13 - Verschollene gefunden

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Es dauerte nicht lange bis ein Lied lief das Lora liebte, sie mein Handgelenk packte und mich mit sich zog. Dank ihr war mein Glas nun nur noch halbvoll, doch mein genervter Blick interessierte das bereits betrunkene Mädchen vor mir nicht. Sie schloss ihre Augen und bewegte sich zur Musik. Als ich mich kurz danach damit abfand das es sie auch weiterhin nicht interessieren wird, beschloss ich ebenfalls zur Musik zu tanzen.
Der Club füllte sich immer schneller. Der Weg zur Bar wurde immer dichter und doch schaffte ich es mich durch die Menge zu quetschen und bei den Jungs anzukommen.

„Ihr wollt mir nicht ernsthaft erzählen das ihr irgendwen richtig sehen könnt bei der Menge", lachte ich.

Jay legte seine Arm um mich und zeigte auf eine Rothaarige auf der Tanzfläche: „Wenn dus richtig machst, siehst du alles was du sehen willst."

Die Fremde tanzte und tatsächlich konnte man genug von ihr sehen, wenn man sie nur lang genug beobachtete.
Kopfschüttelnd lehnte ich mich an die Theke und bestellte noch was zu trinken.

„Wo ist Lora?", fragte mich Kol als er seinen Blick von der Tanzfläche abwandte.

Mit dem Glas in der Hand drehte ich mich wieder zur Tanzfläche und suchte nach den lila Haaren meiner Freundin. Genau in dem Moment beschlossen die Genies die Nebelmaschine anzuschalten und der Raum wurde weiß, es dauerte etwas bis man wieder was erkennen konnte.

„M?", kam es wieder von Kol als er keine Antwort von mir bekam.

„Wo ist mein Getränk?", erklang Lora's Stimme und bekam die ganze Aufmerksamkeit ihres Bruders.

„Verschollene gefunden", murmelte ich und nahm einen Schluck von meinem Glas.

Ungeduldig wie sie war beugte sich das Mädchen über die Theke und nervte den Barkeeper um schneller was zu trinken zu bekommen. Zu ihrem Glück war sie charmant und der Kerl auf der anderen Seite fand es eher süß und übergab ihr ein volles Glas. Aiden hatte das Gespräch genau beobachtet und widmete sich wieder dem Bier in seiner Hand bevor er zur Tanzfläche schaute.

~~~

Wir verließen gerade den Club als mein Handy klingelte und Devin's Name auf dem Bildschirm aufleuchtete.

„Dein Babysitter ruft an", lachte Jay, der seinen Arm um mich gelegt hatte.

„Ich brauch keinen Babysitter", murmelte ich und nahm seinen Arm von meiner Schulter, bevor ich den Anruf annahm und ein Stück von den anderen weg ging.

„Wo steckst du?", fragte der Mann am anderen Ende und räumte scheinbar irgendwas um.

„Ich war feiern wieso?", mit der freien Hand ging ich mir durch die Haare und warf einen Blick zu den anderen die auf mich warteten.

Lora lehnte an Aiden, der seine Arme um sie gelegt hatte. Jay hatte es geschafft die halbvolle Bierflasche mit nach draußen zu nehmen und Kol hatte seine Hände in den Jackentaschen und beobachtete mich.

„Kannst du vorbei kommen?", fragte er weiter.

„Jetzt?", erwiderte ich verwirrt.

„Ja wann denn sonst?"

Ich warf einen Blick auf die Uhr: „Es ist halb 5."

„Ja und? Maia beweg deinen Hintern hier her, ich muss mit dir reden", murmelte er.

„Ist ja gut, ich mach mich auf den Weg", nuschelte ich etwas genervt und legte auf.

Wieder bei den Anderen schaute mich Kol abwartend an. Während wir zurück liefen spürte ich auch weiterhin seinen Blick auf mir.

„Willst du irgendwas sagen?", fragte ich nach einer Weile.

„Nein alles gut", erst jetzt wandte er seinen Blick von mir ab.

Jetzt war ich es die ihn ansah, bis ich meinen Kopf schüttelte und mich umsah.

„Ich muss noch wo hin, wir sehen uns später", kam es von mir und ich umarmte kurz meine beste Freundin, bevor ich die Straßenseite wechselte und zu Devin ging.

Als ich an dem Haus ankam war es bereits nach 5. Ich klopfte an die Tür und je länger ich wartete umso müder wurde ich. Es dauerte etwas bis Devin endlich die Tür öffnete und mich ansah.

„Na endlich", er zog mich rein, schloss die Haustür und ging vor in die Küche.

„Tut mir leid das ich laufen musste", murmelte ich und folgte dem Mann.

In der Küche angekommen sah ich mich um. Neben Devin saßen noch drei weitere Jungs dort und ein Mädchen das sich auf dem Schoß von einem platziert hatte.

„Was soll ich hier?", fragte ich Devin.

Er lehnte sich an die Theke und nahm einen Schluck von seiner Bierflasche. Alle Blicke lagen auf mir, bis Devin sich räusperte.

„Das ist Maia, sie wird Cleo bei der Ablenkung helfen", er sah zu dem Mädchen, „also reiß dich zusammen klar?"

Die dunkelhaarige lachte: „Wieso kann sich dein neues Spielzeug nicht verteidigen?"

Mein Augen verdrehen schien für sie schon Grund genug zu sein aufzustehen und auf mich zuzukommen.
Sie musterte mich genau, während ich ihr dabei zu sah.
Wir waren ungefähr gleich groß, mit dem Unterschied das sie gerade Absätze trug. Ihre dunkelbraunen Haare hatten einen rotstich und in ihren braunen, fast schwarzen Augen konnte man sehen das sie mich am liebsten zerkratzen würde.

„Mit diesen Nägeln würde ich das lassen Süße, die brechen nur ab", gab ich gelangweilt von mir und ging an ihr vorbei an den Kühlschrank.

Neben den ganzen Bierflaschen, die wohl noch nicht lange im Kühlschrank standen, war zu trinken nur noch Cola da. Ich nahm mir also eine Colaflasche und lehnte mich neben Devin an die Theke.

„Gibts dazu noch mehr Infos oder muss ich damit rechnen wieder mitten in der Nacht herbestellt zu werden?"

Als Cleo sich wieder setzte fing Devin an zu reden, er schien alles schon genau geplant zu haben. Es dauerte Stunden bis jeder wusste wie es ablaufen sollte und wer die „Zielpersonen" waren. Devin erwähnte die Kameras im Club und dem Flur, sowie die Angestellten und Securityleute die dauernd den Flur lang liefen. Als alles geklärt war zeigte die Uhr bereits 8 und als auch der letzte gegangen war, schenkte Devin mir seine ganze Aufmerksamkeit.

„Willst du mir sagen wieso ihr feiern wart?", fragte er.

„Nope", murmelte ich.

„Willst du schlafen?", fragte er weiter.

Ich nickte und wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen das ich so aussah als wäre das alles was ich je wollte.

„Soll ich dich nach Hause fahren?", kam es wieder von ihm.

Ich schüttelte meinen Kopf: „Kann ich hier schlafen?"

A Strangers Truth || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt