21 - Alles Gute Kleine

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„Wohin gehen wir?", fragte ich zum hundertsten Mal an diesem Abend.

Nach dem langen Tag den ich mit Lora verbracht hatte, hatte das Mädchen eine „Geburtstagsüberraschung" für mich, die vor allem daraus bestanden mich mit verbundenen Augen durch die halbe Stadt zu ziehen. Erst als eine Tür zu viel blieben wir endlich stehen.

„So", sie nahm mir die Augenbinde ab, „Happy Birthday."

Ich öffnete meine Augen und zuckte vor Schreck zusammen als die Leute Überraschung schrieen, ich hasste sowas und das wusste sie genau. In der ersten Reihe standen die Jungs mit den größten Grinsen die ich je gesehen hatte. Es dauerte etwas bis ich merkte wo die Party stand fand und es dauerte noch länger bis ich Devin entdeckte der die Treppe hinauf ging.

„Entschuldigt mich", wimmelte ich meine Freunde ab, nachdem sie mir alle einzeln nochmal gratuliert hatten.

Ich folgte dem tätowierten Mann die Treppe hoch und als er hinter sich die Tür schloss hielt ich sie auf.

„Krieg ich von dir kein persönliches Alles Gute?", fragte ich ihn.

Devin drehte sich zu mir: „Ich dachte du willst mich nicht sehen."

„Ich wollt auch nichts von dir hören oder lesen und trotzdem hast du mir die Blumen geschickt."

Er nickte: „Ich hoffe du magst die Blumen."

Ich nickte: „Tu ich."

Ich lehnte mich gegen die Zimmertür und hörte wie sie ins Schloss fiel.

„Die Party unten ist für dich", erklärte er mir.

„Ich weiß", sagte ich leise, „ich will aber erst zu dir."

„Und wieso?", fragte er.

Ich streckte meine Hand nach seiner aus und wartete darauf das er sie nahm. Es dauerte etwas bis ich ihn zu mir ziehen konnte.

„Weil ich mich nüchtern und mit klarem Kopf bei dir bedanken will, für das was du für meine Freunde getan hast", erklärte ich, „und für Ella."

Er nickte etwas: „Ich wusste nicht was ich für dich hätte tun können."

„Nichts", bestätigte ich seine Vermutung, „du hättest mir nichts geben können was geholfen hätte."

„Dachte ich mir", seufzte er.

Einen Moment lang sahen wir uns nur an.

„Du warst auf keiner der Partys", stellte er fest.

„Mir war nicht danach."

„Die letzte hast du mit einem anderen verlassen", erinnerte er sich.

„Mit einem Freund, den ich seit Jahren kenne", ergänzte ich und nahm nun auch seine andere Hand.

Devin schaute mir in die Augen und schien nicht zu wissen was er noch sagen sollte.

„Danke für Blumen. Ich hoffe dich auf der Party, in deinem Haus, zu sehen", wechselte ich das Thema, „ich werd jetzt runter gehen und meinen Geburtstag feiern."

Ich ließ seine Hände los und öffnete die Tür.

„Heißt das du willst mich wieder sehen?", fragte er.

„Heute", nickte ich, „alles andere steht in den Sternen."

Ich ging zurück in den Flur und die Treppe runter. Meine Jacke legte ich in der Küche auf einen der Stühle und stellte mich dann zu meinen Freunden. Jay drückte mir einen Becher in die Hand.

A Strangers Truth || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt