25 - Verkrampft

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Devin saß neben mir auf seiner Couch und schaute den Film für den wir uns nach langem hin und her entschieden hatten. Auch ich schaute zu dem großen Fernseher an der Wand, bekam aber nicht wirklich was mit.
Das Bild stoppte und es wurde still.

„Okay was ist los?", fragte Devin, „Das geht seit Tagen so, red endlich mit mir."

Ich sah zu ihm und konnte verstehen das es ihn störte. Wie würde ich mich fühlen wenn er nie wirklich da wäre wenn wir zusammen sind? Beschissen.

„Tut mir leid", murmelte ich und lehnte mich an ihn, „es ist alles so ungewohnt."

„Ungewohnt?", fragte er nach.

Ich nickte etwas: „Das hier und dann das mit Kol."

Er seufzte: „Maia das klappt nicht wenn deine Gedanken immer nur bei Kol sind. Ich dachte das hätte sich erledigt."

„Hatte es sich auch", murmelte ich.

„Aber?"

„Ich dachte es hätte sich auch für ihn erledigt und alles wäre gut, aber deine erste Party, schien Gefühle hervorzurufen die er unterdrückt hatte", erklärte ich.

„Also will dein Ex dich zurück?"

Ich schüttelte den Kopf: „Nein."

Devin sah mich abwartend an.

„Er will nur nicht das ich verletzt werde", erklärte ich, „wir haben damals gesagt das es nicht klappt."

Er nickte etwas: „Was hälst du von Urlaub?"

Urlaub? Gerade noch sprachen wir über Kol und jetzt dachte er an Urlaub. Mal von dem Fakt abgesehen das ich mir keinen leisten konnte, geschweige denn wusste wo es überhaupt hin sollte, wovon sollte ich Urlaub brauchen?

„Wovon?", fragte ich ihn.

„Von allem hier", erklärte er, „nur ein paar Tage, du kommst auf andere Gedanken und vielleicht ist das ganze hier dann nicht mehr so verkrampft."

„Verkrampft?"

Er nickte: „Du bist nur hier weil du denkst das du es musst, dabei würdest du dich lieber bei deinen Freunden verkriechen und dir Gedanken über die Situation mit Kol machen. Ein paar Tage Ablenkung tun dir bestimmt gut."

Unsicher sah ich zu meinem Freund und dachte über seine Worte nach. Er hatte schon Recht damit das es verkrampft wirkte. Meine Gedanken waren nie bei uns, immer bei Kol, von dem ich die letzten Tage kein Wort gehört hatte. Wenn ich bei Lora war, war er unterwegs. Wenn ich nach Hause kam, war er kurz vorher weg. Er mied mich offensichtlich.

„Und wohin fahren wir?", fragte ich nach einer Weile.

„Wohin du willst", kam es von Devin.

Ich überlegte und setzte mich seinen Schoß, seine Hände legte er an meine Beine und sah zu mir hoch.

„Ich war noch nie am Strand", erklärte ich.

„Da verpasst du was", lachte er.

„Kannst du einen empfehlen?", grinste ich.

„So einige."

„Gut", ich gab ihm einen kurzen Kuss, „wann fahren wir?"

„Wie wärs mit morgen?", schlug er vor.

Ich nickte: „Klingt nach einem Plan."

Wieder lagen meine Lippen auf seinen und es schien als würde ich meine Gedanken über Kol erstmal verschieben können.

A Strangers Truth || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt