Kapitel 16

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Kapitel 16

Layla Sicht

Mein Schlaf wurde durch ein Klopfen gestört. Verschlafen schlug ich die Augen auf und wollte mich aufsetzen doch ich schlug mir gleich den Kopf an.
„Aua. Verflixt", schimpfte ich und rieb mir die Stirn. Alles war dunkel und ich lag in einer sehr engen Kiste.

Da fielen mir die Geschehnisse von letzter Nacht wieder ein. Ich lag in meinem Sarg, in der Gruft, des Schlosses. Bei meiner Familie. Bei meinem Vater Graf Breda von Krolock und meinem großen Bruder Herbert von Krolock. Auf einmal wurde der Deckel des Sarges weggeschoben und Herbert grinste mich an.

„Na Schwesterchen? Hast du gut geschlafen?", fragte er frech und ich musste mir ebenfalls ein Grinsen verkneifen, was nicht sonderlich klappte. „Bis du mich geweckt hast und ich mir den Kopf angeschlagen habe, ja. Und hast du gut geschlafen Brüderchen?", entgegnete ich ebenso frech.

Wir mussten beide anfangen zu lachen, bis sich kurze Zeit später jemand zu Wort meldete: „Kommt ihr beiden noch oder lacht ihr noch die ganze Nacht?". „Wir kommen Väterchen", riefen wir gleichzeitig und mussten erneut laut lachen.
Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, hielt Herbert mir seine Hand hin, welche ich gerne annahm und half mir aus dem Sarg.

Schnell gingen wir zu unserem Vater, denn wir wollten ihn nicht zu lange warten lassen. Gemeinsam schritten wir durch die Gänge in das Kaminzimmer. Ich sollte nachher mal fragen, ob mir einer von beiden das Schloss zeigen kann.
Schließlich kannte ich mich in meinem eigenen Heim nicht aus und sowas ging bei mir einfach nicht. Im Kaminzimmer setzte ich mich mit Herbert auf das Sofa und Vater ließ sich in den Sessel sinken.

Zuerst blieb es still bis Breda anfing: „Was hast du all die Jahre gemacht?". „Also hauptsächlich bin ich herumgereist, war in mehreren Ländern, hab mehrere Sprachen gelernt", sagte ich schlicht.
„Nun sag schon was noch alles passiert ist! Ich fordere mehr Details", sagte Herbert aufgeregt und sah mich abwartend an.

„Na gut. Nach meiner Verwandlung an meinem 15. Geburtstag, haben mir die Wölfe geholfen mich die ersten Wochen im Dorf durchzuschlagen und nicht von der Sonne erwischt zu werden.
50 Jahre später fand ich heraus, dass ich mich in einen Menschen verwandeln konnte. Damals habe ich mir in der Nacht so sehr gewünscht wieder ein Mensch zu sein und dann ist es passiert. Fragt mich bitte nicht warum es erst nach 50 Jahre passiert ist, denn ich habe keine Ahnung.
Meine Freundschaft zu Wölfen hat sich auch nach meiner Verwandlung nicht geändert. Da durch mein Wesen ich keine Freunde hatte, bin ich nur dorthin gereist, wo es einen Wald gab und Wölfe darin lebten.
So hatte ich immer die Wölfe als Freunde und wir tollen sehr gerne herum, wie du Vater schon gesehen hast", erzählte ich und Vater nickte.

„Hast du auch andere Vampire getroffen? Und was war mit dem Vampir der dich verwandelt hat?", fragte mein Bruder mich weiter aus. „Der Vampir, der mich verwandelt hatte wurde im selben Jahr, also 1631, gepfählt. Er war zu auffällig. Er hatte die Leiche von einem seiner Opfer mitten auf dem Rathausplatz liegen lassen! Bis heute frage ich mich was er sich dabei gedacht hatte. Nicht dass es mir nicht egal war, aber wie konnte man sein Opfer an einem Ort liegen lassen, an dem jeden Tag Massen von Menschen kommen?
Zu deiner anderen Frage: Ja ich bin schon einmal einem Vampir, eigentlich zwei Vampiren begegnet. Bei dem ersten war ich zu diesem Zeitpunkt ein Mensch und er hielt mich für seine Beute", Herbert und Breda zogen scharf die Luft ein, „Bei dem zweiten war es so, dass ich als Mensch nachts herum gestreift bin und dem Kerl in die Arme gelaufen bin. Er wollte mich gerade beißen, als meine Verwandlung in einen Vampir beendet war. Sagen wir es mal so, er hat ganz schön doof aus der Wäsche geschaut", endete ich und musste bei dem Gedanke an seinen Gesichtsausdruck kichern.

Herbert stieg mit ein, doch Vater blieb ernst. ,,Das ist nicht witzig. Dir hätte sonst was passieren können", sagte er streng und unser Lachen verstummte. ,,Hast ja Recht. Die Situation war schon gefährlich, aber sein Gesichtsausdruck war trotzdem gut",sagte ich und musste beim letzten Teil doch etwas schmunzeln.

