Sequenz 3

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„Aye, Captain, hier sind wir."

Zischend hob sich die Tür des Shuttles und gleißendes Licht flutete vom Hangar in die Fähre. Kirk blinzelte kurz und drehte sich zu Lt. Scott, der gerade die Systeme des Shuttles herunter fuhr. Er hatte ihm einen ungefragten aber dennoch willkommenen Besichtigungsflug um sein neues Schiff ermöglicht, den Kirk sehr genossen hatte.

„Mr. Scott, ich danke Ihnen für die Tour. Ein schönes Schiff ... die Lady, wie Sie sie zu nennen pflegen." Kirk lächelte innerlich als er an die großen erschrockenen Augen des Mannes dachte, der ihn an der Shuttle Andockrampe natürlich sofort vom gestrigen kurzen Zusammentreffen wieder erkannt hatte.

Scott lächelte verlegen. „Aye, das ist sie ... eine Lady, Sir. Ich denke, Sie sollten jetzt aussteigen. Mr. Spock wird sicher bereits warten und wir sind bereits zwei Minuten hinter der präzisen vulkanischen Stoppuhr, befürchte ich."

Schon wieder diese Bemerkung über eine, dem jungen Schotten scheinbar unangenehme Pingeligkeit des Vulkaniers. Kirk nickte ihm kurz zu und beschloss sich damit später zu befassen. Erst einmal würde er jetzt sein Schiff übernehmen. Neugierig trat er aus dem Shuttle.

Der Hangar war überraschend groß, größer als auf den Schiffen die Kirk bisher betreten hatte. Aber die Enterprise war auch ein großes Schiff. Dieser große Raum konnte mehr als vier Shuttles aufnehmen und zusätzlich noch Ladung, Druckanzüge in extra Kammern und wie Kirk von den Plänen wusste, befand sich über ihm noch ein Astrolabor.

Dafür, dass das Schiff in wenigen Stunden starten sollte war es sehr ruhig auf dem Hangardeck. Nicht die übliche organisierte Hektik, letzte Kisten und im letzten Moment angekommene Fracht zu verstauen.

Es sah aus wie frisch gebohnert und weder Container, noch andere Utensilien standen herum. Keine Wartungstechniker die sich Kommandos zuriefen. Wer immer hier die Aufsicht geführt hatte über das Eintreffen von Ersatzteilen, Fracht und Vorräten, verstand offensichtlich etwas von seiner Arbeit und hatte das Hangardeck frühzeitig geräumt. Seinetwegen? Kirk lächelte erwartungsvoll und sah sich um. Sein Blick fiel auf die drei Männer, die ihn an der Schleuse erwarteten.

Während er sich weiter umsah ging er langsam auf die wartenden Männer zu. Gelbe und blaue Uniformen. Der ältere Mann in blau war der derzeitige Bordarzt Dr. Piper, der Chefingenieur, den er ebenfalls bereits gestern Abend kurz auf der Raumstation gesehen hatte trug gelb und der andere hoch gewachsene Mann in ebenfalls gelber Uniform war Vulkanier. Das würde also Mr. Spock sein, der einzige der nicht nervös aussah.

Für eine Sekunde ertappte sich Kirk dabei, tatsächlich nach einer Stoppuhr in den Händen des Mannes zu suchen und schüttelte ärgerlich über sich selbst den Kopf. Er sollte sich nicht von Redereien und Vorurteilen leiten lassen. Diese Männer würden seine Kommandocrew sein. Die einzigen Senioroffiziere bis Gary Mitchell eintraf, und er würde sie zunächst kennen lernen, bevor er sich ein Urteil bildete.

Neugierig musterte er den großen und fast schlaksigen Vulkanier, der mit unbewegtem gelassenem Gesicht und auf dem Rücken verschränkten Händen einen Schritt vor den anderen beiden Männern stand. Pechschwarze akkurat geschnittene und gekämmte Haare, die das Licht des Hangardecks reflektierten. Die üblichen geschwungenen Augenbrauen und natürlich die spitzen Ohren. Ein fremdartig, doch gut aussehender Mann, dachte Kirk spontan.

Er konnte das Lächeln nicht von seinem Gesicht verbannen und wappnete sich innerlich für die vulkanische Förmlichkeit und Reserviertheit. Vulkanier waren Telepathen und mieden Berührungen. Also keinen Händedruck. Ein Nicken würde genügen müssen, da er den vulkanischen Gruß nicht beherrschte, nicht einmal wusste wie er ging. Er wollte es richtig machen.

Star Trek TOS Sequenzen 1-29Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt