Kapitel 8

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Kapitel 8

Erzähler Sicht

Herbert wendete sich zu ihr um und sagte: „Das hier ist das Kaminzimmer. Vater erwartet dich sicher schon. Findest du den Weg allein zurück?".

In seiner Stimme war noch der Schmerz von eben zu hören. Ihrem eigenen Geruch zu folgen, ist für Layla ein leichtes, weshalb sie lächelnd nickte. Daraufhin verschwand Herbert und ließ sie stehen.

Sie atmete noch einmal tief durch und klopfte leise an. „Herein", sagte jemand und Layla trat ein. „Ah, da sind Sie ja. Das Kleid steht Ihnen gut Setzten Sie sich doch", sagte er ruhig und deutete auf ein Sofa.

Schüchtern nickte sie und setzte sich auf das modrig riechende, schwarze Sofa vor dem Kamin. „Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?", fragte er höflich. „Nein, danke. Sie wollten mir noch Ihren Namen verraten", sagte sie unsicher, wobei sie ihren letzter Satz mehr wie eine Frage klingen ließ.

„Selbstverständlich. Verzeihen Sie mir, dass ich mich nicht früher vorgestellt habe. Ich bin Graf Breda von Krolock. Aber mein Name dürfte Ihnen bekannt vorkommen. Und Ihr Name?", sagte er mit einer leichten Verbeugung.

Layla versteifte sich sofort bei dem Namen. Sie hatte mit vielem gerechnet, auch damit, dass es sich um einen Adligen handeln könnte. Aber dass dieser von Krolock hieß, damit hatte sie nicht gerechnet.

„Mein Vater hieß so", schoss es ihr durch den Kopf. Nun hörte sie genau hin, doch sie konnte sein Herz nicht hören. „Ob er auch ein Vampir war?", fragte sie sich in Gedanken.

Der Graf hingegen, achtete nicht auf ihren Herzschlag, sondern auf ihre Bewegungen. Als sie sich versteifte, dachte der Graf, sie habe vor ihm Angst, weil sie nun wusste wer vor ihr stand.

Immerhin weiß das ganze Dorf von seinem Wesen. Deshalb hatte er sich auch nicht vorgestellt, als er sie im Wald getroffen hatte. „Hätte ich ihr gesagte wer ich war", so dachte er: „Wäre sie sofort davon gelaufen oder sich versteift wie jetzt".

„Alles in Ordnung bei Ihnen? Sie wirken so angespannt", riss der Graf das Mädchen aus ihren Gedanken. „Er darf nicht wissen, was ich bin", dachte sie plötzlich, schloss die Augen und konzentrierte sich.

Während ihrer Verwandlung, vermutete der Schlossherr, sie würde sich von dem Schrecken erholen und lauschte ihrem Herz.

Genau in diesem Moment begann ihr Herz zu schlagen. Hätte ihr Herz nicht genau im richtigen Augenblick, in dem Breda auf ihr Herz achtete, angefangen zu schlagen, hätte er Verdacht geschöpft.

Nachdem sie ihre Augen aufschlug, atmete sie durch. „Ja, natürlich. Was war nochmal Ihre Frage?", fragte sie verunsichert. Die Frage nach ihrem Namen war ihr nicht entfallen, aber sie hatte eine Maske aufrecht zu erhalten.

„Wie ist Ihr Name?", fragte er verständnisvoll. „Layla", antwortete sie und tat so, als hätte sie noch etwas Angst. Auch wie zuvor bei Herbert sah man in seinen Augen Schmerz, doch diesmal, hatte  sie eine Vermutung warum.

„Layla. Sie sieht meiner kleinen so ähnlich. Sogar die Augen gleichen der meiner Kleinen", dachte er sich bei ihrem Anblick. Fragend sah Layla den Grafen an, aber er sagte stattdessen: „Layla, ein schöner Name".

„Sind Sie denn nicht müde?", fragte Layla. „Nein. Ich bin ein Nachtvogel. Tagsüber nicht zu gebrauchen. Und Sie? Sind Sie müde?", antwortete er und sah nun sie an. Layla schüttelte zur Antwort den Kopf.

Die Antwort des Grafen von Krolock hatte ihr bestätigt, dass er ein Vampir war. „Also ist er wirklich mein Vater?", dachte sie und starrte wieder ins Feuer.

„Ob ich es ihm sagen soll? Wer ich mit vollem Namen war? Ob er mich erkennen würde? Aber wie sollte ich es ihm bitteschön sagen?", so viele Fragen. Sie entschied sich es ihm erst einmal zu verheimlichen.

Erst wollte sie wissen, ob er ihr sagen würde, dass er ein Vampir war. „Sie schienen bei dem Anblick meines Dieners Koukol nicht wirklich erschrocken. Die meisten erschrecken sich bei seinem Aussehen", sagte der Graf.

Layla wusste, dass er eine Erklärung dafür wollte. Also gab sie ihm auch diese: „Man soll ja bekanntlich nicht nach dem Äußerem gehen". „Da haben Sie natürlich recht. Nur vergessen es viele und lassen sich abschrecken", ging er darauf ein und schwieg wieder.

„Ich wollte Sie noch etwas fragen: Wieso waren Sie eigentlich in der Nacht draußen im Wald?", fragte er nach einer Weile des Schweigens mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Darauf wusste Layla keine Antwort.

Breda sah ihr an, dass sie nicht wusste was sie sagen sollte und beließ es deshalb darauf. „Ich sollte vielleicht mal ins Bett gehen", sagte Layla und tat so wäre sie sehr müde, wofür sie einen schläfrigen Blick aufsetzte.

Der Graf glaubte ihr die Ausrede sogar und sagte: „Dann gehen Sie ins Bett. Es wird sowieso bald hell. Noch ein letztes: Sollen wir nicht du zueinander sagen?". Müde aber freundlich nickte Layla, stand auf und verschwand durch die Tür.

796 Wörter

Happy Halloween🕸🕷🎃

Layla- The daughter of the night (Tanz der Vampire FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt