei mir angekommen waren, machten wir uns einen Tee und setzten uns auf die Couch, wo bereits der Fernseher im Hintergrund lief. "Wie läuft es mit Mert?", ich nahm einen kleinen Schluck von meinem heißen Tee und widmete mich wieder voll und ganz Ela. "Gut, wie immer.", lächelte sie. "Irgendwas stimmt nicht.", hakte ich nach. "Was meinst du?" "Komm erzähl schon, Ela!", schlug ich ihr gespielt auf die Schulter. "Also.", fing sie an. "Letztens vor der Uni hat sich Mert mit einem Mädchen unterhalten." "Ja und?", fragte ich, da ich das Problem dabei nicht verstand. "Sie wirkten so nah. Haben sich prächtig amüsiert, viel gelacht. Verdammt! Wer ist das Dilan?" Ich verdrückte mir mein Lachen, da ich nunmal wusste, dass Ela sonst denken würde das ich sie nicht ernst nehme. "Schatz, er liebt dich. Dann hat er eben ein kleines gutes Gespräch mit ihr gehabt. Na und? Mert ist der letzte, dem ich zu trauen würde, dass er dich betrügt. Ich hätte da aber eine Frage." "Hm?", sagte Ela und nahm einen Schluck von ihrem Tee. "Sah sie besser aus als du?" "Dilaan!" Ich fing sofort an zu lachen und beobachtete dabei meine beleidigte Freundin. "War doch nur Spaß. Du bist natürlich die aller Schönste!", versuchte ich ihr wieder gute Laune zu machen. "Die will ich nur in seinen Augen sein.", murmelte sie.

Und wieder ertönte sein schmerzvoller Schrei doch er braucht nicht denken das ich Mitleid habe. Nein. "Und? Wie fühlt sich das an?", sagte ich wütend und er kassierte wieder einen Schlag von mir. "Du bist eine Pussy." Und dieser Satz ließ mich wieder brodeln. "Sagt der, der Mädchen schlägt?" Ich grinste ihn provozierend an. Allein seine Anwesendheit, ließ mich brennen vor Wut. Wütend schlug ich ihm eine in den Magen. Er sollte die Schmerzen spüren. Meine Wut spüren. Meinen Hass. Immer wieder analysierte ich diesen ekligen Menschen vor mir, der mit den Händen nach hinten, auf einem Stuhl gefesselt war. "Sie war so gut.", grinste er dreckig. Und schon kassierte er den nächsten Schlag, aber diesmal ins Gesicht.

Ich gab Ela Küsschen rechts, links und umarmte sie zum Abschied nocheinmal kräftig. "Bis morgen.", sagte sie und verließ meine Wohnung. "Bis morgen und vergiss nicht; ich hol dich ab!" "Jaa und du vergiss nicht; morgen führen wir ein ausführkicher Gespräch über Caner und dich. Tschüüß!", winkte sie mir noch zu, während sie die Treppen runter lief. Ich schloss lachend die Tür und lief ins Bad um mich bettfertig zu machen. Nachdem ich dies geschafft hatte, checkte ich mein Handy doch Caner hatte sich immer noch nicht gemeldet. Ich lief auf den Balkon, wo mich der kalte Wind begrüßte. Langsam beugte ich mich ein wenig rüber um in die Balkon Tür von Caner zu sehen doch es brannte kein Licht. Wo ist er nur??

"Das war meine erste und letzte Warnung an dich, haben wir uns verstanden?", näherte ich mich ihm gefährlich. "J-ja." Er sah einfach nur scheiße aus. Ich hatte nie vor ihn so sehr zu veprügeln aber er ließ mir keine andere Wahl, genauso wie meine Wut! Selbst in diesem Zustand hatte ich kein bisschen Mitleid mit ihm, nein. Es herrschte einfach nur Hass in meinem ganzen Körper. Durch meinen Körper floss die pure Wut. "Du näherst dich ihr nie wieder. Nicht mal einen cm. Verstanden?" Ich stützte mich, ihm gegenüber, an der Stuhllehne fest und sah ihm in die Augen. Man konnte seine pure Angst sehen, die er vor ca. einer Stunde noch nicht hatte. Er nickte auf meine Frage hin und ich antwortete mit einem 'gut.' "Ich lasse dich jetzt gehen. Ich warne dich, kein Wort." Ich entfesselte ihn und sagte meinen Freunden sie sollen ihn rausbringen.

Sie darf nie etwas von dem hier erfahren! Wut geladen tritt ich den Stuhl weg und ging mir agressiv, mit meiner Hand, durch meine Haare.

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