Kapitel 11 - Dorftrottel

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Kapitel 11

Layla Sicht

Direkt vor mir standen ein paar Männer. Diese Tatsache wäre nicht so erschreckend, wenn diese nicht mit Knoblauch, Kreuzen, Pflöcken und Hämmern bewaffnet vor mir stehen würden.

„W...Was...soll...das?", fragte ich stotternd. Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich wurde zunehmender nervöser.

Was wollten diese Kerle von mir? Keiner sagte etwas, doch da sagte jemand unter den Männern, welche mich anstarrten als wäre ich eine Gefahr: „Sie muss einer sein! Sie muss! Sie war die ganze Nacht weg!". „Was soll ich sein?", fragte ich mit fester Stimme.

Da kamen sie auf mich zu und hielten mich fest. Ich wollte protestieren, doch einer drückte meinen Kopf zur Seite und besah sich meinen Hals. „Sie hat keine Bisswunden!", rief dieser und die Leute ließen allmählich von mir ab.

„Was sollte das denn?!", fuhr ich sie wütend an. Diese wollten etwas erwidern, aber wie sie mich nicht haben reden lassen, so lasse ich sie nicht reden. Ich dir, wie du mir.

„Glaubt ihr ich sei ein Vampir oder was?! Es ist helllichter Tag draußen und hier hängt doch überall Knoblauch! Wieso sollte ich ein Vampir sein, ihr verdammten Trottel!?!", schrie ich sie wütend an.

Schnaubend drängte ich mich an diesen Dorftrotteln vorbei und ging so schnell ich konnte die Treppe hinunter. Auch unten kamen mir Männer entgegen, doch das war mir nun egal.

Erneut drängte ich mich vorbei um endlich aus dem Knoblauchmuseum raus zu sein. Hinter mir lief der Wirt, welcher mich bevor ich die Türe öffnen konnte an der Schulter festhielt.

Wie gestern Abend wollte er mich aufhalten, aber wie gestern lies ich mich nicht aufhalten. Mit einem tödlichen Blick sah ich ihn und alle anderen im Raum an.

Die gewünschte Wirkung trat sofort ein, alle zuckten zurück und die schwere Hand auf meiner Schulter verschwand.

Grinsend verließ ich das Knoblauchmuseum und trat in den Schnee. Das erste was mir auffiel war, dass es anfing zu schneien. Das kann ja noch heiter werden, vor allem weil es bald dunkel wird.

Warte was?! Wenn ich nicht im Schloss bin bevor der Graf und sein Sohn da sind... Ich will nicht wissen was dann ist. Ob er dann sauer ist? Aber warum interessierte mich das?

So schnell ich nur konnte stapfte ich durch den Schnee, welcher immer mehr wurde. Der Weg war weiter als ich ihn in Erinnerung hatte, doch das war mir egal. Auf dem Weg zum Schloss fasste ich den Entschluss Breda zu fragen ob er auch eine Tochter habe.

Aber da mir klar war, dass ich ihn nicht einfach zu ihm hin laufen und fragen konnte: „Breda ich wollte dich fragen ob du eine Tochter namens Layla hast, die du 1617 im Waisenhaus abgegeben hast? Oder bist du noch nicht so alt?".

Das konnte ich nun wirklich nicht sagen. Er würde misstrauisch werden, was höchstwahrscheinlich untertrieben war. Außerdem würde er dann wissen, dass ich weiß, dass er ein Vampir ist.

Wenn dann würde er bestimmt fragen, woher ich weiß, dass er eine Tochter hatte, falls dies der Fall war oder er würde mich fragen ob ich noch alle Tassen im Schrank habe.

Irgendwie musste ich entweder Breda oder Herbert unauffällig fragen, ob sie noch jemanden in der Familie haben, und wenn ja musste ich sie über dieses Familienmitglied ausfragen.

Denn falls ich richtig liege ist der Graf mein Vater und Herbert somit mein Bruder.
Alle Anzeichen dafür passten: Sie waren Vampire und könnten auch schon zu meiner Zeit als Mensch gelebt haben; sie hießen wie ich von Krolock; was mir nicht entgangen war auch, dass wenn ich meinen Namen nannte, sah man ihnen Schmerzen an, als würden sie an jemanden denken, den sie sehr vermissen.

Sie mussten meine Familie sein. Da kam mir noch eine Möglichkeit in den Sinn. Es könnten Nachfahren meines Vaters sein und einfach Zufall sein, dass er auch Breda hieß und zufällig auch eine Tochter hat.

Doch was wenn er wirklich mein Vater war? Während ich lief sank die Sonne immer tiefer und als ich auf der großen Lichtung ankam, auf der das Schloss stand, war sie schon untergegangen.

So kämpfte ich mich auch die letzten Meter durch den Schnee zum Schlossportal, welches immer noch einen Spalt breit offen stand.

Ein Mensch würde nun sagen: Gott sei Dank. „Gott ist tot", murmelte ich zu mir selbst und überwand die letzten Meter zum Tor. Ich sah noch einmal zur Sonne, welche gerade hinter dem Horizont verschwand, und nun der Mond über die Nacht herrschte.

Schnell schlüpfte ich durch den Spalt, wobei ich meine Tasche von mir weg halten musste, da ich mit der nicht durch den Spalt gepasst hätte.

Nachdem mich der modrige Geruch, die Stille und die Dunkelheit umhüllten, atmete ich tief ein und lehnte meine Umhängetasche an die eine Tür des Tores an. Die andere, welche geöffnet war wollte ich schließen, doch wieder einmal reichte meine Kraft als Mensch nicht aus um die Tür sofort bewegen zu können.

Dann musste ich mich wohl wieder verwandeln. Ich schloss meine Augen und die Hitze und die Kälte bekämpften sich wieder in mir, wobei wie zu erwarten die Kälte siegte und mein Herz aufhörte zu schlagen. Nun zog ich die Tür mit Leichtigkeit zu und griff grinsend nach meiner Tasche.

Ein merkwürdiges Geräusch ließ mich herum fahren. In einiger Entfernung stand Koukol und sah mich komisch an und gab einen lauten und ebenso seltsamen Laut von sich der wie Meister klang!

Mist!

Sofort spitzte ich meine Ohren. Was ich hörte ließen bei mir alle Alarmglocken schrillen. Schnelle Schritte und zwar, die Schritte von Breda dem Vampirgrafen.

Diese ganzen Verwandlungen von einem Vampiren in einen Menschen und zurück, machten mich noch verrückt.

Erneut schloss ich meine Augen und 5 Sekunden später stand ich wieder als Mensch da. Gerade noch rechtzeitig, denn eine weitere Sekunde später stand neben Koukol der Graf von Krolock.

Da hatte ich noch einmal Glück gehabt. Schnell setzte ich meine Maske auf und spielte wieder das kleine nette Mädchen.

Unsicher trat ich von einem Bein auf das andere, während ich den Griff meiner Tasche fest umklammerte. Lange Zeit blieb es still bis Breda zu sprechen begann:
„Sollen wir nicht ins Kaminzimmer gehen?".

Es war keine Frage sondern eine Aufforderung, beinahe ein Befehl, soviel stand fest. Zögernd nickte ich und folgte ihm, wobei ich mir den Weg einprägte, damit ich vielleicht morgen Nacht noch einmal hinaus komme um zu jagen.

Jagen war bei mir nun wirklich überfällig. Vor der Tür des Raums mit dem Kamin blieb er stehen und hielt mir die Tür auf. Freundlich sah ich ihn dankend an und ging sofort auf das Sofa vor dem Kamin zu, wo ich mich auch setzte und mich entspannen konnte.

Endlich wieder im Schloss vor dem Kamin. Nur das Buch fehlte noch und meine Vorstellung auf dem Hinweg wäre Wirklichkeit geworden. Aber nein.

Breda ließ sich auf dem Sessel neben dem Sofa nieder und sah mich abschätzend an, doch ich behielt die Maske des unschuldigen Mädchens und sah ihn unsicher wie zuvor an.

Da begann er zu reden: „Warst du draußen?".

1168 Wörter

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Ja ich weiß es kam wieder zu spät. Tut mir auch leid.
Leider haben die Lehrer einiges an Arbeiten angekündigt und ich kann nicht garantieren, dass ich daran denke zu veröffentlichen. Ich versuche daran zu denken aber wundert euch bitte nicht warum mal kein Kapitel kommt.
Anders wär's mir auch lieber, aber die Schule geht eben vor.

Hanni

Layla- The daughter of the night (Tanz der Vampire FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt