Elijah POV
Mühsam zog ich mich an. Meine Glieder schmerzten beim kleinsten Kraftaufwand, und in der Nacht fand ich kaum Schlaf. Von meinem Gesäß wollte ich gar nicht erst anfangen, und von den unzähligen Flecken um Hals und Schulterknochen auch nicht. Noah wird Augen machen wenn er mich so sieht. Mittlerweile kam er gut klar mit der Tatsache, dass Luxus und ich ein paar waren. Ich schätze, es war der Zeitpunkt an dem er sich mit Ibis vertrug. Deren Beziehung war eine große Erleichterung für mich. Sie linderte die Schuldgefühle Noah gegenüber, und gab mir Hoffnung auf einen Neubeginn unserer Freundschaft. Zwar klappte es vorher auch schon zwischen uns, doch nun weiß ich, dass er seine Augen auf eine andere Person geworfen hat, und in seinem Kopf sich alles um diese Eule drehte. Er sah mich nicht mehr als potenziellen Liebespartner, sondern als einfachen Jungen, der zufällig aus dem selben Dorf kam und mit dem er schon ein paar Abenteuer erlebt hatte.
So schön es wäre, noch ein paar weitere zu erleben, so sehr sehnte ich mich jedoch auch langsam nach einem Platz zum bleiben. Ich wollte zur Ruhe kommen, und am liebsten meine Zeit in Gegenwart des Wolfes verbringen.
Als ich an ihn dachte, konnte ich nicht verhindern, dass mein Blick zu ihm gleitete. Er zog sich ebenfalls an, war gerade dabei sich die Hose zuzuknöpfen, welche von Gestern noch immer leicht feucht war. Das dunkle schwarz schmiegte sich an die Haut und betonte die Muskeln welche sich darunter befanden. Sein Hintern sah unfassbar gut darin aus, doch sein Oberkörper war dann doch interessanter. Schon gestern konnte ich ein paar Blicke darauf werfen und ihn betrachten, doch im Tageslicht war es nochmal was ganz anderes. Seine Haut war seidig und seine leichten Bauchmuskeln warfen ebene Schatten auf die blasse Haut.
Ich war keine Person welche viel Wert auf Äußerlichkeiten legte, doch die Verpackung stimmte bei ihm, und das betraf nicht nur seine Menschenform. Selbst seine Wolfsform hatte etwas an sich, was mich schon seit unserer ersten Begegnung auf der Suche nach dem Jungen, ansprach. Groß, kräftig und .. ungewöhnlich. Er stach definitiv heraus wenn man ihn mit anderen Wölfen vergleichte, ein bisschen so wie ich selbst. Ich habe mich ihm verbunden gefühlt, selbst wenn es mir damals noch nicht so wirklich klar war.
Mit Noah hatte ich kaum eine Gemeinsamkeit, wir waren ja noch nicht einmal die selbe Art. Klar, dass dies keine große Rolle spielte, doch es war auch sein Charakter welcher mich verunsicherte.
Er war selbstbewusst und offen, zögerte nicht eine Sekunde wenn jemand Hilfe brauchte und setzte sich für Schwächere ein. Er war bei jedem beliebt und wurde von jedem gemacht. Sein Lächeln zog einfach alle in den Bann. Wie ein Ritter in glänzender Rüstung. Neben ihm, wirkte ich noch mehr wie ein Aussenseiter, ein komischer, kleiner Junge. Noch dazu, dass er unsicher war wenn es um unsere Beziehung ging. Ihm war es unwohl, wenn man uns beide zusammen sah, oder uns jemand sehen könnte, wenn wir uns küssten oder Händchen hielten. Die Meinung anderer ist ihm zu wichtig, und würde er mit mir zusammen geblieben sein, dann hätte ich einen negativen Einfluss darauf gehabt und er hätte mich wohl möglich noch abgeschossen, oder wäre unglücklich gewesen. Es war eine richtige Entscheidung das zu beenden.
"Über was denkst du nach?", raunte es auf einmal von hinten an mein Ohr. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und schielte zu Luxus hoch, welcher dicht hinter mir stand und seine Lippen zart über meine Schultern fahren ließ. "Vergangene Zeiten und getroffene Entscheidungen", antwortete ich ehrlich und ließ mich von seinen starken Armen umschlingen. Sofort überkam mich ein Gefühl der Geborgenheit und ich ließ mich an seine Brust fallen. "Bereust du es mit mir hier hin gekommen zu sein?", schmunzelte er dunkel klingend. Ein zartes Lächeln der Belustigung legte sich auf meine Lippen. "Nein, die Nacht war atemberaubend", entgegnete ich ehrlich. Ich spürte an meiner Haut, wie sich seine Lippen strafften und zu einem breiten Lächeln wurden. "Es war bestimmt nicht die letzte. Von nun an, können wir öfters hier her kommen und die Zweisamkeit genießen", hauchte er sanft, fast schon liebevoll. "Sehr gerne", stimmte ich zu. "Aber vorher sollten wir wohl erstmal zurück ins Anwesen, ein warmes Bad nehmen und Frühstücken - ich verhungere", kam es dann lockerer von ihm und wir lösten uns. "Na schön, lass mich mich eben noch zuende anziehen", nickte ich einverstanden und griff nach meinem Oberteil. "Du wärst schon fertig, hättest du mich nicht Minutenlang angestarrt", zwinkerte der Rotäugige und ging an mir vorbei. Ich prustete abfällig die Luft aus meinem Mund heraus. "Bilde dir nichts ein, meine Gedanken waren ganz sicher nicht nur bei dir", lächelte ich verräterisch und schlüpfte in den Stoff. "Willst du mich eifersüchtig machen? Das könnte gefährlich enden", grinste er breit, was beinahe schon mörderisch gefährlich aussah. Unbeeindruckt zuckte ich jedoch die Schultern. "Wer weiß", pfiff ich nur spielerisch aus und schnappte mir dann seine Hand. "Na komm schon, du sagtest du hättest hunger.. und bevor du mich frisst, sollten wir die Vorräte von Vani plündern", wechselte ich gut gelaunt das Thema, während ich mich in Bewegung setzte. Luxus folgte sofort und gemeinsam kehrten wir zum Anwesen zurück.
DU LIEST GERADE
He is Mine [BoyxBoy]
FantasíaRotkäppchen und der große böse Wolf - so steht es in vielen Märchenbüchern. Doch nicht in diesem. Wer sagt, dass der Wolf böse sein muss? Schon lange wird das kleine Dorf, dessen Einwohnerzahl gerade mal an die dreistellige Zahl kratzt, von einem...