Plötzlich klopfte es an der Tür. Schnell rutschte ich ein Stück von Yoongi weg und fuhr mir durch meine Haare. Etwas außer Atem rief ich „Herein!" und wartete darauf, dass meine Mutter das Zimmer betrat.
Vorsichtig öffnete sie die Tür. „Ich hoffe ich störe euch nicht." Ihr Blick huschte kurz zwischen uns beiden hin und her, bevor sie kaum merklich den Kopf schüttelte.
„Nein, ganz und gar nicht.", antwortete ich betont unschuldig und betete, dass meine Mutter nichts ahnte.
„Gut." Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich wollte dir nur kurz mitteilen, dass dein Vater es heute Abend schafft, uns beim Abendessen Gesellschaft zu leisten."
Überrascht blickte ich sie an. „Wirklich?"
Mit einem glücklichen Leuchten in den Augen nickte sie.
Es war schon eine Weile her, dass ich ihn länger als fünf Minuten zu Gesicht bekommen hatte, geschweige denn ein richtiges Gespräch mit ihm führen konnte. Trotz der negativen Gefühle, die ich zeitweise für ihn empfand, breitete sich so etwas wie Freude in mir aus.
„Das ist toll, Mum.", erwiderte ich lächelnd.
„Ja das ist es. Wir sollten wirklich mehr Zeit als Familie verbringen. Denn wer weiß, wie lange uns noch bleibt, bevor du uns verlässt und deine eigene Familie gründest."
Yoongi schien sich in dieser sentimentalen Stimmung etwas unwohl zu fühlen, was wohl auch meine Mutter bemerkte. „Yoongi, wäre es okay für dich, wenn du heute nicht zum Abendessen bleiben kannst?"
„Natürlich. Ich verstehe, dass Ihnen der heutige Abend wichtig ist.", erwiderte er erleichtert.
Dankbar lächelte meine Mutter ihn an und verließ dann das Zimmer.
„Ich wäre heute wirklich noch nicht bereit gewesen, deinen Vater kennenzulernen." Yoongi drehte sich mit einem schiefen Grinsen wieder zu mir.
Ich lachte. „Verständlich. Ich bin mir selber nicht sicher, ob ich bereit bin, heute mit ihm an einem Tisch zu sitzen."
Nachdenklich schaute er mich an. „Meinst du er wird uns beide irgendwann akzeptieren?"
Ich hatte mir schon gedacht, dass ihn diese Frage beschäftigten würde, nachdem ich ihm von meiner Familie und besonders meinem Vater erzählt hatte. Mich beschäftigte sie schließlich auch, wenn ich an meine Zukunft dachte.
„Ich weiß es nicht.", antwortete ich ehrlich und seufzte. „Aber ich hoffe es."
Ich kuschelte mich wieder etwas näher an ihn, während er einen Arm um mich legte, und wir schauten gemeinsam den Film zu Ende.Auch als es für Yoongi langsam Zeit wurde zu gehen, wollte ich ihn nicht gehen lassen. Ich war nervös wegen dem Abendessen und suchte so alle möglichen Gesprächsthemen, um mich abzulenken.
Wir redeten gerade über die Schule und unsere Noten, als mir etwas einfiel, über dass ich noch mit ihm reden wollte. „Was ist eigentlich bei deinem Freund Suga los?", unterbrach ich ihn.
Etwas irritiert sah er mich an. „Äh... was... woher kennt ihr euch?"
Ich erzählte ihm in Kurzfassung, wie sein Freund mich angeschrieben hatte und dass wir danach immer mal wieder geschrieben hatten. „Aber jetzt hat er mir schon seit Ewigkeiten nicht mehr geantwortet und langsam mache ich mir Sorgen."
Er dachte kurz nach. „Ehrlich gesagt habe ich auch keine Ahnung.", sagte er dann mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck. „Wir haben seit einer Weile kaum noch Kontakt zueinander. Aber an deiner Stelle würde ich mir nicht allzu viele Gedanken machen. Er hat manchmal ein paar komische Phasen."
Das beruhigte mich jetzt nicht wirklich, aber ich versuchte mir keine Gedanken mehr darüber zu machen. Denn wenn Yoongi sich keine Sorgen machte, musste ich mir ja auch keine machen.Ein paar Minuten später, während wir gerade über den nächsten Auftritt, bei dem ich dabei sein sollte, diskutierten, piepste mein Handy. Es teilte mir mit, dass ich eine neue Nachricht bekommen hatte und ich schaute schnell auf den Bildschirm.
Mit einem erleichterten Grinsen hielt ich Yoongi mein Handy unter die Nase. „Wenn man vom Teufel spricht."
Ein wenig verdutzt schaute er zu mir, bevor er den Namen auf dem Bildschirm las. Dann wurde er blass um die Nase. „Das ist jetzt ein wenig gruselig."
Ich zuckte mit den Schultern. „Hauptsache es geht im gut, oder nicht?"
Zögernd stimmte er mir zu.
„Gibt es schon einen festen Ablauf für den Auftritt?", wechselte ich wieder zu dem eigentlich Gesprächsthema zurück.
Doch Yoongi hörte mir gar nicht richtig zu. Er wirkte nachdenklich und war auch, als er schließlich aufsprang und sich eilig von mir verabschiedete, nicht ganz bei der Sache. „Ich... äh... muss dann langsam los. Meine Mutter... ich muss noch Hausaufgaben machen und dein Vater..."
Hastig drückte er mir einen Kuss auf die Wange und schon war er die Treppe runtergerannt und durch die Haustür verschwunden.
Verwundert blickte ich ihm durch das Fenster noch eine Weile hinterher, wurde schließlich aber abgelenkt, als das Auto meines Vaters in unsere Einfahrt bog.
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𝔹𝕖𝕘𝕚𝕟 ♡ 𝚢𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗
FanfictionJimins Leben wird schlagartig auf den Kopf gestellt, als er eines Tages eine sehr seltsame Nachricht bekommt. ANONYM: Ich liebe dich! CHIMCHIM: Wer zum Teufel bist du?! ANOMYM: Ein Niemand und doch Alles, was du brauchst. Denn ich bin dein heimlich...