Chapter Six

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Ich hasste das Gefühl mittlerweile angestarrt zu werden und bereute den Vorschlag meiner Mum mich zu schminken ausgeschlagen zu haben.

Ich verfluchte mich das ich keinen Pullover angezogen hatte, sondern nur mein blaues Shirt, denn so hatte ich keine Chance in meinem Pullover zu versinken, wie ich es schon ziemlich oft gemacht hatte. Ich hatte keinen Schutz außer Jordan welchem ich erlaubte seinen Arm um mich zu legen und mich somit ein bisschen von den Augen aller Leute abzuschirmen. Er trug seine Wunden, wie zu erwarten, mit stolz.

Ich schlug mich selber in Gedanken,weil ich vergessen hatte meiner Beste Freundin mal ein status update zu geben. Sie war das Mädchen das damals neu in unsere Klasse gekommen ist und welches so von uns allen damals angestarrt wurde. Mia, ja, als ich den Namen das erste mal gehört habe hatte ich auch an ein unschuldiges Mädchen gedacht, welches sich gerne Blumen in die Haare flechtet. Das war sie aber nicht. Erstens sie konnte nicht flechten, genauso wenig wie ich und zweitens war sie nicht unschuldig. Wir beziehen das unschuldig jetzt mal auf das Thema Jungs. Ehrlich gesagt war Mia, um es nett auszudrücken, leicht zu haben. Aber ich liebe sie trotzdem mehr als anderen Leute die ich kenne.

Kommen wir zurück zum eigentlichen Punkt der Geschichte, ich hatte Mia versprochen ihr zu schreiben wie es in der neuen Schule ist, und ob es heiße Typen dort gibt. Während ich an heiße Typen dachte gingen meine Gedanken zu dem Jungen im Klassenzimmer, wenn ich richtig zugehört hatte hieß er Asher und langsam zuckte ich mit den Schultern. Heiße Typen auskundschaften. Abgehakt.

"Also sollen wir in die Cafeteria?" Jordan unterbrach meine Gedankengänge, in dem er mit seinen Fingern vor meinem Gesicht rumschnippte. Verwirrt guckte ich ihn an "Ach ja, Cafeteria." Ich überlegte kurz, und schüttelte dann meinen Kopf "Ich wollte noch mit Mia telefonieren, also wie wärs, wir beide suchen uns einen ruhigeren Ort?" Wenn man das Laut ausspricht hört es sich ehrlich gesagt ziemlich zweideutig an. Jordan hatte leider, genauso wie ich auch die Zweideutigkeit rausgehört und zwinkerte mir jetzt wie wild zu.

Definitiv,

nein.

Laschend schüttelte ich den Kopf, während wir nach einem Ort suchten wo wir In Ruhe essen konnten, ohne angestarrt zu werden.

Wir kamen letztendlich an der Tribüne neben dem Footballfeld an, dort saßen zwei kleinere Gruppen die uns komplett ignorierten. Perfekt.

Jordan und ich suchten uns eine der oberen Bänke, ganz hinten und setzten uns hin. Während ich mein Kit Kat und die Wasserflasche rausholte, kramte Jordan kurz in seinem schwarzen Rucksack und holte zwei Sandwiches raus, eingepackt in Alufolie, die er innerhalb von Sekunden gelöst hatte.

Sehnsüchtig schenkte ich seinem Essen mehrere Blicke bevor ich mich meinem eigenen Kit Kat widmete, welches ich in kürzester Zeit weggeputzt hatte.

Aufeinmal tauchte das Sandwich, welchem ich vor ein paar Sekunden noch so sehnsüchtige Blicke geschenkt hatte vor meinem Gesicht auf. Jordan hielt es mir direkt vors Gesicht, wedelte damit leicht und fragte mit einem Lächeln "Willst du mein anderes?" Lächelnd nickte ich und eine kurze zeit hörte man nur das Kauen von Jordan und mir. Aus der Alufolie, kneteten wir Kugeln und warfen uns gegenseitig ab, solange bis die beiden Kugeln so weit weg gelandet waren, das wir keinen Bock mehr hatten sie wieder zu holen.

Gerade als Jordan und ich in alten Erinnerungen schwelgten über unsere Schule, und Jordan nochmal die Geschichte wiederholte, wo er und ein paar Freunde die halbe Schule fast abgefackelt hatten, guckte ich mich um. Aber mein Blick wurde von dem Jungen gefesselt der hinten, neben der Tribüne stand. Es war der Junge von heute Morgen, Asher hieß er wenn ich mich recht erinnerte.

Während er heute morgen mich nicht aus den Augen gelassen hat und niedergestarrt hatte, wichen dieses mal seine Augen nicht von Jordan. Bis hier hin konnte ich sehen wie Angespannt er war und wie sich seine Augenbrauen zusammengezogen hatten, als wäre er mit etwas nicht zufrieden. Ich beobachtete ihn immer noch, als ich bemerkte das Jordan aufgehört hatte zu brabbeln. Schnell drehte ich mich wieder zu Jordan, konnte aber noch kurz sehen wie Ashers Blick zu mir ging.

Jordan schaute mich erwartungsvoll an, als erwarte er wie bei den restlichen Geschichten ein Lachen. Unschuldig lächelte ich "Die Geschichte war so gut, dass ich ganz vergessen hatte zu lachen." Jordan verschränkte seine Arme "Direkt bist du wieder gemein." Ich murmelte eine kleine Entschuldigung, während ich mein Handy rauskramte. Während ich Asher gesehen hatte, wie er dort stand, hatte ich mich erinnert warum wir hier saßen und das ich ja noch meine Beste Freundin anrufen wollte.

Es klingelte keine zwei Sekunden als schon abgehoben wurde, und eine genervte Stimme mich begrüßte "Sam stirbt gerade, also halte dich kurz." Direkt wusste ich das sie es ernst gemeint hatte was sie mir gesagt hatte als ich mein Schließfach an meiner alten Schule ausgeräumt hatte. Sie hatte mir gesagt das sie jetzt in den Pausen nur noch ihre Serien weiter gucken wird, anstatt bei irgendwelchen Leuten abzuhängen.

Ich schniefte einmal gespielt "Ich bin so stolz auf dich." Sie verstand sofort worauf ich anspielte "Ja, ich muss die zugeben die Serie ist gut. Obwohl ich sie eigentlich nicht weitergucken sollte." Ich holte erschrocken luft "Warum?" Am anderen Ende ertönte von ihr auch ein gespieltes Schniefen als würde sie jetzt losweinen "Du hast meine Serien auch nie weitergeguckt." Ich lächelte kurz und nahm einen Schluck von meiner Wasserflasche bevor ich antwortete "Ich habe dir zwei Serie empfohlen. Du hast mir halb Netflix und Amazon Prime empfohlen." Sie lachte nervös "Alle Serien die ich dir aber empfohlen hatte waren gut." Das Lächeln auf meinen Lippen kehrte zurück "Was auch immer, die Schule hier ist ganz okay." Es raschelte in der Leitung kurz "Wirklich?" "Jap, Jordan ist auch hier her gewechselt und wir haben eigentlich fast alles zusammen, was das hier etwas einfach macht. Die Lehrer sind in Ordnung, aber hier sind ein paar komische Gestalten." Bei dem letztem Satz kehrten meine Gedanken zu Asher zurück, und langsam drehte ich mich zu der Stelle wo er vor ein paar Minuten noch gestanden hatte.

Er war weg.

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