Chapter 8

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„Jeden Tag. Jeden verdammten Tag möchte ich nicht mehr aufstehen. Ich habe Schmerzen überall, meine Arme tun weh, meine Hände, meine Beine und mein Bauch aber der schlimmste Schmerz ist hier. Jeden Tag, wenn ich in sein Zimmer Blicke und ihn dort nicht sehe, wünsche ich mir ich wäre an seiner Stelle. Ich wäre tot nicht er. Die Kugel hätte mich getroffen nicht ihn. Ich vermisse ihn so sehr. Also ja ich habe Gefühle. " ~Francesco

Als einzelneSonnenstrahlen durch die autoscheiben schienen, blinzelte der blauäugige Italiener eine Träne aus seinem verschlafenen Auge und schielte in die Augen von Callie, welche noch immer mit ihren Fingern durch seine Haare fuhr.
„Hey.", ihre ruhige stimme erreichte so gerade die Ohren von Francesco, welcher nur beschämt das Auto-Dach anstarrte. „Heey..." seine Oberlippe zog er dabei hoch und durch seine Augen schoss kurz eine Welle von schmerz. Der noch leicht benommene Junge zog sich am Sitz hoch und hielt dabei die Luft an, welche er danach gestresst ausatmete. Mittlerweile blickten auch die anderen sechs auf den Italiener und warteten auf eine Erklärung seiner seits.
Doch als er auch nach mehreren Minuten nichts gesagt hatte, verdrehte Zoey die Augen und begann als erstes wieder zu sprechen. „Jetzt wo du wieder klarer im Kopf bist..." sie sah ihn vorwurfsvoll an. „Wo hast du die verdammten Drogen her?"
Der angeklagte schloss die Augen und wünschte sich von dort weg, doch wie nicht anders zu erwarten, verharrte sein Körper genau an derselben Stelle.
„Man, Francesco, es ist echt kein Scherz mehr, wenn das jemand falsches gesehen hätte, dann hätte es echt Ärger gegeben. Falls du es nicht mehr weißt, Drogen sind illegal!", schrie Max seinen Freund an ohne die Augen von der Straße zu weichen.
„Es tut mir leid, es war nicht meine Absicht, euer Ansehen zu beschmutzen'" sprudelten die Wörter beinahe aus dem genervten Italiener.
Kaum hatte er seinen Satz beendet richteten sich Max seine Augen auf den schwarzhaarigen, welcher die Augen verdrehte, doch selbst er wusste nicht, auf wen genau er sauer war, immer hin hatte er die Drogen genommen und insgeheim wusste er, dass Max das so nicht meinte, aber dennoch formte sein Mund keine Entschuldigung.
„Francesco du weist genau, dass mir mein Ansehen nicht so wichtig ist, wie du und unsere Freundschaft, also steck dein verletztes Ego weg und fang an zu reden."
In seinem Tonfall war eine Mischung aus Wut und sorge versteckt und entlockte so dem jungen, welcher zusammengekauert auf der Rückbank saß einige Worte „Ihr wisst ja gar nicht wie es ist..." auch wenn seine tiefen blauen Augen keine Mimik äußerten, bemerkten sie alle, dass Francesco erschöpft und schuldbewusst war, denn seine Stimme brach mit jedem weiteren Wort mehr. „Was wissen wir nicht?" Callie legte ihre Hand sanft auf seinen zitternden Oberschenkel und blickte ihn tief an, auch Zoey drehte sich zu ihm und musterte jede seiner Bewegungen.
Lediglich Terrence machte keine Anstalten gespannt auf eine Antwort zu warten und das hatte seine Gründe. Mit gespritzten Lippen flüsterte er vier kurze Worte: „Es waren Louis Drogen."

„Ist das dein Ernst? Du ziehst ihn damit rein?", bei ihren eigenen Worten musste sie schlucken, „Wie armselig kann man eigentlich sein einen toten die Schuld zuzuschieben? Jemanden, der sich nicht mehr selbst verteidigen kann.", Zoey vergas sich selbst und brüllte Francesco an. In diesem Moment war es ihr egal, dass auch er ihr Freund war, zu sehr hatten seine Worte ihre Gefühle verletzt. In ihren Augen war Louis immer der lebensfrohe, glückliche junge Mann gewesen. Francescos Worte hatten ihr Bild getrübt und in ihrem inneren häuften sich die Fragen, doch sie war zu geschockt um nur noch ein Wort hervor zu bringen. Und auch sonst keiner wagte es zu reden, denn es war nicht nur Zoey welche dieses bestimmte Bild von ihrem Freund hatten, alle von ihnen hätten nie gedacht, dass ausgerechnet er Drogen genommen hätte. „Nenn mich ruhig armeselig, ich weiß ja wie es wirklich war und Terrence auch, nicht wahr?", die Worte welche Francescos Mund verließen wirkten provokant und doch unüberlegt. „Wir sollten ihn nach Hause bringen, bevor sein Vater nach Hause kommt. Ich glaube er..." versucht Terrence die anderen von der Aussage des Italieners abzulenken. Doch er kam nicht weit, denn Zoeys wutentbrannte Stimme unterbrach ihn „Was meinte er damit, dass du auch Bescheid weißt?" „Wir sollten uns alle jetzt erstmal beruhigen Leute, dass bringt doch jetzt nichts. Wir hatten alle einen anstrengenden Tag, Francesco besonders und unsere Gefühle spielen verrückt. Morgen ist auch noch ein Tag.", versuchte Max mit seiner diplomatischen Art zu schlichten und es half, denn die gesamte restliche Fahrt sagte keiner mehr ein Wort nur ihre Gedanken waren nicht still, die Stimmen in ihren Köpfen schrien teilweise um Vergebung teils um Hilfe und teils um Antworten.

Letters To HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt