07 - Jetzt wehr dich

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Es waren einige Tage vergangen bis ich wieder was von Devin hörte. Er hatte mir gesagt ich soll vorbeikommen und wie bestellt, tat ich das auch. Als ich klingelte rief er nur „ist offen" und ich betrat das Haus. Im Wohnzimmer blieb ich stehen und sah zu dem Mann der sich mit ihm unterhielt. Im ganzen Raum flogen Klamotten rum und da wo platz war standen noch weitere Ständer.

„Was soll das werden?", fragte ich.

„Ich hab dir doch gesagt du musst was anderes anziehen", kam es von Devin.

Für den Fremden setzte ich ein Lächeln auf. Ich ging zu den beiden Männer, packte Devins Handgelenk und zog ihn mit in die Küche.

„Sag mal spinnst du?! Ich weiß ja wohl selber wie ich mich anziehen muss!", schnauzte ich ihn an.

„Klar weißt du das, für Partys oder um hier rumzulaufen, aber das ist was anderes. Vertrau mir doch einfach."

„Dir vertrauen?! Ich kenn dich doch kaum! Ich vertrau dir doch schon genug wenn ich bei dem Mist mitmache!", ich war genervt.

„Der Mist geht nur schief wenn du es vermasselst und das wird passieren wenn du dich dafür alleine fertig machst", er klang so ruhig.

„Du bist ein sexistisches Arschloch", schnauzte ich nochmal.

„Fertig?", fragte er unberührt.

„Wehe da kommt nicht genug bei rum", murmelte ich und öffnete den Kühlschrank.

„Was suchst du?", kam es von Devin.

„Alkohol", gab ich knapp zurück, nahm mir die Flasche Tequila und fing an zu trinken.

Er lehnte sich an die Theke und sah zu mir: „Muss ich dir ein Bett machen oder so?"

„Warum?", ich sah zu ihm.

Er nickte zur Flasche von der ein ganzes Stück vom Inhalt bereits weg war: „Nicht das du Stockbesoffen vergewaltigt wirst."

„Ich vertrag sehr viel danke. Außerdem vergewaltigt mich hier keiner, außer dir vielleicht."

Er lachte auf: „Denkst du nicht das hätte ich schon getan wenn ich gewollt hätte?"

„Vielleicht denkst du ja du kannst es nicht mit mir aufnehmen", wieder setzte ich die Flasche an und trank.

Ohne ein Wort nahm er mir die Flasche weg und drückte mich an die Wand. Meine Arme hielt er über meinen Kopf fest und schob mit seinem Bein meine auseinander. Dabei sah er mich die ganze Zeit an. Mit einer Hand hielt er meine Hände weiter fest, mit der anderen strich er mir die Haare aus dem Gesicht.

„Jetzt wehr dich", kam es von ihm.

Genervt versuchte ich wenigstens eine Hand frei zu kriegen, musste letztendlich aber doch nachgeben: „Fein du hast gewonnen."

Er ließ mich los und lehnte sich wieder an die Theke: „Ich hab keinen Spaß daran Mädchen zu vergewaltigen okay? Jetzt trink so viel zu willst und dann komm rüber."

