Zurückweisung 59

1.3K 149 55
                                    

Elijah POV 

"Noah, wir müssen reden.", sprach ich ihn nun endlich drauf an. Weder vorgestern noch gestern fand ich eine Möglichkeit mit ihm zu sprechen. Natürlich führten wir hin und wieder kleinere, unbedeutsame Gespräche, doch der Moment hat bisher nie wirklich gepasst. Jetzt war es endlich an der Zeit, um heraus zu finden warum er sich so zurück hielt. 

Der Braunhaarige wendete sich mir lächelnd zu und legte den Lappen, mit dem er gerade noch den Bediensteten etwas half, aus der Hand. Zusammen verließen wir die Küche, in der fleißig für unser Mittagessen gearbeitet wurde. 

Ich versicherte mich, dass wir auf dem Flur allein waren, denn gestört werden, wollte ich nicht. Luxus war mit Vanni unterwegs, und Ibis kümmerte sich mit Sagi um Legina. Es war also so gut wie unmöglich, jetzt noch unterbrochen zu werden, aber das spreche ich mal lieber nicht aus. "Ich glaube ich weiß womit du reden willst, und ich kann dir sagen: Ich habe mir schon gründliche Gedanken drüber gemacht.", eröffnete er zu meiner Überraschung das Gespräch. Er sah ziemlich gefasst aus, und sich seiner Sache sicher. Wenigstens etwas. Ich bin gespannt zu welchem Entschluss er kam. "Dann beleuchte mich bitte mit deinen Gedanken.", bat ich ihn mit einer rollenden Handbewegung. Er lächelte mich an, wirkte dabei noch etwas unsicher. "Also, ich habe echt lange drüber nachgedacht und kam zu dem Entschluss, dass wir hier in Eisenhof bleiben sollten. Wir haben hier unser eigene-...", - "Warte, was?", unterbrach ich ihn perplex. Von was redete er? 

"Luxus sagte doch, wir sollen uns überlegen, ob wir hier bleiben oder zurück zu unserem kleinen Dorf reisen.", wies er mich drauf hin, wobei er meine Reaktion augenscheinlich nicht ganz zu verstehen schien. Sein Kopf legte sich leicht schief und er musterte mich. 

Achja.. da war ja noch diese Entscheidung. Dank Noah hatte ich keine Gelegenheit drüber nachzudenken. Argh.. dabei war es sogar recht wichtig. Wie konnte ich das vergessen?

"Was dachtest du denn?", wollte Noah nun deutlich verunsichert wissen, ablesbar an seiner gekräuselten Stirn und den zu einer geraden Linie verzogenen Lippen. "Ist egal, dazu kommen wir noch. Bitte fahre fort.", wank ich nur ab und verschränkte locker meine Arme vor der Brust. Lenken wir ihn nicht ab, sonst vergisst er womöglich noch seine Überlegungen und Argumente. "Naja.. Wir haben hier in Eisenhof ein eigenes Haus und du konntest dich auch etwas in die Gemeinde einbringen.", zählte er dann wieder ganz unbeirrt auf, wobei seine Blicke neugierig die meinigen trafen. "Vermisst du deine Familie und deine Freunde nicht?", entgegnete ich und beobachtete ihn dabei, wie er sich plötzlich ziemlich erschöpft gegen die Wand fallen ließ. Seine Hand legte sich auf die Stirn und er atmete tief durch. "Schon, aber ich weiß, dass ich mit dir dort kein Paar sein kann.", murmelte er ziemlich fertig und befand sich wohl in einer Zwickmühle. 

Ich stellte mich ihm gegenüber, und legte meinen Kopf auf seine Brust. Fast schon konnte ich den Schmerz in seinem Herzen bei jedem Schlag mithören. Die Frage, warum er es nicht konnte, lag mir auf der Zunge, aber gleichzeitig wollte ich sie nicht stellen. In meiner Brust fing es an zu ziehen, bei einer möglichen Aussage, außerdem konnte ich es mir schon fast selber erklären. Noah hat angst vor der Meinung der anderen. Unser religöses Dorf würde eine Beziehung zwischen zwei Männern nicht tolerieren, schon gar nicht, weil ich einer davon war. 

"Wir haben noch etwas Zeit drüber nachzudenken, und vielleicht haben wir auch die Möglichkeit deine Familie dazu zu überreden, hier her zu ziehen.", beruhigte ich ihn, wobei ich mich so gleich entspannte, als seine Arme sich um meinen Körper legten. Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus und ich schloss zufrieden die Augen. Seine Wärme und Körpergeruch lullten mich ein, ließen mich die Zweifel der letzten Tage vollkommen vergessen. Als ich dann auch spürte, wie einer Hand sich auf meine Wange legte und mein Gesicht anhob, musste ich nur leicht lächeln. Das verschwand aber auch wieder, als seine Lippen auf meinen Spürbar waren. Ich gab mich dem Kuss hin, passte mich den Bewegungen seiner Lippen an und drückte mich ihm entgegen. Als sich sein Mund leicht öffnete, ergriff ich gleich die sich mir bietende Möglichkeit, und ließ meine Zunge in seinen Mundraum schnellen. Anfangs hatte ich Angst, Noah würde sich gleich zurück ziehen, doch zu meiner Überraschung, hieß er mich willkommen und umschmeichelte meine Zunge mit seiner. 

He is Mine [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt