Kapitel 26
Layla Sicht
Der Hammer raste nach unten...
Nun geschahen mehrere Dinge gleichzeitig:
Während der Hammer nach unten sauste, schlug ich ihm den Pflog aus der Hand. Alfreds Hand lag nun auf Vaters Brust und bevor er reagieren konnte, schlug er sich mit dem Hammer auf die eigene Hand. Er jaulte auf und schüttelte kräftig die verletzte Hand. Ich nutzte die Gelegenheit und entriss ihm den Hammer.Wut machte sich in mir breit und meine inzwischen zu Fäusten geballten Hände begannen zu zittern. Entgeistert blickte er in meine Augen und ich blickte wütend zurück. „WAS FÄLLT EUCH EIGENTLICH EIN!?! WIE KÖNNT IHR ES WAGEN HIER EINZUDRINGEN, OBWOHL ICH EUCH AUSDRÜCKLICH GESAGT HABE, DASS IHR NICHT HIER HER DÜRFT?!", schrie ich sie an, wodurch sie erneut zusammenzuckten.
Alfred fing an etwas zu stottern, was ich nicht verstand. Einmal atmete ich noch tief ein um mich zu beruhigen bevor ich sagte: „Raus! Raus mit euch, alle beide! Ich verweise euch hiermit der Gruft! Solltet ihr euch noch einmal hier blicken lassen, dann könnt ihr euch auf etwas gefasst machen! RAUS!", das letzte Wort schrie ich ihnen entgegen.Sofort, offensichtlich von Angst gepackt, kletterte Alfred schnell wieder hoch zum Professor und zog ihn hoch. Der Professor machte sich anscheinend Gedanken darüber was in mir vorging, denn er betrachtete mich interessiert. Jedoch verließen sie schnell die Gruft und flüchteten nach oben.
Stöhnend vor Erleichterung lehnte ich mich an dem Sarg von meinem Vater an und schloss für ein paar Sekunden die Augen. Sehnsüchtig starrte ich auf den äußersten der drei Särge, meinen Sarg.
In letzter Zeit wollte ich einfach öfters schlafen. Bei mir gab es oft Phasen, in denen ich keine Lust zum Schlafen habe und deswegen oft zwischen Vampir und Mensch wechselte, aber auch Phasen, in denen ich gerne durchgehen schlafen würde um einfach mal von allem befreit zu sein und sich auszuruhen.Gedankenverloren hob ich den Kopf und sah in das Gesicht vom Grafen. „Eines sage ich dir Breda von Krolock. Lass nie mehr so einen komischen Kauz von Professor mit seinem Studenten, die auf Vampirjagd sind, in unser Schloss, wenn dir dein Leben als Lebendtoter lieb ist", sagte ich zu der schlafenden Gestalt vor mir, bevor ich den Sarg schloss. Danach schob ich auch bei meinem Bruder den Deckel zu und verschwand aus der Gruft um Koukol zu suchen.
Der bucklige Diener sollte dann in der Nähe der Gruft bleiben und aufpassen, dass sie nicht wieder eindringen, falls ich sie wieder verlieren sollte. Als ich wieder oben ankam sah ich mich um. „Koukol!", rief ich nach ihm. Kurz darauf kam er von rechts angelaufen, blieb einen Meter vor mir stehen und sah mich fragend an. „Pass auf, dass unsere 'Gäste'", das Wort betonte ich mit Abscheu in der Stimme, „sich nicht noch einmal in die Gruft verirren, um Vater und Herbert zu pfählen". Damit ließ ich ihn stehen und rauschte davon.An dem nächsten Fenster blieb ich stehen und sah hinaus. Die Sonne ging bald unter. „Endlich", entfuhr es mir seufzten. Planänderung. Da ich wieder keine Ahnung hatte, wo sich die beiden möchtegern Vampirjäger aufhielten und ich keine Lust hatte sie schon wieder zu suchen, lief ich in die Bibliothek.
Es ist natürlich schön, eine Beschäftigung in seinem langen Leben zu haben. Aber ich hatte die Schnauze voll, sie zu suchen, sie zu beschatten, mich zu verstecken, nur um sie dann wieder zu suchen. Nun denken sich bestimmt viele: Was ist so schlimm daran, dass sie sich so darüber aufregt? Das Schlimme daran ist, ich kann Menschen überhaupt nicht leiden, es sei denn ich habe Durst. Da möchte ich meine Zeit nicht damit verbringen, zwei überaus nervigen und neugierigen Menschen hinterher zu rennen und das erst recht nicht den ganzen Tag. Außerdem ist meine Wut auf sie noch immer nicht verflogen. Vor der Bibliothek angekommen, blieb ich kurz stehen, um mich zu beruhigen. Ich atmete tief ein und öffnete, nun deutlich entspannter, die Tür.
