Kapitel 33

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Nervös wartete ich am nächsten Tag vor dem Schultor auf Yoongi. Wir hatten ausgemacht heute wieder an unserem Projekt zu arbeiten und vielleicht sogar schon einen Teil in seinem Studio aufzunehmen, doch ich hatte andere Pläne, von denen Yoongi noch nichts wusste. Es sollte eine Überraschung sein.
Ich schaute ein weiteres Mal auf meine Uhr. Wo blieb er denn nur?
Gerade als ich überlegte ihn zu suchen, kam er angesprintet. Ich hatte ihn noch nie rennen sehen, doch wie er jetzt auf mich zugewannt kam, mit ein paar ungebändigten Strähnen in sein leicht errötetes Gesicht fallend und der Art, wie er seine Lippen befeuchtete, als er vor mir stehen blieb...
„Tut mir leid, dass ich so spät komme, ich wurde noch von dem einen neuen Lehrer aufgehalten.", sagte er und warf mir einen entschuldigenden Blick zu, während er versuchte seine Haare zu richten.
„Ähm, klar, also, kein Problem.", stotterte ich, völlig aus dem Konzept gebracht.
„Alles okay bei dir?", fragte er besorgt.
Ich holte tief Luft und sammelte mich. „Klar mir gehts gut, lass uns gehen.", lächelte ich ihn an.
Auch er schenkte mir ein Lächeln und nickte zustimmend.

Nachdem wir ein paar Minuten gegangen waren, blieb er plötzlich stehen. „Das ist nicht die richtige Richtung.", bemerkte er mit hochgezogener Augenbraue.
Ich drehte mich zu ihn um. „Ich weiß.", sagte ich bloß mit einem frechen Lächeln und lief fröhlich pfeifend weiter.
Er wollte noch einmal nachfragen, doch ließ es schließlich bleiben und holte mit schnellen Schritten zu mir auf.
„Du lässt dich aber leicht entführen.", neckte ich ihn, als er neben mir lief und nichts sagte.
Er verdrehte nur grinsend die Augen und meinte ganz trocken: „Aber nur von dir."
Mein Herz setzte kurz aus und ich blieb überrascht stehen, starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. Hatte er das wirklich gerade gesagt?
Doch er lief einfach weiter, beachtete meine Reaktion nicht weiter, und tat so, als hätte er nicht gerade fast dafür gesorgt, dass ich einen plötzlichen Herzinfarkt bekam.
Ich blieb noch ein paar Sekunden mit klopfendem Herzen mitten auf dem Weg stehen, bevor ich mich aufraffte und wieder an seine Seite sprintete.
Den restlichen Weg redeten wir kaum, doch ich musterte ihn immer wieder von der Seite, immer noch ungläubig, was er da so ganz nebenbei gesagt hatte.

Als wir nach fünfzehn Minuten in der Nähe von Bahnhof ankamen, hatte sich mein Herz endlich beruhigt, und Yoongi erraten, was ich vorhatte.
„Wir gehen ins Kino?", fragte er verwirrt. 
„Ja das hatte ich vor. Aber wenn du was dagegen hast, können wir auch etwas anderes machen.", schlug ich vor da ich die leichte Abneigung in seinem Blick bemerkt hatte.
„Nein, nein.", wehrte er ab. „Ich habe nichts dagegen, aber ich hab leider auch kein Geld.", meinte er leise und schaute seine Schuhspitzen an.
„Ach was, ich lad dich natürlich ein.", lächelte ich aufmunternd.
„Das musst du nicht, wirklich."
„Quatsch, das hier war meine Idee, also bezahl ich auch für dich. Und jetzt komm, der Film fängt bald an." mit diesen Worten zog ich ihn durch die Tür und zur Kasse.
„Park Jimin.", lächelte ich die Frau an der Theke an. „Ich hatte zwei Plätze reserviert."
Während sie mir die Karten gab, meinte Yoongi plötzlich: „Was hättest du getan, wenn ich jetzt nicht mit dir mit gekommen wäre?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hatte mir den Film alleine angesehen. Aber ich wusste, dass du einem Date mit mir nicht widerstehen kannst."
„Also ist das ein Date?", fragte er grinsend.
Ich suchte nach Worten. Eigentlich war mir das nur so rausgerutscht, aber...
„Wenn du es so sehen möchtest?", antwortete ich mit fragenden Blick.
Nun wurde er rot. „Also ich denke, je nachdem wie es endet, könnte man es vielleicht als Date bezeichnen.", flüstert er.
Um die peinliche Stille, die darauf zwischen uns entstand, zu durchbrechen, schob ich Yoongi zu den Snacks. „Such dir was aus."
Etwas überfordert schaute er erst zu der riesigen Auswahl und dann zu mir. „Ich gehe nicht oft ins Kino, deshalb weiß ich nicht wirklich was gut ist."
Also bestellte ich. Viel. Eine Kleinigkeit von allem was meiner Meinung nach gut schmeckte. Und Getränke natürlich.
„Wow.", staunte er über die Menge an Snacks.
„Jetzt müssen wir nur noch unsere Sitze finden."
Ich führte ihn durch das Labyrinth an Gängen zu dem richtigen Kinosaal und suchte unsere Plätze.
„Perfekte Plätze.", lobte er mich.
Ich schenkte ihm ein Lächeln, dann wurde der Raum dunkel und die Vorhänge verschwanden zur Seite, um die große Leinwand freizugeben. 

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𝔹𝕖𝕘𝕚𝕟 ♡ 𝚢𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt