45 - Nichts persönliches

1.4K 47 2
                                    

Als Jay und Kol ankamen versuchten wir noch immer ins Büro zu gelangen.

„Was kürzeres hattest du nicht?", fragte mich Kol und klang gereizt.

„Falscher Zeitpunkt", erinnerte ich ihn.

Jay zog eine Haarspange aus Lora's Haaren und hockte sich vor die Tür. Es dauerte etwas bis sich die Tür öffnen ließ und ein großer, trainierter Mann zu uns sah. Bevor Jay sich wieder aufgestellt hatte, hatte Kol ihm bereits ins Gesicht geboxt und der Mann ging ein paar Schritte zurück. Mit der Hand an der blutenden Nase sah er zu uns.

„Ist nichts persönliches", erklärte Kol und ging an ihm vorbei.

Jay schob uns vor sich rein und schloss die Tür hinter sich: „Hört bestimmt gleich auf zu bluten."

Die zweite Tür war nicht abgeschlossen, Kol öffnete die Tür und sah in den Raum.

Lucien lag bewusstlos am Boden und Devin saß an seinem Schreibtisch. Seine Lippe war aufgeplatzt und an seiner Wange lief Blut runter. Die Männer die immer um Lucien herum schwirrten lagen auf dem Boden, man erkannte Einschusswunden an den dunklen Klamotten. Die anderen, die eben noch hier waren, waren verschwunden. Devin sah zu uns.

„Die ganze Mannschaft", er klang amüsiert, „warum seid ihr hier? Wolltet ihr sehen wie ich am Boden liege?"

„Eigentlich wollten wir dir helfen", murmelte Lora.

Jay zog das Mädchen hinter sich und sah zu dem verletzten Mann der mit der Pistole auf dem Tisch rumspielte. Devin nahm das Metallding in seine Hand, kontrollierte wie viele Kugeln er noch hatte und legte sie dann wieder auf den Tisch und spielte weiter damit.

„Da sind noch zwei drin", informierte er uns, „Eine sollte für dich bestimmt sein Maia. Immerhin hast du mich verarscht, zwei mal."

„Ich habe dich nie verarscht", korrigierte ich.

„Hör auf", er haute auf den Tisch und nahm die Pistole in die Hand, mit der er auf uns zielte.

„Du hast mich benutzt", fing er an, „nur um zu ihm zurück zu gehen."

Er ging um den Schreibtisch: „Du wolltest nur Geld von mir, mehr nicht. Darum bist du doch bei mir aufgetaucht oder nicht?"

Er ließ mich nicht antworten: „Nein bist du nicht. Du bist aufgetaucht um mir eine Falle zu stellen, damit das hier auch klappt."

Er sah mich an, doch Kol stand ihm im Weg. Mein Freund ließ nicht zu das ich mich bewegte, das Devin mehr von mir sah als mein Gesicht.

„Ich könnte euch einfach beide erschießen", bemerkte er und drehte sich dann zu Jay und Lora, „oder ich schieße auf euch. Unschuldiger kann es nicht werden. Ihr habt mir nichts getan, aber seid ihr so wichtig."

„Du bist krank", hörte ich Lora.

Devin packte sie an den Haaren und wollte gerade ziehen als Jay seinen Arm festhielt.

„Lass sie los", murmelte er ruhig und doch irgendwie bedrohlich.

Devin hielt ihm die Pistole vor's Gesicht: „Meinst du wirklich du bist in der Lage Anforderungen zu stellen?"

Ohne eine Antwort zu bekommen ließ er Lora wieder los und widmete sich wieder mir.

„Setz dich Maia", er schob den Stuhl vor dem Schreibtisch etwas zur Seite und ging erneut um den Schreibtisch um sich auf die andere Seite zu setzen.

Kol hielt mich weiter hinter sich und Devin nervte es.

„Entweder sie setzt sich hin oder ich erschieße zwei von euch", drohte er.

A Strangers Truth || AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt