☆Kapitel 13☆ - Auf der Jagd

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So da heute Nickolaus ist kommt heute ein Extra-Kapitel. Das nächste kommt voraussichtlich am Wochenende.
Viel Spaß beim Lesen.
Hanni

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Kapitel 13

Layla Sicht

Als ich am nächsten Morgen, Verzeihung Abend, aufwachte war es stockfinster.
Zuerst wollte ich noch eine Weile liegen bleiben, da ich mir nicht ganz sicher war, ob die Sonne schon untergegangen.

Doch ich vertraute auf meinen Instinkt und schob den Vorhang vorsichtig ein Stück zur Seite.

Dunkelheit.

Soweit so gut. Nun öffnete ich ihn immer weiter bis ich freien Blick ins Zimmer hatte.
Da kein Licht zu sehen war, stieg ich aus dem Bett und trat zum Vorhang und stellte mich neben diesen an die Wand.

Erneut zog ich vorsichtig den Vorhang zurück, doch das einzige Licht was ins Zimmer drang, war das fahle Licht des Mondes und der Sterne. Noch eine Weile blieb mein Blick an dem schönen Nachthimmel hängen bevor ich diesen anwendete.

Ein frisches Kleid, mein Umhang und die Winterstiefel waren schnell angezogen. Zufrieden schloss ich die Zimmertür auf und trat in den Flur.

Jetzt gilt es für mich nicht erwischt zu werden. Heute Nacht war mein Durst nach Blut sehr stark und diese Tatsache trieb mich an. Zu meinem Glück fand ich den Ausgang erstens sehr schnell und zweitens ohne jemanden begegnet zu sein.

Hoffentlich hält die Glückssträhne noch eine Weile an. Die Tür ließ sich leicht öffnen und so schnell es einem Vampir möglich war, rannte ich mit wehendem Umhang auf den Wald zu und legte in Rekordzeit den Weg ins Dorf zurück.
Auch auf diesem Weg begegnete mir niemand, nicht einmal ein Wolf.

Schade, hätte gerne mit ihnen gespielt. Meine Gedanken bestanden momentan aus nur einem Wort: Blut. Als ich im Dorf ankam, verlangsamte ich mein Tempo und sah mich um.

Niemand war weit und breit auf den Straßen zu sehen, doch ich spürte einen Blick auf mir. Da kam mir die Lösung in den Sinn und ich drehte mich um und blickte in ein Fenster.

Ich begann zu grinsen und der kleine Junge zog sofort die Vorhänge zu und ging vom Fenster weg.
Hoffentlich geht auch mal jemand in der Nacht betrunken und ohne Knoblauch, weder am Hals noch im Blut, durch das Dorf, was mir sehr gelegen kommen würde.

Durstig streifte ich durch dunkle Gassen in der Hoffnung dass mir noch diese Nacht jemand zum Opfer fällt. Gerade wollte ich in die nächste Gasse treten, als ich Schritte hörte.

Es wäre eigentlich schön endlich einem unvorsichtigen Menschen zu begegnen, doch diese Schritte stammen eindeutig von einem Vampir.

Mein Problem war nun, dass ich nur zwei Vampire kannte, die hier auf der Jagd sein könnten!

Und die dachten ich sei ein Mensch!

Sofort ging ich zurück und drückte mich an die Wand und war so still wie ein Stein.

Die Schritte kamen näher bis sie direkt neben mir waren, worauf ich mich noch mehr gegen die graue Wand presste. Ich wagte es nicht meine Augen zu öffnen und genauso wenig mich zu verwandeln oder sonst etwas zu tun.
Denn wenn er mich wegen dem Herzschlag hören würde, mich hier sieht oder mich sogar mit seiner Beute verwechselt, dann würde das kein schönes Ende nehmen.

Erst jetzt erkannte ich Bredas Schritte, während dieser kurz auf einer Stelle, ungefähr ein Meter vor mir, verharrte, ging dann aber doch weiter. Er war zwar vorbei doch ich lief schnell zurück in die Gasse in der ich mich bis eben versteckt habe.

Erst als Breda weit genug weg war, ging ich in die Richtung aus der er gekommen war, um nun dort auf einen Menschen zu warten.
Nach einer Weile kam doch tatsächlich ein halbwegs betrunkener Mann an mir vorbei. Mein Durst überrannte mich.

