Ohne die Wärme von Ibis Armen, welche mich gestern noch in den Schlaf begleitet hat, erwachte ich den nähsten Morgen. Das fröhliche Zwitschern der Vögel drang durch das geschlossene Fenster gedämpft an mein Ohr und ließ mich langsam zu Bewusstsein kommen. Innerlich ließ ich die Nacht nochmal vor meinem inneren Auge abspielen, und rollte mich auf den Bauch, um mein Gesicht in einem Kissen zu verbergen. Ich fühlte mich komisch, wenn nicht schon ein wenig dreckig. So gebraucht und beschmutzt.. immerhin ist sein Sperma.. in meinem.. Oh Gott, bitte steh mir bei.
Dass ich es wirklich mit einem anderen Mann getan habe. Wenn ich für all die Sachen davor nicht in die Hölle komme, dann ganz sicher dafür.Aber.. irgendwie war es gar nicht so schlimm. Schon allein wenn ich an das Gefühl zurück dachte, welches ich gestern erlebte, erzitterte mein Körper von neuem. Es war so neu und atemberaubend.. Ich hätte nicht gedacht, dass es sich so gut anfühlte etwas so sündhaftes zu tun.
Am besten lasse ich es ihn wissen. Gestern haben wir leider nicht mehr viel darüber gesprochen, weil ich mich gleich zurück gezogen habe und schlafen wollte, doch ewig konnten wir uns auch nicht anschweigen, und ich möchte ihm sagen, dass es mir gefallen hat."Ibis?", sprach ich ihn an und drehte mich nun endlich mit geöffneten Augen zu seiner Seite, nur um eine überraschende Leere vorzufinden. Ich tastete das Bettlaken ab, auf dem er eigentlich liegen sollte. Warm war es nicht mehr. Er war also schon seit einer Weile weg. Ist irgendwas passiert? Habe ich doch was falsches gesagt? Irgendwie gefiel mir das ganze gar nicht. Ich richtete mich im Bett auf und blickte auf den verdächtigen Fleck im Laken unter mir. Da war ja was.. zum Glück war der Stoff ebenfalls weiß und würde man nicht wissen, dass da Sperma klebte, dann würde man das auch nicht bemerken. Kein Grund zur Panik. Die Bediensteten werden davon nichts erfahren.. Hoffentlich.
Egal. Darüber konnte ich jetzt nicht nachdenken, nicht wenn ich nicht wusste was mit Ibis war. Er wäre der letzte der einfach so abhauen würde - vor allem nach der gestrigen Nacht.Schwungvoll schlug ich meine Beine über die Bettkante und hievte mich in den Stand. Ich sammelte meine Kleidung zusammen, welche noch immer überall im Zimmer herum flog, und schlüpfte schnell in die dünnen Stoffschichten. Ein kurzer Blick durchs Zimmer genügte mir, um festzustellen, dass Ibis wohl auch nicht unbekleidet unterwegs war, denn seine Kleidung war nicht auffindbar.
Eilig, und nur mit dem Gedanken Ibis zu finden, joggte ich durch das Anwesen. Selbst von Elijah oder Sagi war nicht mal eine Spur verblieben. War dies hier alles nur ein schlechter Scherz? Träumte ich etwa noch?
Oh, oh - wie es schien, wandelte sich gerade mein Traum in einen Albtraum. Das weiße Fellbüsche, hatte bereits seine Augen auf mich gelegt, in der Sekunde in der ich das Lesezimmer betrat. Ich sah seine Ohren kurzzeitig nach hinten zucken und das Büschel an Nackenfell, welches sich leicht aufplusterte. Wir beide waren wohl über die Anwesenheit des Anderen nicht gerade erfreut. Allerdings konnte er mir wahrscheinlich sagen wo sich die anderen befanden. Fragen kostete ja wohl nichts - obwohl, bei diesem Blick von ihm war ich mir nicht so sicher. Doch was blieb mir anderes übrig wenn ich nicht weiter unwissend und wie ein Wahnsinniger durch dieses irre große Haus rennen wollte?
"Wo ist Ibis?", fragte ich dann kurz angebunden und blickte dem Wolf in seine blutig roten Augen, welche mich versuchten wohl zu töten. Seine zuvor noch leicht nach hinten angelegten Ohren richteten sich mit einem mal nach vorne, fast so als hätte sich gerade sein Hass in Luft aufgelöst. Ich habe erwartet, dass Elijah bereits in Erscheinung trat, doch dem war nicht so, dafür bekam ich aber stattdessen eine Antwort auf meine Frage. "Er ist gerade los. Auf dem Weg zur Hauptstadt um Informationen für mich zu sammeln", teilte er mir mit, wobei seine Stimme so leicht und zu gleichen Teilen schadenfroh klang. Dieses Biest! Das hatte er ihm doch mit Absicht befohlen!
