Ibis POV
"Noah." sprach ich ihn sanft an und holte ihn aus seiner Starre, jedoch nur kurzzeitig, denn gleich darauf richtete er seinen Blick wieder auf die beiden frisch verliebten und wie sie im Garten saßen und sich sonnten. Es tat mir selber nicht gut ihn so zu sehen. Ich hörte förmlich sein gebrochenes Herz, wie es trotz des großen Loches weiter schlug. Ob es jemals heilen kann? Kann irgendwas das Ersetzen, was Elijah mit sich genommen hat? Ich wünschte ich könnte behaupten, ich würde ihn wieder glücklich machen können, doch bei dem Blick, den er den beiden zuwarf - bezweifelte ich es stark.
So viel Sehnsucht lag in seinen Augen - die allein auf Elijah gerichtet waren, dass es mir selber weh tat. Warum suchten diese Augen immer nur nach ihm? Ich weiß er ist besonders an sich, doch es ist vorbei. Warum lässt er nicht los und tut sich sowas an?
Ich schluckte und ignorierte gekonnt das leichte, doch bestehende Ziehen in meiner Brust. Was sollte ich sagen? Konnte ich ihn irgendwie aufmuntern? Mit irgendwas.. Irgendwas..
"Noah.", sprach ich ihn erneut und umschloss vorsichtig sein Handgelenk. Endlich sah er mich an. Er wehrte sich nicht und ließ mich seine Hand nehmen. Ich lächelte zart und versuchte damit die Traurigkeit aus seinen Augen zu vertreiben. "Komm mit Noah, ich weiß was ich gegen deinen Herzschmerz machen kann.", bat ich ihn und zog ihn sanft hinter mir her. Wie ein Hund an der Leine folgte er, geistig überhaupt nicht mehr anwesend. Kein Widerstand erfolgte von ihm, auch nicht als wir in meinem Zimmer ankamen und ich die Tür hinter uns abschloss. Die Vorhänge waren immer noch zugezogen, weswegen es recht dunkel hier drin war. Es war gut so. So dunkler desto besser.
Ich setzte Noah auf mein Bett ab. "Ibis?", sprach er mich fragend an, jetzt wo er wohl langsam zu sich kam. Seine braunen Augen suchten die meinigen und seine Stirn kräuselte sich etwas. Ich kniete mich vor ihn und legte meine Hände auf seine Knie. "Lass.." ich stockte und suchte meinen restlichen Mut zusammen. Es kostete mich Überwindung weiter zu sprechen, die sich wie eine Mauer vor mir auftürmte. Mein Wille ihn besser fühlen zu lassen war jedoch stärker und konnte diese Mauer überwinden. "Lass mich deine Ablenkung sein Noah. Schließe deine Augen und denk an ihn." bat ich ihn murmelnd und sah vorsichtig zu ihm hoch. Ich biss mir nervös auf meine Lippen, während mein Herz feste schlug. "I-ich weiß nicht Ibis.." meinte er zurückhaltend und wendete sein Gesicht ab. So leicht ließ ich jedoch nicht nach, was eventuell auch daran liegen könnte, dass ich ihn sowieso berühren wollte. Wenn er allerdings überhaupt nicht will, musste ich mich geschlagen geben und aufhören, denn ernsthaft zwingen wollte ich ihn nicht,. "Es kann gut möglich sein, dass ich mir hier mit all meine zukünftigen Möglichkeiten verspielt habe, aber ich kann nicht nur zusehen wenn es dir so schlecht geht. Also bitte Noah, lass mich dich ablenken.", sprach ich erneut und richtete mich auf. Ich legte sanft und zaghaft eine Hand über seine Augen. Er machte keine Andeutungen, diese wegzunehmen, also entschied ich mich weiter zu gehen und meine Grenzen zu testen.
Langsam setzte ich meine Lippen an seinen Hals an, spürte deutlich wie er zusammen zuckte und wartete auf eine abwehrende Reaktion. Nichts der gleichen kam von seiner Seite, was mich beruhigte. Ich blieb dennoch vorsichtig und liebkoste die zarte Haut an seinem Schlüsselbein. Er bekam eine leichte Gänsehaut auf seinen Armen und spaltete leicht seine Lippen. Er sah so unwiderstehlich aus, doch ich musste bedacht weiter machen. Ich kann mich nicht von meinen eigenen Gefühlen treiben lassen.
Langsam glitt meine Hand von seinen Augen zu seinem Hals, über seine Schultern, seine Arme hinunter und dann wieder auf sein Bein. Ich streichelte über sein Oberschenkel und näherte mich langsam seiner Körpermitte. Kaum berührte ich diese, entkam ihm ein kleiner Laut. Vorsorglich zog ich meine Hand zurück und küsste ihn erstmal nur weiter. War ich zu weit gegangen? Prüfend erhaschte ich einen Blick in sein Gesicht. Seine Augen waren immer noch geschlossen, die Lippen gespalten und wenn ich genau hinsah, sah ich die Röte auf seinen Wangen. Scheint so, als würde es ihm nichts ausmachen.
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He is Mine [BoyxBoy]
FantasyRotkäppchen und der große böse Wolf - so steht es in vielen Märchenbüchern. Doch nicht in diesem. Wer sagt, dass der Wolf böse sein muss? Schon lange wird das kleine Dorf, dessen Einwohnerzahl gerade mal an die dreistellige Zahl kratzt, von einem...