Sequenz 29

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Kirk kehrte mit einem Getränk zurück und setzte sich kopfschüttelnd an seinen Schreibtisch. Sein Wissenschaftsoffizier saß abwartend und noch immer steif aufgerichtet ihm gegenüber.

„Mr. Spock? Haben Sie eigentlich einen Vornamen oder weiteren Namen? Wie ist das bei Ihnen?"

„Nicht in der Form, wie Sie es von irdischen Namen kennen. Ich habe einen zweiten Namen, den menschliche Kehlen allerdings nicht artikulieren können und einen der vorwiegend mental genutzt wird, natürlich auch den Namen des Clans. Dieser wird jedoch nur bei formellen Anlässen benötigt."

Kirk nickte und trank einen Schluck. „Ich denke ich nehme Ihren Vorschlag von vor wenigen Minuten an. Er war überlegt und logisch wie immer. Wir sollten das Schachspiel verschieben."

„Sehr wohl, Sir." Spock verstand es so, dass damit die Unterhaltung beendet sei und wollte aufstehen, doch Kirks Hand auf seinem Unterarm hielt ihn auf. Erneut strömten Emotionen von dem Menschen in seinen Geist, dieses Mal waren sie sortiert und ... freundschaftlich? Es war merkwürdig angenehm. Begann er diese Berührungen zu tolerieren und sogar zu mögen? Ein weiterer Inhalt für eine spätere Analyse.

Kirk zog erschrocken die Hand weg. „Entschuldigen Sie. Ich sollte ... aufpassen ... ", murmelte er verlegen und unterbrach sich kurz, bevor er weiter sprach. „Bitte bleiben Sie sitzen. So meinte ich das natürlich nicht."

Spock setzte sich wieder und blickte den Captain abwartend an.

„Ich habe einfach so viele Fragen und einiges, worüber ich gerne mit Ihnen sprechen möchte. Ich bezweifle, dass ich Ihren Schachkünsten gerecht werden könnte, wenn meine Gedanken woanders verstreut sind und ich unkonzentriert bin", sagte Kirk schließlich mit einem entschuldigenden Lächeln.

„Das ist in der Tat eine logische Konsequenz, Captain." Spock faltete die Hände in seinem Schoss und sah ihn weiter abwartend an.

Kirk lehnte sich zurück und überlegte einen Moment, wie er anfangen sollte. Am besten auf einer halb dienstlichen Ebene, hier schien der Vulkanier ihn zumindest richtig zu verstehen.

„Ich selber habe Mr. Mitchell gebeten Sie zur Alpha Schicht einzuteilen. Ab morgen, wenn Sie Ihren Dienst wieder aufnehmen. Sie sind gleich nach Mitchell der ranghöchste und dienstälteste Offizier auf dem Schiff und ich möchte Sie regelmäßig in der Alpha Schicht haben. Ihre zusätzliche Laborschicht können Sie selbstverständlich frei wählen. Ich werde es Mr. Mitchell mitteilen oder Sie machen es selber."

„Ich werde Mr. Mitchell selber davon in Kenntnis setzen." Spock neigte zustimmend den Kopf, doch ließ sich nicht anmerken, ob diese Änderung seiner Dienstpläne ihn in irgend einer Form belastete oder störte.

„Die Art und Weise wie Mr. Mitchell Sie adressiert, auch vor wenigen Minuten angesprochen, gefällt mir nicht und ist darüber hinaus auch unangemessen und nach Dienstvorschrift rassistisch und untersagt. Ich habe mit ihm darüber sowohl privat als auch inzwischen dienstlich gesprochen, der nächste Vorfall wird jedoch in der Akte notiert werden. Ich bitte Sie, mir derartige Vorfälle zukünftig nicht mehr zu verschweigen."

Spock schien einen Moment nachzudenken, dann antwortete er leise und betrachtete seine Hände. Er sah plötzlich verletzlich aus und das Thema schien ihm unangenehm zu sein.

„Ich habe Ihnen nichts verschwiegen, Sir. Es war nicht meine Absicht ..."

„Mr. Spock", unterbrach Kirk ihn bestimmend und beugte sich etwas vor. e musste jetzt Captain sein, auch wenn der Vulkanier zu diskret war um so etwas zu besprechen.

„Sie haben es mir schlicht und ergreifend nicht gesagt. Das ist kein direktes Verschweigen, das weiß ich auch. Aber es hilft auch nicht ein Problem zu lösen. Zumindest nicht auf einem Schiff mit Menschen. Und dieses ist nicht allein Ihr Problem, sondern auch das von Mr. Mitchell und somit meines und auch in der Folge ein Problem, das die gesamte Mannschaft belastet. Alle haben es mitbekommen nur ich nicht. Das ist nicht gut, wenn der Captain nicht weiß, was auf dem Schiff passiert, vor allem wenn Dinge gegen die Dienstvorschriften oder Ihre Rechte verstoßen."

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