Nachwort

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Mit dieser Biografie habe ich so ziemlich alles falsch gemacht, was man als Autor nur falsch machen kann. Ich habe keine Testleser gehabt, das Cover selbst designt und Lektorat und Korrektorat übersprungen. Nicht nur, weil ich einfach das Geld nicht habe. Das wären allein fürs Lektorat mindestens 800 Euro gewesen. Nein, das wäre es mir normalerweise dann trotzdem schon wert.

Aber dieses Thema ist gerade so aktuell, dass ich nicht die Monate hatte, auch nur auf einen Lektoratsslot zu warten.

Wie gesagt, gerade wird wieder eine Studie angefertigt, die völlig am Thema vorbeigeht, obwohl sie es eigentlich beleuchten soll.

Gleichzeitig gibt es eine zweite Studie, die gerade in der Anfangsphase ist, die vielleicht endlich in die richtige Richtung geht. Mit etwas Aufmerksamkeit auf das Thema könnte man die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhen, aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass jemand der Studie, wenn sie rauskommt, auch Beachtung zeigt.

Zusätzlich ist in diesem Jahr nun einmal das Jubiläum der Behindertenrechtskonventionen. Zumindest ihres Inkrafttretens.

Und ich habe erste Kontaktversuche zur Politik hinter mir. Habe ihnen in Kurzform geschildert, dass die Lage aktuell zumindest nicht optimal ist. Dass ich gern arbeiten würde, aber es in diesem System einfach nicht richtig kann, und damit nicht alleine bin. Dass ich kein Einzelfall bin und es Änderungen bedarf.

Ich weiß nicht, ob damit überhaupt etwas ins Rollen kam. Der Pessimist in mir bezweifelt das. Aber selbst, wenn nur die kleinste Chance besteht, wäre es dumm, diesen Moment dann nicht zu nutzen, um noch etwas nachzulegen.

Also geht mein Dank an all die raus, die dieses absolut unperfekte Werk durchgehalten haben. Allen, die mir dabei Rückhalt gaben, sich in meinen Kapiteln zum Teil wiederfanden.

Mein Dank geht auch an die, die das hier vielleicht unter die Leute tragen. Die einzelne Kapitel oder das Buch teilen, damit mehr Leute es finden. Ihr helft mir damit weiter, und vielleicht sogar uns Behinderten als ganze Gruppe.

Zu guter Letzt muss ich aber vor allem den Menschen danken, die die Kraft haben, immer wieder, tagtäglich, für Aufklärung und Akzeptanz zu kämpfen. Im Bereich Behinderung sind das vor allem Raul Krauthausen, der sich für Behinderte, Wahrnehmung und Miteinander allgemein einsetzt, und Daniela Schreiter, die ihre Geschichte in Bildern und Worten festhält und so damit vielen Autisten das erste Mal einen Moment von 'Das bin ja ich' gibt. Das Gefühl, nicht alleine zu sein. Aber auch eine Möglichkeit, diese Geschichten anderen zu geben, und zu sagen: "Bitte lies das. Das wollte ich dir schon immer verständlich machen, fand aber nie die richtigen Worte."

Ohne diese beiden hätte ich für dieses Werk vermutlich nicht den Mut gehabt. Auch wenn ich an beide noch lange nicht und vielleicht nie heranreiche. Danke.

Unter drei AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt