A Strangers Truth || Abgeschlossen

39 - Club Aces

Es vergingen Wochen bis Lora ihre gute Laune wieder gefunden hatte. Ihre lila Haare hatte sie nun blau gefärbt und betrachtete sich noch immer im Spiegel als würde sie eine Fremde ansehen.

„Die Haare sehen gut aus", versicherte ich ihr.

Sie nickte etwas und drehte sich zu mir: „Steigt irgendwo eine Party?"

„Da fragst du die Falsche", zuckte ich mit den Schultern, „können Jay fragen."

Mein Handy vibrierte. Unbekannte Nummer: Selber Treffpunkt wie sonst auch?

„Ich muss eben was erledigen", gab ich abgelenkt von mir und kramte in meinem Rucksack, die Nachricht und Nummer hatte ich direkt an Jay weitergeleitet.

„Alles gut?", fragte Lora.

Ich nickte nur, stand von ihrem Bett auf und nahm meine Sachen: "Ich red mit Jay und meld mich dann. Bis später."

Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und verließ das Haus. Gelesen tauchte unter meiner Nachricht an Jay auf und schon klingelte mein Handy.

„Wer ist das?", fragte Jay mich als erstes.

„Das fragst du mich? Ich hab keinen Plan, keiner der Leute hat diese Nummer", versicherte ich ihm.

„Hast du denn immer den selben Treffpunkt?"

„Nein, meistens nicht. Bei denen Leuten die regelmäßig kaufen treff ich mich mal mehrmals an einem Platz aber nicht nach einander", erklärte ich.

„Hast du ne Idee welcher das sein könnte?"

„Park? Da sind die meisten, aber der ist groß", seufzte ich.

„Wir treffen uns da", Jay legte auf.

Ich sah auf den schwarzen Bildschirm: „Bis gleich?" Dann machte ich mich auch schon auf den Weg zum Park.

Im Park suchte ich nach dem Schwarzhaarigen, es dauerte eine Weile bis wir uns fanden. Jay streckte mir schon seine Hand aus:

„Gib mir dein Handy."

Ich drückte ihm das Metallding in die Hand und verschränkte die Arme vor der Brust. Jay sah von meinem Handy kurz auf, ehe er es entsperrte und die Nummer raussuchte die mir geschrieben hatte.

„Wann willst du dir ein neues kaufen?", fragte er und tippte die Nummer in ein Wegwerfhandy ein.

„Dann wenn ich die Millionen gewinne", beantwortete ich seine Frage.

„Also nie?", er rief die Nummer an und gab mir mein Handy wieder.

„10 Punkte für dich", murmelte ich und lehnte mich an den Baum neben uns.

Jay wartete und als jemand beim dritten Mal abnahm, schaltete er den Lautsprecher ein.

„Wer ist da? Ich hab zu tun", schnauzte jemand am anderen Ende.

Ich sah mich um, die Person wollte mich ja irgendwo treffen, vielleicht war sie bereits hier.

„Was soll der scheiß?", murmelte die selbe Stimme und schon legte der Mann auf.

„Hast du eine Idee wer das ist?"

Ich schüttelte den Kopf: „Aber die Stimme kommt mir bekannt vor."

Ein weiteres Mal vibrierte mein Handy, die selbe Nummer hatte mir ein Bild geschickt. Ich öffnete die Nachricht und schaute auf das Bild. Ein Bild vom Park, in dem Jay und ich vor einem Baum standen und warteten. Kurz danach bekam ich eine weitere Nachricht: Heute, 20 Uhr, Club Aces. Ohne Bodyguard.

Ich hielt Jay mein Handy hin.

„Und jetzt?", fragte er mich.

„Jetzt geh ich zurück zu Lora und sag ihr das ich was gefunden hab zum feiern. Kannst du Kol beschäftigen?", fragte ich den Mann vor mir.

Jay sah mich unüberzeugt an: „Du weißt er killt mich wenn das raus kommt."

„Und er wird mich nicht alleine gehen lassen."

„Verständlich, der Club ist viel zu teuer. Er wird wissen das was faul ist und das wird Lora auch."

„Mit Lora werde ich fertig, lenk nur Kol ab, bitte", bat ich meinen besten Freund ein weiteres Mal.

Jay seufzte und stimmte zu: „Ich geb mein bestes, kann aber nichts versprechen."

„Danke", bedankte ich mich und steckte mein Handy zurück in meine Hosentasche.

~~~

„Wann willst du mir sagen wieso wir wirklich hier sind?", fragte Lora ein weiteres Mal als wir den Club betraten.

„Du wolltest feiern gehen, hab ich doch gesagt", versuchte ich es erneut.

Lora musterte mich etwas: „Und wieso konnten wir Kol nichts sagen?"

Ich sah zu dem Mädchen neben mir. Weil ich hier eine fremde Person treffen soll? Weil ich keinen Bodyguard mitbringen sollte? Da waren genug Gründe, dennoch nannte ich ihr keinen.

„Was willst du trinken?", ich stellte mich an die Bar und bestellte mir gleich was.

„Maia", kam es von Lora, „was tun wir wirklich hier?"

„Nichts was dich umbringt", versicherte ich ihr, „oder in Schwierigkeiten."

Das hoffte ich zumindest.

Stundenlang passierte nichts, Lora versuchte nicht zu viel zu trinken da wir uns das nicht leisten konnten und auch ich hielt mich zurück. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das wir bereits seit 2 Stunden nutzlos hier rumstanden.

„Das ist lächerlich", murmelte ich und steckte mein Handy wieder weg und zog das schwarze Kleid zurecht.

Jemand stellte sich zu mir an die Bar und hielt mir einen Zettel hin: „Hol dir lieber noch was zu trinken, das wird dauern."

Der Kerl verschwand wieder in der Menge. Ich sah auf den Zettel: am VIP vorbei im Büro

Ich trank das Glas aus und bestellte ein neues, bevor ich jedoch in das genannte Büro ging suchte ich die blauen Haare meiner besten Freundin. Als ich sie gefunden hatte tanzte sie gerade mit einem Fremden.

„Lora", ich zog sie zu mir.

Sie sah mich an und wartete auf meine Antwort.

„Ich bin gleich zurück. Wenn du gehst schreib mir."

Sie nickte: „Wohin gehst du?"

„Nur kurz was klären", ich sah kurz zu dem Kerl der sie musterte, „pass auf dich auf und warte am besten."

Wieder nickte sie: „Mach ich. Noch was?"

Ich schüttelte den Kopf und sah ihr dabei zu wie sie sich grinsend zu dem Fremden drehte. Mit einem unsicherem Gefühl ging ich zu dem Büro und stand nun vor einem trainierten Mann in schwarz.

„Kein Zutritt."

„Ich soll aber hier her", ich hielt dem Mann den Zettel hin.

Er musterte mich skeptisch bevor er die Tür öffnete und die Person da drin fragte ob das stimmte. Dann ging er einen Schritt zur Seite und ließ mich rein. Als sich hinter mir die Tür schloss stand bereits jemand anderes vor mir und tastete mich ab.

„Bin ich bei der Flugzeugkontrolle oder was?", fragte ich genervt und nahm einen großen Schluck von meinem Getränk.

Der Fremde ging ebenfalls zur Seite und zeigte auf eine weitere Tür. Als auch die zweite Tür sich hinter mir schloss schaute ich in ein Gesicht das ich kannte, jedoch nicht zuordnen konnte.