Doch dem Flohfänger wendete ich mir gleich zu. Vielleicht ist es noch nicht zu spät und ich konnte Ibis noch Abfangen. Ich machte auf meinen Fersen kehrt, und pumpte meine ganze Kraft in meine Beine, welche mich im hohen Tempo über die sauberen, roten Teppiche trugen, auf direkten Weg zur Haustür. Ich warf mich, ohne zu verlangen, gegen das massive Holz und stolperte in die Freiheit. Meine Blicke huschten suchend hin und her, bis ich den fliegenden, braunen Fleck ausmachte, welcher sich geradewegs von der Villa entfernte. "IBIS!", brüllte ich aus dem Effekt, formte meine Hände um den Mund in der Hoffnung so würden ihn meine Worte noch erreichen. Die Eule machte einen kleinen Schwenker zur Seite und Hoffnung beflügelte mich und meine eh schon lose Zunge, welche durch mein flatterndes Herz und das kribbeln in meinem Magen ein Eigenleben entwickelt hat. "Ich liebe dich!", setzte ich deswegen nicht weniger laut hinterher und keuchte danach, durch die verbrauchte Luft. "Komm bald zurück", murmelte ich dann ein wenig atemlos und senkte meinen Blick, um das nervige, nagende Gefühl an meinem Herzen nicht noch zu verschlimmern - doch was ich erblickte, machte es nicht besser: eher das Gegenteil.
Augenblicklich schoss mir eine leichte Panik durch die Knochen und die Hitze in meine Ohren als ich die verschieden farbigen Augen des Umhangträgers sah. Mit undefinierbaren Blicken sah er mich vom Ansatz der Treppe aus an, während seine Begleitung - die junge Sagi, schlichtweg schockiert schien. Ich schlug mir die Hand vor den Mund während mein Herz noch lauter in meinen Ohren zu schlagen begann. Oh großer Gott.. ich hoffe ich habe ihn nicht verletzt. Es ist doch noch so früh richtig? Ich wusste wie es sich anfühlte ersetzt zu werden, und das wollte ich Elijah nicht antun. Oh Gott.. was soll ich tun? Mich entschuldigen? Das ganze unter den Teppich kehren? Es abstreiten?
Oh nein, er kommt auf mich zu. Wird er mir wieder eine scheuern?Ich schluckte als der Blondschopf vor mir stehen blieb und wagte es kaum ihn anzublicken. Als er seine Hand hob, zuckte kaum merklich mein Auge ein wenig zusammen, doch als ich sie kurz darauf auf meiner Schulter spürte entspannte ich mich. "Ibis ist eine gute Wahl. Er wird dich bestimmt glücklich machen, also gib dir Mühe, dass du ihn genauso glücklich machst", lächelte er dann leicht, doch voller Aufrichtigkeit. All meine Anspannung wich von meinen Schultern und ich stieß die verbleibende Luft mit einem heiseren Laut aus. Langsam hoben sich meine Mundwinkel und ich spürte das verheißungsvolle Kribbeln in meinen Augen, welche langsam wässrig wurden. "Danke. Nochmal versaue ich es mir nicht", versicherte ich ihm genauso ehrlich und voller Tatendrang.
Dass Elijah meine Gefühle für den heiteren Wandler gut hieß, und mir weder böse noch verletzt war, ließ mich wirklich aufatmen. Wer weiß welche Dummheit ich getan hätte, hätte er nicht so reagiert.
-----
Wie zum beispiel es abstreiten? Was is' denn los mit dir, Junge? Mensch, hast du dein Rückrat mit der Jungfräulichkeit deines Hinterns abgegeben?
Aber meine Krümel, die Reise ist noch nicht zu Ende (Welches eigentlich schon festgelegt ist, doch irgendwie habe ich das Verlangen in mir, noch ein gewisses Hühnchen zu braten)
Ibis: ... o.o'
Me: ( ͡° ͜ʖ ͡°)Naja, mal sehen wie es sich entwickelt ^^ Ein Major-Plot kommt noch und ab da an lass ich mich von meinen Stimmungen leiten ^3^
Glg Keks :*
DU LIEST GERADE
He is Mine [BoyxBoy]
FantasiaRotkäppchen und der große böse Wolf - so steht es in vielen Märchenbüchern. Doch nicht in diesem. Wer sagt, dass der Wolf böse sein muss? Schon lange wird das kleine Dorf, dessen Einwohnerzahl gerade mal an die dreistellige Zahl kratzt, von einem...