Sextherapie II [Namjin]

113.

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Jin POV

„Ich verstehe echt nicht, wie du meinen Glätteisen kaputt machen konnte, dabei solltest du ihn doch nur einfach in die Steckdose einstecken, Namjoon", seufzte ich.

„Jinnie, es tut mir doch Leid. Das alte Ding war doch eh schon total abgenutzt. Du hättest dir damit die Haare verbrennen können, wenn du es weiterhin benutzt hättest", verteidigte er sich und ich schaute Namjoon mit einem ‚Ist-das-dein-Ernst'-Blick an.

„Ja okay, das war übertrieben", gab er zu.
„Ja war es", sagte ich und entsorgte das Glätteisen, das mich jahrelang unterstützt hatte gut auszusehen.

„Wieso liegst du so sehr an dem Glätteisen? Du tust so, als wäre das ein Weltuntergang."
„Erstens, weil ich gut aussehen will, wenn du schon sagst, dass wir heute Abend schick essen gehen. Zweitens, weil ich kein anderes habe und drittens..."

Ich war mir unsicher, ob ich es ihm wirklich sagen sollte. Schließlich schien er es selbst vergessen zu haben. Doch Namjoon schaute mich ungeduldig an. Er wollte die letzte Begründung dennoch hören. „Ja? Ich warte?"

„Und drittens... es war das erste Geschenk, was ich von dir bekommen habe, als wir damals... zusammen gekommen sind", sagte ich zögernd mit dem Blick auf den Boden gerichtet.

Namjoon POV

Dieser Junge war einfach unglaublich.

Mir fehlten einfach die Worte.

„Du hast das immer noch? Das war immer noch das Glätteisen von damals?"
Er zuckte die Schultern. „Ich konnte es einfach nicht wegschmeißen... I-Ich-", unterbrach er sich selbst.

Ich hatte diesen Jungen einfach nicht verdient.

Ich hatte ihn all die Jahre leiden lassen, dennoch hob er Dinge auf, die ich ihm geschenkt hatte.

„Deswegen sah das Teil aus so abgenutzt aus. Das Teil hat schon des Öfteren nicht geklappt. Ich hatte es dann zur Reparatur gebracht. Auch, wenn die Kosten für die Reparatur fast genauso hoch waren, wie der Wert dieses Gerätes selbst, konnte ich einfach kein Neues kaufen.

Ich wollte nicht. Auch, wenn es nur ein Elektrogerät ist... Das hatte für mich einfach ne große Bedeutung. Ich weiß, dass das komisch klingt, aber-"
„Nein", unterbrach ich ihn. „Nein tut es nicht. Das ist süß. Das ist mehr als süß... Ich... Es tut mir so Leid Jin. Ich werde dir ein Neues kaufen. Versprochen."

Jin lächelte mich leicht an. „Das musst du nicht. Wirklich. Es ist schließlich nur ein Glätteisen. Das hast du selbst gesagt."

„Ich werde all die Dinge kaufen, die du brauchst. Keine Widerrede Jin."
„Namjoon, das kann ich aber nicht annehmen. Bitte, hör auf. Ich fühle mich dann schlecht."

Ich trat näher zu ihm und nahm sein wunderschönes world wide handsome face in die Hand.

„Es ist mir egal Jin. Ich sagte, wenn ich dir etwas kaufe, egal was es ist, möchte ich keine Widerrede von dir hören."

Dachte er, ich konnte mir das nicht leisten oder was?

„Ich weiß was du denkst", sagte er und schaute mich mit einem ‚Du-scheiß-Angeber"-Blick an.

„Du bist so ein scheiß Angeber", grinste er dann und sprach seine Gedanken aus.
Ich lachte. „So bin ich. Und jetzt beeil dich. Ich will endlich mit dir essen gehen und den Abend genießen."

—

„Schmeckt es dir Jin?"
Er nickte schnell mit dem Kopf auf und ab. „Das ist so lecker hier. Ich liebe dieses Essen", schwärmte er von dem japanischen Gericht.

Ich war froh ihn so essen zu sehen. Ich musste dafür sorgen, dass er mehr zu sich nahm. Nicht, dass er schlecht aussah, aber dennoch merkte ich, dass er für seine Körpergröße einfach viel zu wenig wog.

Jin nahm einen letzten Bissen, ehe er sich am Bauch festhielt und sich zurücklehnte. „Ich bin so voll", sagte er.
„Wir können noch eine Weile spazieren gehen, wenn du das möchtest."
„Oh ja, das würde gut tun. Außerdem ist hier die Straßenbeleuchtung in Tokyo so schön."

Oh man, man konnte diesen besonderen Menschen auch mit kleinen Dingen eine Freude machen.

Ich liebte ihn so sehr.

Eine halbe Stunde später befanden wir uns dann auch draußen und genossen die frische Luft.

„Ich bin froh, nicht zurückgeflogen zu sein", sagte dann plötzlich Jin und unterbrach somit die angenehme Stille.
Ich schaute ihn verblüfft und dankbar zugleich an.
„Ich bin auch froh, dass wir doch hiergeblieben sind", sagte ich.

Ich könnte vor Freude Luftsprünge machen.

Doch die Freude hielt sich in Grenzen, als der Nachrichtenton meines Handys zu hören war.

Yongguk:
Wir haben diesen Kris gefunden

02.12.2018