Can you keep a secret?

Kapitel 10 Teil 5

Am nächsten Morgen ist Cara verschwunden. Wahrscheinlich bin ich die einzige gewesen, die eingeschlafen ist.  Es ist auch gut so, da ich nicht sehr ruhig geschlafen habe. Zumindest sieht mein Bett so aus als hätte ein Wirbelsturm in meinem Bett gewütet. Bei einem solchen Albtraum ist auch kein Wunder, dass ich so reagiert habe. Vielleicht habe ich sie auch geweckt und sie ist dann gegangen. Ich hoffe einfach mal, dass sie vorher gegangen ist. Auf jeden Fall ist heute Freitag und Mr. Black hat sich immer noch nicht gemeldet, deshalb habe ich kein gutes Gefühl bei der Sache. Denn irgendwann wird er seinen Trumpf ausspielen und das wahrscheinlich am ungünstigsten Zeitpunkt passieren. Auch wenn jeder Zeitpunkt schlecht ist, um diese Nachricht zu verkünden. Hoffentlich wird Mr. Black von der Polizei bald festgenommen. Eigentlich weiß ich noch nicht einmal, warum ich ihn noch Mr. Black nenne. Immerhin wissen wir, dass hinter dieser Maske Mr. Davis stecken muss.

Aber was ist wenn er es nicht ist?

Wer ist dann der Mörder zweier Personen und steckt hinter der  Maske von Mr. Black?

Am liebsten würde ich liegen bleiben, damit ich Kayden nicht sehen muss, aber das muss ich wohl über mich ergehen lassen. Vielleicht wird der Schmerz in naher Zukunft vergehen. Zumindest hoffe ich das, da ich keine Lust habe immer, wenn ich ihn sehe mein Herz bröckeln zu spüren. Ich frage mich allerdings, warum er nach so kurzer Zeit mein Herz zuerst gewinnen konnte und es danach zu brechen.

Schließlich bin ich fertig und verschwinde durch die Haustür. Es ist merkwürdig. Wenn ich nicht mehr mit Kayden rede, müsste alles so sein wie vorher. Als ich die Haustür verlassen habe, stecke ich mir die Kopfhörer meines Handys in die Ohren und schalte Musik ein. So bewege ich mich weiter in Richtung Schule. Auf dem Weg dorthin kommt mir der Gedanke, dass ich schon viel selbstbewusster geworden bin. Ich traue mich mit Kayden zu reden und habe mich gestern sogar getraut mit Skyla zu reden und das war ein ziemlich großer Schritt für mich. Vielleicht traue ich mich auch mit Mr. Davis zu reden, auch wenn das ziemlich unwahrscheinlich ist. Immerhin habe ich große Angst vor ihm, da er mich in amerikanischer Geschichte durchfallen lassen könnte. Außerdem würde ich ihn gerne mit meinem Wissen bedrohen. In meinem Kopf hat sich nämlich schon festgesetzt, dass er Mr. Black ist. Es gäbe auch gar keine andere Möglichkeit, anders wie Skyla glaubt. Nur Skyla's Theorien basieren auf purer Abneigung gegenüber mir und meiner Mutter. Schließlich erreiche ich das Schulgelände und fasse einen Entschluss, den ich später eindeutig bereuen werde. Also stürme ich durch die Eingangstür, in den Schulflur. Im Schulflur begegne ich Clara, Raven, Shelley, Kelley und ein paar mehr Cheerleader. Eigentlich befindet sich das gesamte Cheerleader Team im Flur, auf dem Weg zum Ausgang, nur Skyla fehlt. Wahrscheinlich kommt Skyla viel zu spät zu diesem Treffen oder was auch immer das ist. Was mich eigentlich auch nicht wirklich interessiert. Trotzdem ist es faszinierend zu sehen, dass alle ihre Cheerleader Outfits tragen, sogar Clara, Raven, Shelley und Kelley. Normalerweise tragen sie nur bei Auftritten und wichtigen Veranstaltungen alle diese Röcke und bauchfreien Tops. Als ich mich nochmals erneut umdrehe betritt Skyla das Schulgebäude auch mit ihrer Cheerleader Kleidung. Irgendetwas Wichtiges muss heute sein, aber ich habe keine Ahnung was. Ich kann jetzt auch nicht darüber nachdenken. Ich habe nur ein Ziel vor Augen. Es ist mein erster Kurs, amerikanische Geschichte. Auf dem Weg dorthin habe ich Cara noch nicht gesehen. Anscheinend bin ich mal vor ihr in der Schule und das obwohl sie immer schon viel zu früh in der Schule ist. Ich stehe jetzt vor dem Klassenraum und stoße lautstark die Tür auf. Glücklicherweise befindet sich Mr. Davis schon im Raum, sonst hätte ich warten müssen. Nun knalle ich die Tür wieder hinter mir zu und bewege mich mit schnellen Schritten auf ihn zu. Er sieht mich nur verwundert an und weiß nicht, was gleich mit ihm passieren wird. Kurz vor ihm bleibe ich stehen und funkle ihn wütend an.

„Sie sind es nicht wahr? Sie haben William Lane getötet?"