„Was mich noch interessiert ist, woher du nun das Lied 'Carpe Noctem' kanntest?", fragte mein Vater. Auch Herbert musterte mich und wartete gespannt auf meine Antwort: „Wie ich dir im Wald gesagt habe: Ich habe mir das Lied selbst ausgedacht. Ich habe das Lied vor 208 Jahren geschrieben, sowie 'Gott ist tot' und 'Ewigkeit'. Was mich noch zu dem anderem Vampir bringt, den ich getroffen habe. Durch ihn haben sich meine Lieder verbreitet und genau dieser Vampir hat mir auch einige Jahrzehnte später, von den Mitternachtsbällen berichtet, wo angeblich 'Gott ist tot' gesungen wird. Wisst ihr zufällig wer diesen jährlichen Ball veranstaltet? Ich wollte da mal hin wusste aber nie wo er statt findet", fragte ich nun neugierig.

Vater und Herbert, bei denen, als ich erzählt habe, dass ich die Lieder geschrieben habe, der Mund aufgeklappt war, sahen sich grinsend, was in meinen Augen ziemlich gruselig aussah, an und sagten dann synchron: „Wir". „Im Ernst? Das ist ja mal ein Zufall. Ich schreibe ein Lied und ihr veranstaltet einen Ball, auf denen ihr mein Lied singt", sagte ich freudig.

„Wo wir schon dabei sind. Der Mitternachtsball findet in vier Wochen statt. Ich denke dass du auch auf den Mitternachtsball gehen willst?", fragte er und schaute mich durchdringend an. „Natürlich möchte ich zu dem Ball. Immerhin werden da meine Lieder gesungen! Aber ich...ich kann nicht tanzen", sagte ich, wurde beim letzten Satz aber leise und sah bedrückt nach unten.

„Keine Sorge. Ich werde es dir beibringen", sprach Herbert und legte mir einen Arm um die Schulter. Auf der Stelle schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht und ich konnte nicht anders, als ihn zu umarmen.
„Danke", sagte ich und ließ ihn los. „Und wann?", fragte ich keck. „Wenn die Zeit nach deiner Führung durch das Schloss reicht, dann noch heute Nacht. Ansonsten erst morgen", antwortete er lächelnd und stand auf.

„Und wann geht die Führung los?", fragte ich neugierig weiter. Herbert machte den Mund auf um etwas zu sagen, doch Vater unterbrach ihn: „Sobald du mir erklärt hast, was das mit den Wölfen auf sich hat und seit wann du mit diesen Tieren befreundet bist", sagte er streng, was mich zum Grinsen brachte.
Da ich mir endlich das Schloss ansehen wollte, erzählte ich: „Also, ich bin, wie ihr wisst im Waisenhaus aufgewachsen und, naja, da gab es eben auch ältere Jungs die mich immer geärgert haben. An einem Abend, nachdem sie mich mal wieder geärgert haben, bin ich traurig in den Wald gelaufen, da war ich 5.
Es war kalt und ein Rudel Wölfe hat mich über die Nacht gewärmt und mich so vor einem sicheren Tod bewahrt. Seit dem Vorfall, war ich immer öfters bei den Wölfen und die Kinder aus dem Waisenhaus fanden mich ziemlich gruselig, da ich immer Nachts draußen war".

Vater sah ganz schön verblüfft aus und starrte nun Löcher in die Luft. Als ich mich zu Herbert drehte, sah ich, dass es ihm nicht anders ging. Nach einer Weile in der nichts passierte, durchbrach ich die Stille: „Zeigst du mir das Schloss heute Nacht noch Herbert, oder stehst du da noch da bis die Sonne aufgeht?".

Endlich lösten sich die beiden aus ihrer Starre, worauf Herbert stotterte: „Äh...ja...ehm...natürlich", und ging etwas verwirrt zur Tür. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, denn sein Gesicht war, durch die Verwirrtheit einfach zu komisch. Anscheinend hatte er sich gefasst, denn er sagte, wie ein Gentleman: „Darf ich die junge Dame ihr neues und altes Zuhause zeigen?".
„Aber natürlich, Herr von Krolock", antwortete ich hochnäsig und trat mit erhobenen Haupt durch die Tür, welche mein Bruder aufhielt. Dabei hörte ich ein unterdrücktes Lachen, dass von einem gewissem Sessel ausging, auf dem eine gewisse Person sitzt.

1321 Wörter

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Sorry ich wollte das Kapitel gestern schon raus bringen, aber dann sind mir ein paar Logikfehler aufgefallen. Falls ihr noch Fehler findet schreibt es in die Kommentare.
Hanni

Layla- The daughter of the night (Tanz der Vampire FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt