Mr. Davis beginnt mit seinem Vortrag über seinen Gefängnisaufenthalt.
„Ich wurde verhaftet, weil ich beschuldigt wurde William Lane getötet zu haben. William Lane kennt ihr sicher alle und ihr wisst auch, dass er tot ist. Natürlich habe ich ihn nicht umgebracht. Das war einfach nur ein Missverständnis."
Davon bin ich zwar noch nicht so überzeugt, auch wenn manche Leute ein größeres Motiv hätten ihn zu töten. Als er dann anfängt über seinen Tagesablauf zu reden, verfalle ich in einen Trance ähnlichem Zustand. Denn es interessiert mich nicht wirklich wie sein Tag war. Erst als mein Name fällt, wache ich aus diesem Zustand wieder auf.
„Nicht wahr Jackie? Du warst gestern während der Schulzeit auch im Gefängnis oder? Du hast mir gestern gar nicht erzählt warum du dort warst, also erzähle das doch der Klasse. Warum wurdest du dann eigentlich entlassen? Also können wir sicher sein, dass du nicht die Mörderin bist?", sagt er penetrant.
Meine Atmung muss jetzt deutlich zu hören sein, so stark ist meine Angst in diesem Moment. Ich werde von Sekunde zu Sekunde panischer.
Wie kann er mir das nur antun?
Und was soll ich darauf jetzt antworten?
Hinter mir höre ich wie getuschelt wird und es geht eindeutig um mich, denn ich spüre ihre Blicke in meinem Nacken. Am liebsten würde ich unter den Tisch kriechen oder noch besser unsichtbar werden, aber ich muss strak bleiben. Wenn ich nicht antworte, vielleicht denken sie dann, dass sich Mr. Davis in der Schülerin geirrt hat. Doch das bezweifle ich, denn Mr. Davis fixiert mich mit seinen Augen. Er wartet auf eine Antwort, aber er wird in nächster Zeit keine bekommen. Erneut drehe ich mich zu Kayden um, der dem Szenario keine Aufmerksamkeit schenkt. Sein Blick ist nur auf mich gerichtet, doch als er merkt, dass ich mich umgedreht habe, wendet er seinen Kopf schnell wieder von mir ab. Ich drehe mich auch wieder nach vorne, wo schon der zufriedene Gesichtsausdruck von Mr. Davis auf mich wartet. Gerade möchte er seinen Mund öffnen, um noch etwas zu sagen, da wird er von jemandem unterbrochen.
„Es war nicht ihre Schuld, dass sie im Gefängnis war. Falls sie sich noch daran erinnern ich war auch da. Es war alles meine Schuld und ich werde in ihrer Gefängnisgeschichte gar nicht erwähnt. Finden sie das nicht ein wenig merkwürdig? Haben sie etwa angst mich zu erwähnen? Keine Sorge ich erzähle meinem Vater schon nichts. Oder vielleicht doch? Wissen sie was? Ich garantiere ihnen etwas. Lassen sie Jackie in Ruhe oder sie werden gefeuert ", sagt Kayden wütend.
Alle Augen sehen nun ihn an, auch meine. Anscheinend gefällt es Kayden im Mittelpunkt zu stehen, denn er redet einfach weiter.
„Außerdem haben sie gar nicht erzählt, warum sie überhaupt verdächtigt worden sind. Erzählen sie erst einmal das, bevor wir unsere Geschichte erzählen", er macht eine Pause, bis er schließlich sagt: „Und probieren sie bloß nicht zu lügen, denn ich weiß die Wahrheit."
Daraufhin bewegt sich Mr. Davis langsam rückwärts in Richtung Tafel, wo er das angeschriebene wegwischt. Schnell schreibt er ein neues Thema an die Tafel und beginnt sofort vom amerikanischen Bürgerkrieg zu erzählen, obwohl das gar nicht unser nächstes Thema wäre. Irgendwann mischt sich Kayden wieder ein, natürlich ohne melden.
„Jetzt lenken sie also vom Thema ab. Wenn sie es nicht erzählen, dann erzähle ich es eben", mischt sich Kayden ein. „Er wurde verhaftet, weil er sich 10000 von Mr. Lane geliehen und hat ihm das Geld nicht zurückgezahlt. Wäre das nicht ein Motiv? Geld spielt doch immer eine Rolle und er hat dazu noch kein Alibi. Wenn das mal nicht verdächtig ist."
Der Blick von Mr. Davis sagt alles. Er ist ziemlich sauer auf ihn und wird gleich ausrasten.
„Mr. Ross, Ms McCartney. Raus! Sofort!" brüllt er uns an.
Ich frage mich, warum er nun auch sauer auf mich ist. Immerhin habe ich nichts gemacht, außer still auf meinem Platz zu sitzen. Da ich es nicht verstehe, bleibe ich einfach sitzen. Kayden hat schon längst den Raum verlassen, als sich Mr. Davis über sein Pult zu mir beugt und nochmals brüllt: „Ms. McCartney haben sie mich verstanden? Raus!"
Daraufhin stehe ich langsam auf und eine Träne kullertaus meinem Augen. Ich kann einfach nicht damit umgehen, wenn man michanschreit.
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Can you keep a secret?
Teen Fiction"Ist es nicht erstaunlich wie schnell sich unser Leben ändern kann. Eben war man noch ein junges, unschuldiges Mädchen, eine seltsame Streberin, eine arrogante Bitch, ein heißer Mädchenschwarm oder was mich angeht ein unsichtbares Mauerblümchen." Ja...