Zu meinem großen Missfallen hörte ich einer der Stimmen, von denen ich erhofft hatte sie für den heutigen Tag nicht mehr zu hören. Und zwar die des Professors. Seufzend ignorierte ich ihn und zog nach einigem Suchen das Buch ,Romeo und Julia' aus dem Regal. Gerade wollte ich die Bibliothek mit dem Buch wieder verlassen, als der Gesang Sarahs mich aufhorchen ließ.
Langsam drehte ich mich um und lief auf leisen Sohlen um und durchquerte den Raum. Dieser Raum hatte zwei Ausgänge und die Tür des zweiten Ausgangs öffnete ich nun einen Spalt. Das nächste Bad war eine Tür weiter und dessen Tür offen, wodurch ich hörte, wie Sarah Alfred rausschickte, da sie aus der Wanne wollte. Darauf hörte ich Schritte die leiser wurden und verstummten, was daran liegen könnte, dass Alfred in den Nebenraum gegangen war. Leise ging ich zur Tür und als ich mir sicher war, dass sich nur noch Sarah im Raum befand, trat ich ein und ging mit einem weißen Handtuch auf sie zu. Zuerst sah sie mich erschrocken an, doch dann erkannte sie mich wieder und lächelte. Ich hielt ihr das Handtuch hin und sie wickelte es schnell um sich. Indem ich meinen Zeigefinger auf die Lippen legte, deutete ich ihr leise zu sein.
Erst wollte das Mädchen etwas erwidern, ließ es aber dann doch sein. „Ich bring schnell in dein Zimmer. Dort müsste auch dein Kleid für den Ball liegen", erklärte ich ihr, nachdem wir das Badezimmer verlassen haben, worauf sie nur nickte und mir brav folgte. Das Zimmer, in welchem Sarah nun wohnte, lag nicht weit entfernt.
Vor ihrem Zimmer öffnete ich die Tür und hielt sie ihr auf. „Könnten Sie mir bitte bei den Haaren helfen?", fragte sie, bevor ich die Tür hinter ihr schließen konnte. Überrascht sah ich sie an, fing mich aber schnell wieder. „Kann ich machen", antwortete ich schnell und betrat ihr Zimmer.Nachdem sich Sarah auf einem Stuhl vor dem Spiegel hingesetzt hatte, fragte ich tonlos: „Wie willst du deine Haare haben?". Während sie erklärte, stellte ich fest, dass die Frisur ziemlich aufwendig war. Hoffentlich wird sie nicht unsere Stiefmutter. Es dauerte nicht lange bis ich die Frisur zur Hälfte fertig hatte, als ich einen Schrei hörte, der zweifellos von Alfred stammte. „Entschuldige mich", sagte ich und ging mit einem kurzen Blick aus dem Fenster von Sarahs Zimmer.
Die Sonne war untergegangen und vom Fenster aus konnte ich den Mond sehen, der inzwischen aufgegangen war. Eilig rannte ich in die Richtung aus der der Schrei kam. Mitten auf dem Gang rangen mein Bruder und der Student miteinander auf dem Boden. Gerade als Herbert über Alfred war, holte er mit seinen Zähnen weit aus. „HERBERT VON KROLOCK!! BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN!?!", schrie ich ihn wütend an. Der Angesprochene und Alfred zuckten erschrocken zusammen und starrten mich aus weit aufgerissenen Augen an. „Was wird das hier überhaupt?!", fragte ich die beiden laut.
Inzwischen lag in Alfreds Gesicht eine Mischung aus Erleichterung, Entsetzten und Überraschung. „Runter von ihm!!", rief ich streng. Sofort rutschte Herbert von Alfred einige Meter weg und stand dort auf. „Wir sprechen uns noch", zischte ich ihm zu und deutete mit ausgestrecktem Arm den Gang runter.
Unauffällig zwinkerte ich ihm zu und lächelte kurz. Er verstand offensichtlich, denn er zwinkerte zurück und rauschte dann beleidigt ab.1202 Wörter
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Wer fand noch das die Ferien viel zu kurz waren?
Hanni
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Layla- The daughter of the night (Tanz der Vampire FF)
FanfictionLayla wächst in einem Waisenhaus auf, da ihr Vater sie mit eins abgab, als er zum Vampir wurde, aus Angst um seine Tochter. Was er nicht wusste ist, dass sie im Alter von 15 Jahren von einem Vampir verwandelt wurde. Sie schlägt sich all die Jahre al...