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Hoffe, euch hat die spontane „Lesenacht" gefallen ❤️
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Namjoon POV

„I-Ich kann das nicht Kris. Ich kann das wirklich nicht. Das kann ich Jin nicht antun. Nicht so", Tränen rollten über meine Wangen.

„Naaww seht euch diese Heulsuse doch mal an. Der ach so tolle harte Kerl Namjoon, wird glatt zur Pussy, wenn es um seinen geliebten Loser geht", machte er sich über mich vor all seinen Handlangern lustig.

Wieder drehte er sich zu mir um, schaute mich dieses Mal jedoch nicht amüsiert, sondern wütend an. Und der nächste Schlag in meine Magengrube folgte.

Ich stöhnte schmerzerfüllt auf. Doch die Schmerzen waren mir nach nur wenigen Sekunden wieder egal. Vielmehr beschäftigte mich das Kommende. Ich wollte Jin nicht wehtun. Das konnte ich ihm nicht antun.

Ich liebte diesen Jungen!

Doch... es war der einzige Weg ihn zu beschützen. Es gab keinen anderen Ausweg.

„Also Kleiner, du gehst jetzt zu deiner Schwuchtel und wirst ihm schön sagen, dass du ihn nicht mal ansatzweise geliebt hast. Du hast nur seinen Körper gewollt. Verpack es jedoch nicht so schön, wie ich es gerade tue.

Ich will hören, dass du ihm so richtig wehtust.

So, als würdest du ihm das Herz rausreißen, auf den Boden schmeißen und darauf herumtrampeln.

Ich will ihn weinen hören! Ich will hören, dass er dich anfleht, nicht Schluss zu machen. Nicht so mit ihm reden.

Ich will hören, dass du sagst, du hättest nur seinen Körper geliebt. Nicht ihn. Das war alles für dich nur Ablenkung!

Hast du mich verstanden?!"

Und wieder trat er mir in den Bauch.

Ich krümmte mich vor Schmerzen.

„Und jetzt steh auf du Missgeburt. Wir müssen dir auch noch ein Mikro dranmachen, damit wir auch ja alles mitbekommen. Und die versteckte Kamera nicht zu vergessen. Schließlich wollen wir ja nicht, dass du uns bescheißt, stimmt's?"

Das Mikro wurde unter meinem Oberteil befestigt, sodass man es nicht sehen konnte. Anschließend gaben Kris und seine Handlanger mir eine Brille ohne Sehstärke, woran eine kleine unerkennbare Kamera eingebaut war.

Ich war geliefert.

Fix und fertig mit den Nerven, sprach Kris ein letztes Mal zu mir.

„Sobald du das alles erledigt hast, lassen wir dich und Jin in Ruhe. Allerdings musst du dich auch daran halten, dich komplett aus Jins leben fernzuhalten. Für immer.

Und denk daran. Du wirst überwacht und wenn du das nicht durchziehst, oder ansatzweise irgendetwas machst, was nicht vereinbart war, landest du im Knast und kannst dort um Jins Tod trauern."

- Flashback Ende -

Nicht nur mir liefen Tränen, sondern nun auch Jin.

Er hatte zwar zuvor aufgehört zu weinen, doch durch die ganze Wahrheit, was sich wirklich in der Vergangenheit abgespielt hatte, kam ihm, genauso wie mir, alles wieder hoch.

„Es tut mir so Leid Jin. Ich schwöre dir, es war mir egal, dass ich im Knast landen würde, aber es war mir nicht egal, dass sie dir was hätten antun können.

Du warst mir nicht egal!

Dein Leben war mir nicht egal!"

„Bitte, ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen", sagte ich unter Tränen.

Doch Jin sagte nichts. Er schwieg.

Ich konnte es verstehen.

Wahrscheinlich musste er erst einmal alles sacken lassen.

„Du bist so ein Idiot Kim Namjoon", weinte Jin. „DU BIST SO EIN IDIOT!" schlug er mir gegen die Brust. Immer und immer wieder.

„Du hättest einfach mit mir reden müssen! Du hättest den Mund aufmachen müssen! Du hättest uns damit so viel Leid erspart! DU HÄTTEST MIR DAMIT NICHT MEIN LEBEN VERSAUT! DU HÄTTEST NICHT UNSER GEMEINSAMES LEBEN VERSAUT!"

Ich hatte die Schläge verdient. Ich konnte es ihm nicht verübeln.

Ich hielt ihn jedoch am Handgelenk fest und verhinderte somit, dass er mich weiterhin schlagen konnte.

Nicht, weil ich schmerzen hatte, sondern weil ich diesen unbeschreiblich wundervollen Menschen in meinen Armen wiegen wollte.

Ich wollte ihn umarmen und nie wieder loslassen.

„Es tut mir so Leid und ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen."
Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und zog es zu mir, um einen Kuss auf seine Stirn platzieren zu können.

Anschließend schaute ihn ihm in die Augen. „Ich werde dir nie wieder, auch nur ansatzweise, wehtun Jin. Das verspreche ich dir."

Ich strich ihm immer wieder kullernde Tränen mit meinem Daumen aus dem Gesicht, ehe ich unsere Lippen miteinander verband.

Als wir uns voneinander lösten, sagte Jin immer noch nichts.

Stattdessen umarmte er mich. Er umarmte mich so sehr, dass er mich spüren ließ, nie wieder von mir losgelassen werden zu wollen.

Dennoch gab er mir keine Antwort darauf, ob er mit mir zusammen kommen würde.

Natürlich tat er es nicht. Verübeln konnte ich es ihm nicht.

Ich wusste, dass er all das von jetzt auf gleich nicht verarbeiten konnte, weshalb ich mich mit dieser Geste zufrieden gab.

Aber musste es akzeptieren und ihm die Zeit geben, die er brauchte.

Und für diesen Moment, war es auch okay.



20.11.2018

Sextherapie II [Namjin]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt