Kapitel 25

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Mir blieb die Luft zum atmen weg und alles um uns herum war wie leblos. Er hätte mich retten können? Er hätte mein Held sein können? Er? Doch wer hatte mich eigentlich gerettet? Diese Frage habe ich die ganze Zeit über vergessen. "E-Es tut mir-" "Nein." unterbrach ich ihn. "Du trägst keine Schuld. Du wolltest mich retten und dafür bin ich dir dankbar. Du konntest doch nicht wissen das ich so dumm bin und bei einer Balkon Entfernung von 1 Meter runterfalle. Warum gibst du dir die Schuld? Weil du mich nicht rechtzeitig retten konntest? Oder du nicht der jenige warst der mich gerettet hat? Ich bin nicht sauer auf dich! Kein bisschen."

Er sah mich unglaubwürdig an und kam mit dem Meinst-Du-Das-Ernst-Blick an. "Danke trotzdem,... wer hat mich denn jetzt eigentlich gerettet?" fragte ich vorsichtig. Sein Körper spannte sich sofort an und seine Augen verfinserten sich, sie färbten sich zu einem Grün, dass mir nicht gefiel..es machte mir Angst. "Herr Genz"- kurze gefühlslose Antwort. "Ich merke jetzt erst das ich nur dich von all den Nachbarn hier kenne." lächel ich ihn an. Seine Mundwinkel zuckten für einen kurzen Moment hoch doch dann verlor sein makelloses Gesicht, sein wunderschönes Lächeln wieder.

"Caner.." "Hm?" Und da waren sie wieder, diese atemberaubenden grünen Augen. Immer wenn ich seine Augen erblickte blieb alles um mich herum stehen. Seine Augen waren wie eine Sucht von der man einfach nicht lassen konnte. "Bitte hör auf dir die Schuld zu geben es ist alles gut." "Hm.." antwortete er nur. "Ich muss dann auch langsam rüber, morgen ist wieder Lernen für mich angesagt. Ich seh dich morgen?" fragte ich, obwohl es eher eine Aufforderung war. "Ja bis morgen." "Ich nehme dann mal lieber die Tür als den Balkon." lächelte ich und sofort fing er an zu lachen. Dieses Lachen, traumhaft. Ich stimmte mit ein und ging dann Richtung Flur um mir meine Schuhe in die Hand zu nehmen und rüber zu gehen. "Warte! Deine Tasche!" "Oh danke." Dann lief ich endgültig rüber. Fuck! Ich hab doch immernoch kein Schlüssel! "Ich hab den Hausmeister schon für dich angerufen er kommt sofort hoch." lächelte er mich an. "Danke." erwiderte ich sein Lächeln.

Wann hat er ihn eigentlich angerufen? Egal, solange der Hausmeister gleich kommt und mir aufschließt ist ja alles gut. Wenn man vom Teufel spricht. "Guten Tag Frau Akgül, ich habe gehört sie haben keinen Schlüssel, wie kommt das?" "Ich war im Krankenhaus und meine Familie hat ihn in der Zeit behalten." "Oh Gute Besserung." und dann hörte man das knacken der Tür. "Bitte sie ist offen, nehmen sie den Schlüssel und wenn ihrer wieder da ist geben sie ihn mir einfach zurück." "Danke." Bevor er ging schüttelte ich ihm noch dankend die Hand und betrat meine wundervolle Wohnung.

Ich sah mich in meiner Wohnung um, alles haargenau wie vorher. Ich schaltete den Wasserkocher an, um mir einen Tee zu machen. Ich blickte zum Balkon und sah das es langsam dunkel wird. Mit meiner heißen Tasse Pfefferminz Tee gehe ich raus und atme die frische Herbst Luft ein, einfach nur befreiend.

Doch dann kam die Erinnerung wieder..

Meine Tasse fiel zu Boden, die heiße Flüßigkeit brannte auf meinen Füßen und ich sah nur noch mehrere kaputte Teile. Ich war wie erstarrt..

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