Ich nickte und nahm mir wieder die Flasche. In meinem Kopf sagte ich mir selbst das er mich nur festhalten konnte weil es so unerwartet kam.
Ich sah ihm kurz nach als er in die Küche ging und nahm noch einen Schluck von der Flasche bevor ich ihm folgte. Ich schob ein paar der Sachen zur Seite und setzte mich auf die Couch. Die beiden Männer unterhielten sich wieder und sahen dann zu mir.

~~~

„Ich seh aus wie eine Prostituierte", gab ich genervt von mir, „in allen von den Sachen. Kann ich nicht einfach..."

Devin unterbrach mich: „Kannst du nicht. Jetzt entscheid dich für eins davon."

„Nein. Ich fühl mich total unwohl in dem Mist."

Er verdrehte die Augen und lehnte sich auf der Couch zurück: „Verdammt Maia, hätte ich gewusst das du so anstrengend bist hätte ich dir nichts erzählt."

„Wieso hast dus dann?", ich verschränkte die Arme vor der Brust.

„Weil ich dachte das du dich im Ernstfall auch verteidigen kannst", er schloss die Augen, „aber so langsam ist es das echt nicht wert."

„Was passiert wenn man sich nicht verteidigen kann?", fragte ich.

„Du bleibst da und wirst höchstwahrscheinlich vergewaltigt."

„Und du gehst nicht zurück um ihr zu helfen?", fragte der andere Mann.

„Warum sollte ich? Die letzten waren nur Ablenkung. Sie wussten was passieren könnte, nur von dem Geld nicht", er zuckte mit den Schultern.

„Du bist das letzte", murmelte ich und zog mir die Sachen aus, so das ich erneut nur in meiner schwarzen Unterwäsche da stand.

Ich nahm mir ein durchsichtiges Schwarzes Shirt und zog es drüber. Während ich nach einer Hose oder einem Rock suchte spürte Blicke auf mir.

„Wenn du nicht aufhörst mich anzustarren hau ich dir eine rein", kam es von mir.

„Ich starr nicht dich an, nur deinen Arsch", gab Devin unbeeindruckt zurück.

Augenverdrehend nahm ich eine schwarze Shorts und zog sie an. Sie war kürzer als alles was ich sonst anziehen würde, aber das waren alle Sachen hier. Devin musterte mich während ich mir die High Heels anzog und an mir runter sah.

„Zufrieden?", fragte ich den dunkelhaarigen.

Er stand auf, nahm meine Hand und drehte mich einmal. Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht. Erst als er mich ansah verschwand es wieder.

„Du musst dich mehr schminken."

Wieder verdrehte ich die Augen: „Bist du immer so unzufrieden?"

„Nicht bei gutem Sex", antwortete er und ging in die Küche, „schmink sie."

Der Fremde holte etwas unter den ganzen Klamotten hervor, dann drückte er mich auf die Couch und fing an mir alles mögliche ins Gesicht zu schmieren.
Als er fertig sah betrachtete er mich. Devin hatte sich mit einem Bier an den Türrahmen gelehnt und das Ganze beobachtet. Der Mann packte seine Sachen zusammen während Devin sich vor mich stellte. Mit seinem Daumen ging er über meine Lippen und wischte den Lippenstift weg, den man mir so großzügig aufgetragen hatte.

„Ich brauch dich so freundlich wie möglich Kätzchen, auch wenn ich es amüsant finde wenn du zickig bist", erklärte er.

„Ich bin nicht zickig", gab ich zurück und stand auf um zu einem Spiegel zu gehen, „Ich seh aus wie ein Clown."

„Entschuldige?!", kam es von dem Fremden.

„Du siehst genau so aus wie ich dich brauche", erklärte Devin, „nur mit dem falschen Lippenstift."

„Und was wäre der richtige?", fragten der Fremde und ich zeitgleich.

Er hielt mir einen roten Lippenstift hin. Bei genauerem hinsehen erkannte ich das die Farbe fast die selbe war wie von dem den ich auf der Party hatte. Ich nahm den Lippenstift in die Hand und schminkte meine Lippen. Je länger ich in den Spiegel schaute umso fremder kam ich mir vor. Natürlich schminkte ich mich, doch nie so. Meine Augen waren von grauem und schwarzen Lidschatten umgeben, mein Gesicht hatte zig verschiedene Farben und die Lippen, die waren das einzige was ich schon so kannte.

„Wir müssen los. Ich erklär dir alles auf dem Weg", hörte ich Devin.

„Los wohin?", fragte ich verwirrt.

„Geld verdienen", grinste er.

A Strangers Truth || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt