Ibis POV
Oh mein Gott... er hat sich wirklich verwandelt! Ich wusste er schaffte es, doch niemals, dass er gleich einen so mächtigen Befehl von sich ließ. Mit nur einem Brüllen hat er jeden dazu gebracht still zu stehen. Er verwundert mich immer wieder.
Worüber ich mir jedoch mehr Sorgen machte war Noah, der ziemlich ruhig in meinem Griff hing. Fassungslos starrte er den Löwen an, der bis eben noch die Form seines Freundes hatte. Das muss wohl ein echter Schock für ihn sein. Sein Mund war eine spalt offen und er betrachtete nur vollkommen Tonlos die Situation.
Wie von Luxus gefordert, trat der Nachkomme von Julius aus der Menge. Eine Löwin, die keine Angst vor den beiden hatte. Sie schlich um sie und wagte es sogar Luxus vor die Wahl zu stellen, womit er offensichtlich nicht gerechnet hätte.
Wenn Noah wüsste, was das Mädchen von Elijah verlangte... Er würde ganz sicher nicht mehr so still neben mir stehen. Sekunden der Stille verstrichen, und kein Wandler um uns herum wagte es sich ein Wort zu sagen. Ich wusste nicht ob Elijah bloß überlegte, oder ob er erstmalig verunsichert war, doch meine Spannung zerriss mich förmlich.
"Ich überlege es mir, doch in der Zwischenzeit kommst du mit uns aufs Festland." antwortete dann endlich der ehemalige Junge und musterte die Löwin vor ihm, die ihm ziemlich dicht auf die Pelle rückte. "Um was geht es Ibis?" fragte Noah nun endlich und schien angespannt.
"Öhm.. nichts schlimmes. Ich denke, Elijah sollte es dir selber sagen." antwortete ich murmelnd, wobei ich anscheinend sein Unbehagen nur noch schürte. Mein Griff um seinen Bauch wurde lockerer, als ich merkte, dass er nicht mehr ins Geschehen hinein springen würde.
Um ehrlich zu sein, habe ich meine Arme nicht nur um seinen Bauch geschlungen, um ihn besser zurück halten zu können, sondern auch weil es gefühlte Ewigkeiten her ist, dass ich einem Mann so nah kam. Das Gefühl seiner Bauchmuskeln war immer noch spürbar, auch als ich schon lange los gelassen hatte.
Wie sehr ich sowas ohne Klamotten spüren würde, doch dafür war jetzt keine Zeit.
"Komm mit, wir warten am Strand." zwar nur wiederwillig folgte mir Noah, doch wenigstens kam er mit. Er schien wohl zu merken, dass es klüger wäre, aus der Situation ganz heraus zu gehen. Wer weiß ob nicht doch ein paar Raubkatzen vom Befehl nicht betroffen waren und uns dennoch angreifen würden, außerdem machte mich das viele Blut krank.
Die Luft war durch die untergehende Sonne und das offene Meer frischer geworden und ich nutze dies um durch zu atmen. Meine größte Angst, dass Luxus tot ist, hat sich verflüchtigt und endlich konnte ich mich wieder entspannen. Ich rollte meine Schultern und streckte mich ausgiebig. "Ich habe ein schlechtes Gefühl, Ibis.." murmelte Noah, wobei er in Gedanken versunken schien. "Weswegen?" hackte ich vorsichtig nach, doch dafür bereit mir seine Sorgen anzuhören.
"Dass Elijah sich niemals von Luxus trennen kann. Ich möchte doch einfach nur mit ihm ein normales Leben führen." seufze er schwer und ließ sich in den Sand fallen. Mitfühlend runzelte ich meine Stirn und setzte mich neben ihm. Was sollte ich sagen? Ich wusste selber, dass Luxus Elijah einfach so los lassen würde. "Ich weiß du hast angst davor, dass Elijah dich wegen ihm verlässt, doch du solltest ihm etwas vertrauen." schlug ich vorsichtig vor und schielte zu ihm rüber. "Du redest dir Sachen ein, die nicht stimmen. Elijah würde dich niemals für jemand anderen verlassen, so ist er nicht. Ich kenne ihn nicht so lange wie du ihn vielleicht kennst, doch Elijah ist weder oberflächlich, noch gierig und erst recht nicht leicht zu haben." erinnerte ich ihn daran, worauf ein kleines Lächeln auf seine Lippen trat.
"Ja und er ist wirklich schlau. Manchmal komme ich mir wirklich dumm neben ihm vor." seufze er und zog seine Knie an, während er etwas abwesend aufs Meer starrte. "Ist doch nicht schlimm. Es gibt sicher was, worin du besser bist." lächelte ich aufheiternd, doch erreichte nur damit dass er rot anlief. Habe ich was falsches gesagt?
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He is Mine [BoyxBoy]
FantasyRotkäppchen und der große böse Wolf - so steht es in vielen Märchenbüchern. Doch nicht in diesem. Wer sagt, dass der Wolf böse sein muss? Schon lange wird das kleine Dorf, dessen Einwohnerzahl gerade mal an die dreistellige Zahl kratzt, von einem...