Ich packte ihn am Kragen und zerrte ihn in eine dunkle Gasse. Bevor er schreien konnte hielt ich ihm mit einer Hand den Mund zu und biss zu.
Schon kurz danach glitt meine Hand von seinem Mund und hielt seine Schulter fest. Dreißig Sekunden später, war er blutleer und ich ließ ihn zu Boden sacken.

Da ich nun wieder bei Verstand war, nahm ich ihn hoch und trug ihn in den Wald. Dort warf ich ihn ungefähr 500 Meter vom Dorf entfernt in ein Gebüsch, wo ihn niemand so schnell finden würde, vorausgesetzt jemand wagt es überhaupt so weit in den Wald zu gehen.

Diese Nacht würde ich nicht mehr jagen. Wenn zu viele Leute in einer Nacht verschwinden wird es auffällig. Außerdem bestand das Risiko einem anderen Vampir in die Arme zu laufen. Dazu muss ich vor dem Grafen und Herbert, falls dieser auch auf der Jagd war, im Schloss sein.

Mit gelöschtem Durst marschierte ich zurück ins Schloss und verschwendete keinen Gedanken mehr an die Nacht.

In Gedanken fragte ich mich, wie ich ihnen sagen soll dass ich auch ein Vampir bin? Doch ich hatte gerade keine Lust mir den Kopf über Breda oder Herbert zu zerbrechen.
Viel zu schnell kam ich für meinen Geschmack am Schloss an. Aber da ich keine Lust hatte rein zu gehen, setzte ich mich in den Schnee und lehnte mich mit dem Rücken an die steinerne Wand des Schlosses an.

Gedankenverloren sah ich hinauf zu den Sternen und atmete die kalte Nachtluft ein, auch wenn ich nicht atmen musste war es ein schönes Gefühl.
Ich wusste, dass ich nicht so ein verfluchtes Leben führte wie andere Vampire, denn im Gegensatz zu ihnen konnte ich, wenn auch nur vorübergehend, ein Mensch sein und in der Sonne sitzen, menschliches Essen essen und so weiter.

Zwar konnte ich ein Mensch sein, obwohl ich meistens ein Vampir blieb, da es mir in der Nacht besser gefiel, war aber ebenso verflucht wie die anderen meiner Art. Denn es brachte auch seine Nachteile: Zum Beispiel wenn ich mich aus Wut mitten am Tag in einen Vampir verwandeln würde, wäre ich schneller Asche, als ich Mitternacht sagen könnte.

Meine Gedanken schweiften zu Breda. Ob er wirklich mein Vater war? Bin ich überhaupt seine Tochter? Wenn ja, würde er sich freuen? Wie sag ich es ihm und Herbert? Wie werden sie reagieren? Vor allem wann soll ich ihnen mein Geheimnis offenbaren? Wie soll es dann weiter gehen? Ob ich es ihnen diese Nacht sagen soll oder morgen Nacht? Oder erst in einer Woche? Ich wusste es nicht. Ich wusste keine Antwort auf all diese Fragen. Ich wusste nur, dass ich es ihnen bald sagen muss, denn ich wusste nicht wie lange ich meine Maske aufrechterhalten kann, ohne dass sie mich einmal als Vampir erwischten.
Immerhin haben sie in der ersten Nacht Verdacht geschöpft.

Was sollte ich nur tun?

Eine halbe Stunde später erhob ich mich und betrat das Schloss, nachdem mir wieder eingefallen war, dass der Graf irgendwann auch hier her kommt.

Nachdenklich ging ich zuerst in mein Zimmer um das Buch, welches aus der Bibliothek stammte zu holen. Bevor ich jedoch zum wärmenden Kamin ging, flitzte ich noch schnell in die Bibliothek und holte mir zwei weitere Bücher, für den Fall, dass ich mit dem Buch über die Wesen der Nacht fertig werde.

Danach betrat ich mit den Büchern unter dem Arm das Kaminzimmer. Da niemand da war, setzte ich mich in den Sessel und schlug das Buch auf und begann zu lesen.

1175 Wörter

Layla- The daughter of the night (Tanz der Vampire FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt