Sanfte Lippen berührten seinen Mund und eine zarte, feingliedrige Hand kraulte die Haare auf seiner Brust bis er verschlafen die Augen öffnete. Talimee lächelte und flüsterte: „Schlafmütze, aufstehen. Es ist Zeit"! Eneas spürte ihren bloßen Leib neben sich und ein Impuls ließ ihn danach greifen. DieElfe kicherte und wand sich in seinem Griff, um dann blitzschnell aufzuspringen. Vorwurfsvoll blickte sie auf ihn herab. „Das ist gemein von Dir! Du weißt genau, dass ich kitzelig bin". Sie wandte sich um und streckte sich, dass die Gelenke knackten. Nackt und wunderschön stand sie im einfallenden Morgenlicht und ihr ebenmäßiger Körper reizte den Jäger derart, dass er mit einem Satz auf den Beinen war, sie von hinten umarmte und seine Hände auf ihre Brüste legte. „Wir haben alle Zeit dieser Welt, meine Süße. Warum also solche Eile"? Seine Hand glitt langsam und suchend über ihren Bauch hinab, doch plötzlich stoppteTalimee diese Bewegung. „Nicht jetzt, bitte, nicht jetzt"!
„Lass doch Elsurion noch ein wenig warten. Er weiß, das wir uns lieben und wird sicher Verständnis haben". Die Stimme des Jägers klang heiser. Talimee spürte seine Erregung an ihrem Gesäß und es bereitete ihr ein gewisses Vergnügen, Eneas noch etwas leiden zu lassen. Langsam wandte sie sich ihm zu, ihre Hüften dabei dicht an ihn drängend und sah ihn mit großen Augen an. „Du weißt, was mir dieser Tag heute bedeutet", sprach sie. „Ich liebe Dich über alles und es ehrt mich sehr, dass Du mich begehrst"! Dabei glitt ihr Blick kurz hinab. „Aber dies ist ein wichtiger Tag für mich! Also bitte! Tu es mir zuliebe! Wenn Dies alles vorbei ist, verspreche ich Dir, nur für Dich da zu sein"! Seufzend strich sie ihm mit den Fingern über die Stirn: „Verzeih mir, Liebster"!
Eneas spürte, wie seine Erregung verflog. Enttäuscht löste er sich von der Elfe und maulte: „Sieh, was Du getan hast! Du und Dein Elfenzauber... Pah, verhext hast Du mich".
Talimee kicherte, als sie in sein Gesicht sah. Sie legte beide Arme um seinen Hals und rieb sich an seinem Körper. Ihr Mund hob sich seinem entgegen. Dann sagte sie leise: „Ich kenne auch den Gegenzauber und freue mich schon darauf,ihn anwenden zu dürfen"! Dann küsste sie ihn.
Vier Monde waren ins Land gezogen, seit Talimee den halbtoten Jäger im Wald gefunden hatte. Dank ihrer magischen Heilkunst war er bald wieder auf den Beinen. Sie waren zusammen gewandert, hatten gejagt und Eneas hatte sich einige Kleidungsstücke sowie einen groben Bogen selbst gefertigt, der recht leidlich seinen Zweck erfüllte. Trotzdem konnte die Elfe nie ein Schmunzeln unterdrücken, wenn er mit diesem Gerät auf die Pirsch ging. Eneas versuchte, es zu übersehen, doch es wurmte ihn gewaltig, dass er keine anständigen Waffen mit sich trug. Eines Tages hatte Talimee ihm eröffnet, sie würden sich bald einer menschlichen Ansiedlung nähern und ihre Aufgabe neige sich dem Ende. Dies war der Moment, in dem Eneas sie sacht in die Arme genommen, sie zärtlich geküsst und ihr anschließend seine Liebe gestanden hatte.
Eneas bat sie inständig, einen anderen Weg einzuschlagen und ihm statt dessen dieSiedlungen der Elfen zu zeigen. Aufatmend hatte die Elfe nachgegeben, denn auch sie hatte sich mittlerweile sehr an den hochgewachsenen Jäger gewöhnt und fühlte sich wohl in seiner Nähe. Sie genoss förmlich seine jugendliche Energie, seinen spritzigen Humor und wie er scheinbar mühelos schwierige Situationen meisterte. So waren sie zu jenem Eichenhain, einer Elfensiedlung, gelangt, der nun schon einige Zeit ihr zu Hause war. Freundlich, jedoch reserviert waren sie empfangen worden und man hatte ihnen ein leerstehendes Baumhaus zugewiesen, das ihren bescheidenen Ansprüchen genügte. In der Zwischenzeit jedoch hatten sich die Bewohner an den Menschen gewöhnt und mehr und mehr erntete er einen freundlichen Gruß im Vorbeigehen oder auch einen offenen Blick aus unergründlich tiefen Augen. Er dagegen gab sich redliche Mühe, die Sprache der Bewohner zu erlernen, was ihm zusätzliche Sympathie einbrachte.
Die Elfen hatten ihn unterstützt und mit einigen ihrer eigenen Waffen versorgt. Besonders stolz war Eneas, als er von dem alten Schmied Elbereth ein Schwert bekam, welches dieser für misslungen hielt und wegwerfen wollte.Seither war er oft in der Schmiede und schaute dem Alten über dieSchulter. Jedoch das Geheimnis des Elfenstahls versuchte ervergeblich zu erkunden.
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Tara's Träne
FantasyDie Träne der Göttin Tara ist ein magisches Artefakt und unschätzbar wertvoll für jene, welche die Macht des Steines kennen und zu nutzen wissen. Der Jäger Eneas vom Schattenbach wird durch einen tragischen Unglücksfall zum Hüter dieses Kleinodes. Z...