Noah POV
"Geh dich ausruhen Elijah, das hast du dir verdient." es war eine fremde Stimme die durch mein Halbschlaf sickerte. Wahrscheinlich war es Ibis der gerade mit Elijah sprach. Ich sollte die Chance nutzen und ihm ein paar Fragen zu stellen, über Elijah und seine Herkunft. Vielleicht warte ich aber auch einfach, bis wir wieder auf dem Weg sind. Mein Körper fühlte sich viel zu schwer an, als dass ich ihn jetzt bewegen könnte, und meine Augenlider erst. Es war so gemütlich warm vor dem Feuer.
"War es wirklich nicht dein Rudel, Luxus?" hörte ich meinen Freund fragen und wurde hellhörig. Redete er etwa mit dem Wolf, oder habe ich doch etwa die Namen vertauscht? "Nein.. Das war keiner meiner Wölfe. Es waren eindeutig Kratzspuren, und Wolfskrallen sind normalerweise zu stumpf für so tiefe Furchen." entgegnete die andere Stimme, von der ich bis eben dachte sie gehört Ibis. Genauer hingehört, klang sie viel dunkler und rauchiger als die Stimme die ich von dem Helläugigen kannte. War etwa noch eine Person hier? Sollte ich nachsehen oder so tun als würde ich schlafen und sie belauschen?
"Wer war es dann? Hier gibt es keine Berglöwen und eine Katze war es bestimmt nicht." Elijah wurde lauter, klang sogar etwas aufgelöst oder hilflos. Der Holzboden knarzte unter seinen Schritten, die sich mir näherten. Meine Augen behielt ich geschlossen und meinen Körper entspannt. Irgendwie wollte ich das Gespräch nicht stören, nicht wenn Elijah langsam seine Gefühle zeigte - auch wenn es mir lieber wäre, er würde sie vor mir zeigen und nicht vor einem Fremdling. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, doch ich wette auf einen anderen Wandler." nun war auch die fremde Stimme näher gekommen. Sie standen etwas weiter seitlich von mir, wahrscheinlich um etwas Wärme vom Feuer ab zubekommen.
"Wie viele gibt es denn von euch? Und warum sollte jemand meine Großmutter einfach so töten? Es hat sie ja offensichtlich nicht gefressen, also hat es auch nicht aus hunger getötet." schlussfolgerte Elijah und erstaunte mich wieder mit seinem Wissen. "Schon klar... wir sind immerhin keine Kannibalen." ein Lachen schallte durch die stille Hütte, ausgehend von der dunklen Stimme des fremden. Wir konnte er lachen wenn es Elijah schlecht ging?! "Ich finde es nicht witzig.. " zischte Elijah leise ins Lachen, worauf dieses hin auch verstummte. Meine Rede.
"Verzeih." drang es dann wieder ruhiger zurück. "Ich werde nach Ibis schauen gehen." setze er hinterher und ich vernahm die Schritte, die sich entfernten. Die Tür wurde aufgemacht und kurz daraufhin wieder geschlossen.Sollte ich jetzt 'wach werden' und fragen, um was es da gerade ging? Ich habe nicht so ganz verstanden um was es sich in diesem Gespräch handelte. Irgendwas mit Wandler oder so. Noch ehe ich jedoch meine Augen aufmachen konnte, spürte ich wie sich Elijah dicht neben meinen Kopf setzte. Etwas warmes berührte mein geschwollenes Auge, woraufhin ich leicht vor Schreck zusammen zuckte. Elijah ließ sich nicht davon beirren und ließ wahrscheinlich seine Fingerspitzen über meine Wange streichen. "Du bist so ein Dummkopf.. Wir kennen uns kaum und du lässt dich wegen mir so zurichten." murmelte er in die Stille. Seine Blicke brannten auf meine Haut und mein Herz schlug schneller. Ich konnte unmöglich meine Augen aufmachen! Dann würde er wissen, dass ich ihn gehört habe! "Aber ich bin wohl auch ein Dummkopf, immerhin kam ich zurück, obwohl ich weiß, dass man nach mir sucht." fügte er ebenso in Gedanken versunken hinzu. Ich würde ihn gerne jetzt ansehen, doch irgendwie wollte ich weiter zu hören, was er so zu sagen hatte.
"Wäre ich nicht zurück gekommen, dann wäre meine Großmutter noch am leben - zumindest in meinen Vorstellungen." seine Stimme war kaum lauter als das Knistern des Feuers, und klang viel weicher als sonst. Ich achtete darauf mich ja nicht zu bewegen, damit er weiter sprach. Er öffnete sich mir, auch wenn er davon ausging, dass ich schlief - es bedeutete mir trotzdem viel. "Weißt du.." nun glich seine Stimme mehr Glas, welches kurz vor dem zerbrechen war. "Es ist schwer.. es ist wirklich schwer so zu tun, als würde alles an einem abprallen." und dann brach seine Stimme, und mit ihr ein kleiner Teil meines Herzes. Ich hörte sein leises Schluchzen und vermisste so gleich seine Finger auf meinem Gesicht. Jetzt konnte ich nicht mehr so tun, als würde ich schlafen. Hier war meine Gelegenheit für ihn da zu sein. Ich öffnete meine Augen und blinzelte, vom hellen Licht des Feuer geblendet. Langsam stütze ich mich auf, und sah zu Elijah neben mir. Seine Beine waren dicht an seinen Körper gezogen, die Arme schlangen sich um diese und sein Gesicht vergrub sich in der Kule zwischen Knie und Oberkörper.
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He is Mine [BoyxBoy]
FantasiaRotkäppchen und der große böse Wolf - so steht es in vielen Märchenbüchern. Doch nicht in diesem. Wer sagt, dass der Wolf böse sein muss? Schon lange wird das kleine Dorf, dessen Einwohnerzahl gerade mal an die dreistellige Zahl kratzt, von einem...